Smart Cities Member States Initiative

Einleitung

Innerhalb der laufenden Diskussionen über den Klimawandel und den weltweiten Trend der Urbanisierung, rücken Städte und urbane Regionen immer mehr in den Mittelpunkt von Politik, Industrie und Forschung. Die Europäischen Ziele, eine kohlenstoffarme Wirtschaft ("2020 Ziele" und "Europäische Energie Roadmap 2050") zu erreichen, stellen enorme Herausforderungen für unsere Gesellschaft im Bereich der Energie dar. Diese können nur dann bewältigt werden, wenn es klare Strategien gibt. Das Konzept der Smart Cities kann Lösungen auf technologischem und prozessualen Level bieten, um die Zukunft von Europäischen Städten auf einem nachhaltigen Weg durch zwei Schlüsselfaktoren zu gestalten: eine erhöhte Energieeffizienz und eine höchste Integration von Quellen erneuerbarer Energien in existierende Systeme.
Aktuelle Fragen für Forschung und Anwendung im Rahmen der Smart Cities bewegen sich in folgenden thematischen Gebieten:

  • integrierte städtische Energieplanung und intelligentes Energiemanagement auf regionaler und städtischer Ebene
  • Zusammenführung von ICT, Energie- und Transporttechnologien
  • smarte urbane Energienetzwerke (thermisch + elektrisch, ergänzt durch Gasnetze)
  • energieeffiziente, interaktive Gebäude
  • erneuerbare Energieversorgung für städtische Gebiete
  • nachhaltige Mobilität

Hintergrund

Die Rolle von Europäischen Mitgliedsstaaten im EII "Smart Cities und Gemeinden" des SET-Plans (gestartet im Juni 2011 durch die EK) und im European Innovation Partnership on Smart Cities (gestartet im Juli 2012) durch die EK) ist aufgrund ihrer Komplexität von zukünftigen Stadtprojekten innerhalb der aktuellen technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch nicht klar genug. Die aktuellen strategischen Positionen der EK, wie in Smart Cities bezogenen Calls im FP7, scheinen sich hauptsächlich darauf zu konzentrieren, riesige Leuchtturmprojekte und den Markteintritt von Technologien zu ermöglichen, obwohl weitere F&E Aktivitäten weiterhin gebraucht würden, um notwendige Werkzeuge und Technologien zu entwickeln, die eine angemessene Installation solcher Leuchtturmprojekte gestatten. Auf der anderen Seite - und oft jenseits der energiezentrierten Aktivitäten des SET-Plans - wurde eine breite Palette an stadtbezogenen F&E-Aktivitäten in Europa gegründet, die folgende Punkte beinhalten:

  • eine bemerkenswerte Anzahl an qualitativ hochwertigen nationalen Förderprogrammen
  • das JPI Urban Europe
  • das EEAR JP Smart Cities
  • die Initiativen der DG Region, die auf den Strukturfonds basieren

Leider existiert bis heute kaum oder gar keine Kooperation zwischen diesen Initiativen.

Ziele der Smart Cities Mitgliedstaaten Initiative

Die oben genannten Schwächen wurden von den Mitgliedern der MSI während mehreren Workshops und Meetings ab Dezember 2011 identifiziert. Berücksichtigt man die Resultate früherer MSI Aktivitäten (europaweite Programme und Screeningprojekte, Experten-workshops zu Smart City F&E Themen), sind die derzeitigen Ziele der Smart Cities MSI folgende:

Europäische Städte in der Erschaffung einer Roadmap mit realem Impact zu unterstützen

Die Roadmap wird technische, strukturelle und finanzielle Aspekte zur Realisierung von Smart Cities berücksichtigen. Ein Aspekt wird die Koordination von stadtbezogener F&E in Europa sein. Es existiert bereits eine Vielzahl an Richtlinien und Förderschemata, die urbane Themen und den koordinierenden Ansatz in der EK und MS Fonds könnten neue Innovationspotenziale von Städten eröffnen. Eine weitere Frage, die innerhalb der MSI Roadmap behandelt wird, ist die Aktivierung von "Schwellenstädte", die noch immer am Anfang ihrer Smart City-Entwicklung stehen, aber deshalb die größten Verbesserungspotenziale mit sich bringen. Die Etablierung eines zielorientierten Wissensaustausch und eine Kapazitätenaufbaus unter Städten verschiedener "Reife" ("Leuchtturmstädte" vs. "Schwellenstädte") wird ausschlaggebend für eine europaweite Implementierung von Smart Cities Konzepten sein. Die Roadmap wird all diese Expertisen von nationalen MSI Delegierten und Experten zusammenführen und soll in der EK zusammengesetzt werden. Das Hauptziel besteht darin, bestimmte Handlungsempfehlungen für die kurz-, mittel- und Langzeitperspektive zu liefern.

Die Entwicklung integrativer Methoden und Werkzeuge für große Smart Cities Demonstrationsprojekte der EK unterstützen

In Ergänzung zu den Smart Cities Calls der EK in FP7 und Horizon 2020 (Pilot und Demonstration), ist es das Ziel der MSI gemeinsam die Entwicklung von integrativen Methoden und Werkzeugen zu erschaffen.

Erste Programmangleichung und gemeinsame Ausschreibungsaktivitäten

basierend auf den Diskussionen innerhalb der MSI Expertenworkshops, wurden die folgenden Themengebiete als entscheidende Forschungsfragen identifiziert:

  • Entwicklung eines integrierten Modellierungs-/Simulationsrahmens (Entscheidungsgrundlage und Werkzeuge für eine stadtweite Simulation von Energieflüssen)
  • Integrierte städtische Energiemonitoringkonzepte
  • Entwicklung von Businessmodellen für Gemeindedienste

Die Forschungsfragen sollen von transnationalen Projektkonsortien bearbeitet werden. Die Projekte werden innerhalb eines angemessenen nationalen Förder-programms gefördert werden. Deshalb werden nationale Ausschreibungen daran angeglichen. Der erste Call der Smart Cities Mitgliedsstaateninitiative findet im ERA-NET Smart Cities and Communities statt, welches zusammen mit der JPI Ur-ban Europe beantragt wurde.

Kontakt:

Hans-Günther Schwarz
Radetzkystraße 2, 1030 Wien
Tel: +43 1 711 62 - 65 2932
Fax: +43 1 711 62 - 65 2013
E-Mail: hans-guenther.schwarz@bmk.gv.at