Kategorie Energie - 26. Juni 2020

Umweltförderung im Inland: »Bioniere« aus Kleinarl setzen auf klimafreundliche Wärmeerzeugung

Zurück zu den Wurzeln der Landwirtschaft

Drei Jungbauern aus Kleinarl im Salzburger Land – Rupert Viehhauser, Christoph Gwehenberger und Markus Schaidraiter – wollten selbstbestimmte Landwirte ohne wirtschaftliche Abhängigkeit von großen Industriebetrieben sein. 2017 schlossen sich die drei zusammen und legten mit den Höfen Schwabhof, Stockham und Hirschleiten den Grundstein für ihr regionales Bio-Label Bio aus dem Tal. 2018 erfolgte die Eröffnung der Milchwerkstatt, einer Hofmolkerei am Hirschleiten auf 1.200 Meter Seehöhe. Am idyllisch gelegenen Hof begannen sie Bio-Milchprodukte nach traditionellen Rezepten und mit viel Liebe zum Handwerk herzustellen.

 

Die drei Bioniere, wie sich die Jungbauern selbst nennen, vermarkten über ihr Bio-Label inzwischen Eier, Brot, Kräuter, Wurst und vieles mehr und sind in Bauernläden und Wochenmärkten in der Region präsent. Ihre Vision, wertvolle Lebensmittel herzustellen und diese regional zu vermarkten, lebt das Trio in bäuerlich handwerklicher Bio-Produktion. Für sie der Gang zurück zu den Wurzeln der Landwirtschaft.

 

Käserei mit klimafreundlicher Energieversorgung

Nachhaltigkeit möchten die drei Bio-Bauern aber nicht nur bei ihren Produkten, sondern auch bei der Energiever­sorgung der Produktionsstätten effizient und klimafreundlich umsetzen. So konnten sie in der Milch­werkstatt am Hirschleiten, dem Ursprungsort des Unternehmens, auch mit Unterstützung der Umweltförderung des Bundes jüngst eine neue Heizungsanlage errichten. Die Hackgutheizung mit einer thermischen Leistung von 60 kW wurde in der Käserei eingebaut und versorgt diese nun mit klimaneutraler Energie.

Der Hackgutkessel in der Käserei. © Bio im Tal

„Mit der neuen Anlage sparen wir enorme Mengen an Strom, da die Energie für die Prozesswärme beim Käsen nun von der Hackgutheizung kommt. Noch dazu wird unser Hackgut ausschließlich von unseren Wäldern bezogen und hat daher sehr kurze Transportwege“, so Markus Schaidreiter, Käser und Mitbegründer von Bio aus dem Tal.

Durch den Einsatz der Hackgutheizung ergibt sich eine Einsparung von bis zu 27 Tonnen CO2 jährlich. Die Jungunternehmer investierten rund 21.000 Euro in die Realisierung der neuen Heizungsanlage, 7.000 Euro davon wurden durch die Umweltförderung des Bundes bereitgestellt.

INFObox: Die Umweltförderung im Inland (UFI) ist das zentrale Förderinstrument des Bundes für Investitionen im Klima- und Umweltschutz. Die Förderangebote umfassen Investitionen insbesondere in den Bereichen erneuerbare Wärme, Energieeffizienz sowie klimaschonende Mobilität. Seit 1993 ist die UFI ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft zum Einsatz von klima- und ressourcenschonender Technologie, allein von 1993 bis 2018 wurden mehr als 229.000 Projekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 34,7 Mrd. Euro gefördert mit beträchtlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung und allein 2018 mit einem Wertschöpfungseffekt von ca. 430 Millionen Euro. Grundlage der Umweltförderung im Inland ist das Umweltförderungsgesetz (UFG) sowie die Förderrichtlinien 2015 für die Umweltförderung im Inland in der Fassung von 2018.