Kategorie Innovation & Technologie - 28. Juni 2021

Umweltförderung im Inland: Wiesbauer setzt auf klimaaktive Produktion

Die Firma Wiesbauer ist ein erfolgreicher Traditionsbetrieb, der 1931 mit Wurstspezialitäten auf die Bühne trat und besonders eine Marke zu großer Bekanntheit trug: Die vom Firmengründer Franz Wiesbauer erfundene Bergsteiger-Wurst wurde recht schnell im Regal der Dauerwürste auch über die Landesgrenzen hinaus der absolute Dauerbrenner. Inzwischen ist die Wiesbauer Gruppe weiter gewachsen und erwirtschaftet mit insgesamt 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vier Betrieben und acht Lokalen der eigenen Bistromarke 190 Millionen Euro.

Seit 2017 ist Wiesbauer Projektpartner des Programms klimaaktiv Energieeffiziente Betriebe und setzt als solcher fortlaufend Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in seinen Standorten, um im Bereich von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien seinen Teil zur Energiewende beizutragen. Gesetzte Maßnahmen sollen auch dazu dienen, andere Betriebe zu motivieren sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz auseinander zu setzen. Um dieser gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden, soll die Vorreiterrolle in der Branche im Bereich Energie und Umwelt ausgebaut werden und auch in Forschungsprojekten für Energiesysteme der Zukunft Anwendung finden.

Darum achtet Wiesbauer nicht nur darauf, dass die Produkte des Hauses gut schmecken, sondern auch mit Verantwortung produziert werden. Umweltbewusstes Agieren fängt im Unternehmen bereits bei der Erhaltung der Anlage selbst an. Und auch die generelle Abgasvermeidung sowie eine nachhaltige Energie- und Wasserwirtschaft gehörten dazu. Mit Hilfe der Umweltförderung des Klimaschutzministeriums (BMK) sollen nun weitere Optimierungen und Einsparungen umgesetzt werden.

 

Als Lebensmittelbetrieb ist der steigende Bedarf nach Kälte für die Produktion eine große Herausforderung. Am Standort in Wien Liesing sollen daher die bestehenden Kälteanlagen energetisch verbessert und für die Betriebserweiterung eine zusätzliche Ammoniak-Kälteanlage installiert werden.

Zusätzlicher Kühlturm senkt den Strombedarf

Zur Effizienzsteigerung der bestehenden Ammoniak-Kälteanlagen wird ein zusätzlicher Kühlturm installiert. Durch die Vergrößerung der Rückkühler kann die Verflüssigungstemperatur von 33°C auf 28°C abgesenkt und damit die Energieeffizienz der Kälteanlagen erhöht werden, womit sich der Strombedarf reduziert.

Eine zusätzliche Maßnahme zur Steigerung der Energieeffizienz stellt der hydraulische Abgleich des Sole-Kältekreislaufes und die damit einhergehende Optimierung der Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik dar. Damit kann der Strombedarf der Sole-Kühlung um etwa 15 Prozent reduziert werden.

 

Durch die geplante Betriebserweiterung wird eine zusätzliche Kälteleistung von 380 kW benötigt. Anstatt der Installation eines herkömmlichen luftgekühlten Kaltwassersatzes soll ein zusätzlicher Ammoniak-Verdichter angeschafft werden. Der Ammoniak-Verdichter ist nicht nur energieeffizienter als die Referenzkälteanlage, sondern es können dadurch auch klimaschädliche Kältemittelleckageverluste in Form von CO2-Äquivalenten vermieden werden. Durch alle diese Maßnahmen können rund 450 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden.

Rund 700.000 Euro investiert die Wiesbauer Österreichische Wurstspezialitäten GmbH in die Realisierung dieses innovativen Projektes. Davon werden über 185.000 Euro durch Förderungen aus der Umweltförderung im Inland bereitgestellt. Die Kommunalkredit Public Consulting ist für die Förderungsabwicklung im Auftrag BMK zuständig.

Die Umweltförderung im Inland (UFI) ist das zentrale Förderinstrument des Bundes für Investitionen im Klima- und Umweltschutz. Die Förderangebote umfassen Investitionen insbesondere in den Bereichen erneuerbare Wärme, Energieeffizienz sowie klima¬schonende Mobilität. Seit 1993 ist die UFI ein verlässlicher Partner für die Wirtschaft zum Einsatz von klima- und ressourcenschonender Technologien, allein im Jahr 2020 wurden mehr als 19.800 Projekte mit einem Investitionsvolumen von über einer Milliarde Euro gefördert. Grundlage der Umweltförderung im Inland ist das Umweltförderungsgesetz (UFG) sowie die Förderrichtlinien 2015 für die UFI in der Fassung von 2020. Durch sie werden weitere wichtige Maßnahmen zur Erreichung der österreichischen Klimaziele angeregt. So gab es im Vorjahr im Rahmen des „Sanierungsschecks Private“ über 10.700 geförderte thermische Gebäudesanierungen, bzw. wurden in über 6.600 Fällen mittels „Raus aus dem Öl“ Förderungen für den Heizkesseltausch zur Umstellung auf nachhaltige Heizsysteme bereitgestellt. Für die Förderungsabwicklung ist die Kommunalkredit Public Consulting im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) zuständig.


Weitere Infos zur Umweltförderung finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at