26. Februar 2021

Umweltförderung im Inland: Vöcklakäserei kühlt klimafreundlich

Die Veredelung von Milch hat bei der Vöcklakäserei Geschichte: Seit 1969 wird in Pöndorf (OÖ) Käse erzeugt. Zu Beginn kam die Tagesproduktion auf 28 Laibe Emmentaler Käse. Inzwischen ist die Produktionsstätte ordentlich gereift, es werden fünf Käsesorten erzeugt, auch in Bio-Qualität. Tagtäglich bringen zwei Sammelwagen die fünf verschiedenen Milchsorten zum Betrieb – im Durchschnitt 80.000 Kilogramm. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der modernsten genossenschaftlichen Käsereibetriebe entwickelt und verarbeitet mit seinen 16 Mitarbeitern so jährlich fast 30 Millionen Kilogramm Milch zu Käse der höchsten Qualitätsstufe.

© Tourismus OÖ/Maybach

Der Gedanke des Genossenschaftsbetriebs trägt neben dem ökonomischen und sozialen Bewusstsein auch eine ökologische Verantwortung in sich. Um diesem gerecht zu werden und um sich in Sachen Nachhaltigkeit für die Zukunft zu rüsten, investiert das Unternehmen auch in umweltfreundliche Modernisierungen.

So plante das Unternehmen die Anschaffung einer weiteren Ammoniak-Kälteanlage für den Produktionsprozess. Eine bestehende Ammoniak-Kälteanlage mit einer Kälteleistung von 120 kW war bereits im Einsatz. Mit Hilfe der Umweltförderung im Inland des BMK konnte im Zuge der Produktionserweiterung nun die Kälteleistung auf 240 kW verdoppelt und eine neue Ammoniak-Kälteanlage in Containerbauweise errichtet werden.

 

Zusätzlich wurde ein Eisspeicher mit einer Kapazität von 1.700 kWh als Kältespeicher für Spitzenlasten unter dem Kälteanlagencontainer angelegt. Die neue Kälteanlage arbeitet durch die Nutzung des hauseigenen Brunnenwassers zur Rückkühlung (max. 18°C) besonders energieeffizient, erreicht so eine sehr guten Energy Efficiency Ratio (EER) von 7,2. Außerdem wurde eine Wärmerückgewinnung (40 kW) zur Warmwasserbereitstellung integriert.

Signifikante Einsparungen bei Strom, Heizöl, Erdgas & CO2

In einem nächsten Schritt ist nun die Einbindung der Wärmerückgewinnung der Ammoniak-Kälteanlage und zusätzlich des Abgaspotentials des Gaskessels (70 kW) in das Heizsystem geplant. Die Einbindung in die bestehenden Heizkreise der jeweiligen Energie erfolgt über zwei Speicher, auf unterschiedlichen Temperaturniveaus.

Durch den Einsatz der Ammoniak-Kälteanlage mit Wärmerückgewinnung kann im Vergleich zu einem herkömmlichen luftgekühlten Verflüssigersatz der elektrische Energiebedarf, sowie der Heizölbedarf gesenkt werden. Durch die Erweiterung der Wärmerückgewinnung kann der Bezug von Erdgas maßgeblich reduziert werden. Darüber hinaus können mit den Maßnahmen die damit in Verbindung stehenden CO2-Emissionen um mehr als 210 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Rund 455.000 Euro investierte die Vöcklakäserei eGen in die Realisierung dieses innovativen Projektes. Davon wurden über 78.000 Euro durch Förderungen aus der „Umweltförderung im Inland“, sowie teilweise aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting war für die Förderungsabwicklung im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) ist das zentrale Förderinstrument des Bundes für Investitionen im Klima- und Umweltschutz. Die Förderangebote umfassen Investitionen insbesondere in den Bereichen erneuerbare Wärme, Energieeffizienz sowie klimaschonende Mobilität. Seit 1993 ist die UFI ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft zum Einsatz von klima- und ressourcenschonender Technologien, allein im Jahr 2019 wurden mehr als 6.101 Projekte mit einem Investitionsvolumen von 610,1 Mio. Euro und mit einem Wertschöpfungseffekt von ca. 405 Millionen Euro gefördert. Grundlage der Umweltförderung im Inland ist das Umweltförderungsgesetz (UFG) sowie die Förderrichtlinien 2015 für die UFI in der Fassung von 2018. Durch sie werden weitere wichtige Maßnahmen zur Erreichung der österreichischen Klimaziele angeregt. So gab es im Vorjahr 5.917 geförderte thermische Gebäudesanierungen, über die Förderungen „Raus aus Öl“ wurden in 11.057 Fällen Mittel für den Heizkesseltausch zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme bereitgestellt. Für die Förderungsabwicklung ist die Kommunalkredit Public Consulting im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.

Weitere Infos zur Umweltförderung finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/