Kategorie Energie - 28. Februar 2023

»Raus aus Öl und Gas« in der Praxis: Familie Ehrnstorfer hat den Umstieg gemeistert

Familie Ehrnstorfer aus Bad Ischl (OÖ) heizt nun umweltfreundlich und effizient dank nationaler und europäischer Förderungsmittel

Österreich hat sich ein großes Ziel gesetzt: Klimaneutralität bis zum Jahr 2040. Um dieses Ziel zu erreichen, motiviert das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) mit der Förderungsaktion Raus aus Öl und Gas und der Sanierungsoffensive 2023/2024 Hausbesitzer:innen und Unternehmer:innen mit großzügigen Förderungen für den Umstieg in die umweltfreundliche und CO2-arme Wärmegewinnung. Die Höhe der Förderung kann im Ein- und Zweifamilienhausbereich bis zu 9.500 EURO und maximal 50 Prozent der Investitionskosten betragen.

Auf Basis des EU-Aufbauplans NextGenerationEU hat die EU bereits mehr als 6.300 Projekte der Initiative „Raus aus Öl und Gas“ unterstützt. Insgesamt sollen bis Ende 2026 rund 31.800 Öl- und Gasheizungen umweltfreundlichen Alternativen Platz machen. 159 Millionen Euro an EU-Mittel stehen dafür zur Verfügung.

Es gibt drei sehr gute Gründe, gerade jetzt Abschied von der Öl- oder Gasheizung zu nehmen. Erstens hat die Art und Weise, wie wir unsere Gebäude heizen, einen großen Einfluss auf die Erreichung unserer gemeinsamen Klimaziele. Zweitens helfen uns erneuerbare Energien, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland rascher zu beenden. Und drittens gibt es derzeit eine EU-Förderung für den Heizkesseltausch.

© APA/Neumayr

Den Turbo bei der Energiewende gezündet hat aus diesen Gründen auch Familie Ehrnstorfer aus Bad Ischl in Oberösterreich, die im Vorjahr von einer Ölheizung auf eine Luftwärmepumpe umgestiegen ist. Einfach zu bedienen und effizient sollte sie sein – Familie Ehrnstorfer hatte klare Vorstellungen, was ihre neue Heizung betrifft. „Unser Wunsch war es, die alte Ölheizung auf eine moderne und vor allem umweltfreundliche Wärmepumpe umzurüsten. Wir wollten in Zukunft ein Heizsystem, dass hocheffizient ist und unsere Heizkosten dauerhaft senkt. Außerdem ist eine Wärmepumpe platzsparend, jederzeit nachrüstbar und einfach zu montieren“, schildert Markus Ehrnstorfer sein Vorhaben.

Mit Hilfe der kompetenten Beratung eines Installateurs aus der Region fiel die Wahl schließlich auf eine Luftwärmepumpe, welche nach zwei Wochen Installationszeit erfolgreich in Betrieb genommen werden konnte.

EU-Botschafter Martin Selmayr, EU-Abgeordneter Hannes Heide und Bürgermeisterin Ines Schiller gemeinsam mit Familie Ehrnstorfer in Bad Ischl. © APA/Neumayr

Inzwischen sind ein paar Monate vergangen und Ehrnstorfer zieht ein erstes Fazit: „Wir sind rundum zufrieden mit der neuen Heizung, die nicht nur klimafreundlich, sondern auch höchst effizient ist. Im Haus wird es viel schneller warm und der Stromverbrauch für die Wärmepumpe ist sehr gering.“

Außerdem gäbe es keinen Ausstoß klimaschädlicher Verbrennungsgase und eine wesentlich bessere CO2-Bilanz als konventionelle Heizsysteme mit fossilen Brennstoffen als Energiequelle. „Ich sehe das auch als Beitrag zu einer lebenswerten Umwelt für unsere Kinder und Enkelkinder“, so Ehrnstorfer weiter.

Der Umstieg auf ein nachhaltiges Heizsystem bringt also nicht nur eine Senkung der Heizkosten und deutlich mehr Wohnkomfort für die oberösterreichische Familie, er hat auch einen direkten Effekt auf den Klimaschutz. Mit der neuen Heizungsanlage spart Familie Ehrnstorfer jährlich über 6,7 Tonnen CO2 ein.

„Die Förderung der EU hat mich bestärkt, die Erneuerung meiner Heizungsanlage früher als ursprünglich geplant umzusetzen. Die Abwicklung der Förderung war unkompliziert, bei Fragen konnte man sich jederzeit telefonisch oder per E-Mail an die Abwicklungsstelle KPC wenden.“ Im Zuge der Förderungsaktion „Raus aus Öl und Gas“ wurde sein Projekt mit 6.000 Euro gefördert.

Jeder und jede kann von einem Heizungstausch profitieren. Die Förderungsaktion Raus aus Öl und Gas startete am 03. Jänner 2023 neu und fördert den Umstieg von einer fossil betriebenen Raumheizung auf ein nachhaltiges Heizungssystem mit bis zu 9.500 Euro. Informationen zu den Förderungsbedingungen sowie den aktuell verfügbaren Budgetmitteln finden Sie unter: www.raus-aus-öl.at

Die Umweltförderung im Inland (UFI) Das Klimaschutzministerium (BMK) unterstützt Investitionen in den Klima- und Umweltschutz z.B. im Bereich erneuerbare Wärme und Energieeffizienz in Österreich. Die Grundlage für die UFI ist das Umweltförderungsgesetz (UFG).


Allein in den Jahren 2021 und 2022 wurden Investitionen in Höhe von knapp 3,6 Mrd. Euro in den Bereichen der erneuerbaren Wärme und Abwärmenutzung, sowie der Kesseltauschaktion „Raus aus Öl und Gas“ inklusive der Sanierungsoffensive ausgelöst. Rund 1,085 Mio Tonnen Treibhausgasemissionen können so jährlich eingespart werden.


Mit einem Förderungsbarwert von 90,5 Millionen Euro wurden 2021 und 2022 rund 12.500 Projekte im Rahmen der „Thermischen Gebäudesanierung“ aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und der Sanierungsoffensive gefördert. Diese Projekte lösten ein Investitionsvolumen von rund 1,3 Milliarden Euro aus. Die damit erzielte jährliche CO₂-Einsparung beläuft sich auf circa 63.700 Tonnen. Über 66.000 Projekte im Bereich des Kesseltausches wurden 2021 und 2022 gefördert. Mit Hilfe der 468 Mio an Fördergeldern wurde ein Investitionsvolumen von fast 1,7 Milliarden Euro ausgelöst. Die dadurch erzielte jährliche CO₂-Einsparung beträgt 485.000 Tonnen.


Für die Förderungsabwicklung ist im Auftrag des BMK die Kommunalkredit Public Consulting zuständig. Informationen zur Einreichung eines Förderantrags finden Sie hier: https://www.umweltfoerderung.at/erklaervideo-umweltfoerderung.html