Strategische Reserve weiter ausgebaut

Mit der zweiten Ausschreibung zum Ankauf von Gas wurden weitere 12,3 Terrawattstunden (TWh) Gas kontrahiert und die entsprechende Speicherkapazität gesichert. 8,5 TWh davon sind nicht-russisches Erdgas. Ab dem 1. November 2022 stehen nun die gesamten 20 TWh Gas der Strategischen Reserve zur Verfügung.

Gastank

Die strategische Gasreserve ist eine staatlich kontrollierte Bevorratung von Erdgas in Gasspeichern. Ziel der Bundesregierung war es, die staatlichen Vorräte weiter aufzustocken. Mit dem Ankauf des Erdgases wurde im Juni die Austrian Gas Grid Management (AGGM) beauftragt.

Die strategische Gasreserve steht ab 1. November nur für österreichische Verbraucher:innen zur Verfügung. Diese Menge entspricht dabei in etwa dem durchschnittlichen Gasverbrauch Österreichs von zwei Wintermonaten.

Der Ablauf im Detail

Bei der ersten Ausschreibung konnten bereits 7,7 TWh Gas für die strategische Gasreserve lukriert werden. Die zweite Ausschreibung hatte einerseits das Ziel die Summe von 20 TWh zu erreichen und andererseits mindestens 7,4 TWH aus nicht russischen Quellen zu beschaffen.

Zum Angebotsende am 26. Juli 2022 wurden nach der Bewertung von insgesamt 226 Angeboten, die in den drei Produktkategorien über die web-basierte Angebotsplattform der Austrian Strategic Gas Storage Management GmbH (ASGM) eingebracht wurden, die Zuschlagsentscheidungen an die Anbieter übermittelt.

Teilgenommen haben alle Betreiber von Speichern, die auf dem österreichischen Hoheitsgebiet liegen. Durch die Novellierung des Gaswirtschaftsgesetzes über die Nutzung von Speicherkapazitäten („Use-it-or-lose-it“) war auch Kapazität im Speicher Haidach verfügbar. Weiters waren auch slowakische Speicher zugelassen, die einen direkten Zugang in das österreichische Netz haben. Von den 33 für die zweite Ausschreibung registrierten österreichischen und internationalen Unternehmen haben sich 25 beteiligt, wovon 22 erfolgreich waren.

Bei der zweiten Ausschreibung konnte die gesamte Menge von 12,3 TWh Gas beschafft werden. 8,5 TWh entstammen aus nicht russischen Quellen, womit das Ziel von 7,4 TWh klar übertroffen werden konnte.

Kosten

Die Kosten für den zweiten Teil der Beschaffung der strategischen Gasreserve inklusive Speicherkosten bis 1.4.2025 betrugen gesamt 2.995 Millionen Euro. Mit einem durchschnittlichen Preis von rund 234 Euro/MWh lagen die Kosten der zweiten Beschaffungsrunde deutlich über der ersten Ausschreibung, weil sich das Marktumfeld deutlich verteuert hat. Der Marktpreis hat sich von circa 89 Euro/MWh am 23. Mai auf über 201 Euro/MWh am 26. Juli mehr als verdoppelt. Der Aufschlag zum Zeitpunkt des Zuschlags war bei der zweiten Ausschreibung somit in Absolutwerten geringfügig niedriger als bei der ersten. Die Gesamtkosten der beiden Ausschreibungen belaufen sich damit auf 3,95 Milliarden Euro.