Nationalpark
Donau-Auen

Grüne Wildnis
am großen Strom

Nationalpark Donau-Auen

Zwischen den europäischen Metropolen Wien und Bratislava bewahrt der Nationalpark Donau-Auen die letzte große Flussauenlandschaft Mitteleuropas. Die hier noch frei fließende Donau ist Lebensader und dynamisch-gestaltende Kraft, die eine Fülle von Lebensräumen formt. Damit sichert das Schutzgebiet das Überleben zahlreicher bedrohter Arten.

Größe

Der Nationalpark erstreckt sich mit einer Fläche von 9.615 ha über zwei Bundesländer: Niederösterreich und Wien.

Struktur

65% Auwald

15% Wiesen

20% Gewässer

Wurzeln

Der Nationalpark Donau-Auen wurde 1996 gegründet und 1997 von der IUCN gemäß Kategorie II als Schutzgebiet anerkannt

Gut zu wissen

Die Donauabschnitte im Nationalpark und in der Wachau sind die letzten freien Fließstrecken in Österreich.

Gewässer mit vielen Bäumen und Sträucher
(c)Zsolt Kudich
Ein Fluss mit Bäumen
(c)Zsolt Kudich

Naturraum Donau-Auen

Mit 38 Kilometern geschütztem Auengebiet und rund 36 km langem, frei fließendem Donauanteil wird das Gesicht der Donau-Auen maßgeblich von der natürlichen Dynamik des Flusses bestimmt. Ihre zahlreichen Augewässer sind (je nach Wasserstand) mit dem Strom verbunden und schaffen zwischen durchströmten Neben- und ruhigen, verlandenden Altarmen Raum für weit wuchernde, dschungelartige Auwälder.
Steppenreich-trockene Heißländen und von Menschen geschaffenen Wiesen inmitten der Wälder ergänzen das Lebensraummosaik.

Wasser ist dabei stets landschaftsdominierendes Element: Die unbändige Kraft, mit der die Donau in Hochwasserphasen den Auwald durchströmt, Schotterbänke schafft, Steilwände in die Ufer reißt und Nährstoffe einbringt, verdeutlicht ihren Status als lebensspendender Gestalter.

Ein kleiner Frosch sitz auf dem Rücken einer Sumpfschildkröte
(c)Kern
Ein großer Vogel fliegt
(c)Kovacs

Tierwelt der Donau-Auen

Die Artenvielfalt der Donau-Auen ist charakteristisch für flussbegleitende Aulandschaften, die in Mitteleuropa selten geworden sind. Daher gehört das Nationalparkgebiet zu den letzten Rückzugsorten rarer Säugetier-, Brutvogel-, Reptilien-, Amphibien- und Fischarten sowie einer großen Bandbreite wirbelloser Tiere.

Wer Himmel und Uferbereiche beobachtet, kann u.a. Seeadler, Würfelnatter und Flussregenpfeifer erspähen. Durch Förderung der auentypischen Dynamik und Renaturierungsprojekte trägt das Schutzgebiet außerdem zum Erhalt enorm bedrohter Arten wie dem Hundsfisch, der Europäischen Sumpfschildkröte, dem Großen Eichenbock (Käfer) und der Grünen Flussjungfer (Libelle) bei.

Eine Schildkröte im Wasser auf einem Ast
(c)Schneider

Als beliebte Fastenspeise wurde die Europäische Sumpfschildkröte einst im großen Stil gefangen. Heute ist das Reptil, das ein Alter von bis zu 60 Jahren erreichen kann, stark bedroht. Durch Erforschung und Verbesserung der Lebensraumbedingungen sowie Schutz der Gelege trägt der Nationalpark Donau-Auen dazu bei, die Art vor dem Aussterben zu bewahren.

Ein bunter Vogel sitzt auf einem Ast
(c)Sendor Zeman

Der Eisvogel wird aufgrund seiner Färbung und Gestalt auch als „fliegender Edelstein“ bezeichnet. Flussregulierungen und Gewässerverschmutzung ließen die Population allerdings stark zurückgehen. Die Donau-Auen beherbergen das größte österreichische Brutvorkommen und bieten damit beste Voraussetzungen, den markanten Vogel zu sichten.

Ein Fisch schwimmt im Wasser
(c)Grotensohn

Der lange verschollene Hundsfisch wurde 1992 im Nationalparkgebiet wiederentdeckt. Ihren Namen verdankt die vom Aussterben bedrohte Art dem charakteristischen Schwimmstil: Denn die abwechselnde Bewegung der großen Brustflossen ähnelt der Schwimmbewegung von Hunden.

Ein Fluss mit Pfanzen und Bäumen
(c)Kovacs
Viele Wasserpflanzen
(c)Dworczyk

Pflanzenwelt der Donau-Auen

Durch seine vielfältige, eng verzahnte Landschaftsstruktur birgt der Nationalpark Donau-Auen einen großen Reichtum an Pflanzenarten. Wer genau hinsieht, kann in der üppigen Flora auch ganz besondere Arten wie die stark bedrohte Schwarz-Pappel, die Sibirische Schwertlilie, die Wilde Weinrebe und eine Reliktpopulation der Krebsschere entdecken.

Mit seiner Position am Donaukorridor leistet das Schutzgebiet außerdem einen besonderen Beitrag zu Biodiversität und Arterhalt im gesamteuropäischen Kontext.

Bäume und Sträucher
(c)Baumgartner

Die Schwarz-Pappel kommt als Flussbegleiter in den Niederungen großer Ströme vor und gehört zu den wenigen Gehölzen, die Schotterbänke besiedeln können. Die Bäume, die mitunter 300 Jahre alt werden können und bizarre, mächtige Wuchsformen ausbilden, sind wichtige Brutstätten für große Horstbauer wie Schwarzstörche und Seeadler und stehen in Österreich auf der Roten Liste.

Pflanzen mit einer Blüte im Wasser
(c)Baumgartner

Einst zahlreich in den Sumpfgebieten des Marchfelds vertreten, ist das Vorkommen der Krebsschere heute auf wenige Altarme der Donau beschränkt. In Folge von Flussregulierungen wurde die Pflanze, die selbst zur Blütezeit höchstens bis zur Hälfte aus dem Wasser ragt, vielerorts verdrängt. Heute gehört sie zu den vom Aussterben bedrohten Arten.

Eine Blume in der Farbe Lila
(c)Baumgartner

Die Sibirische Schwertlilie prägt während ihrer Blütezeit im Mai und Juni das Gesicht der Nasswiesen der Donau-Auen. Da sie nur an Standorten vorkommt, die erst im Spätsommer gemäht und nicht gedüngt werden, ist die Art mittlerweile stark gefährdet.

Ruheoase
am Rande der Großstadt

Natur Entdecken

Ob Ranger-geführte Expedition, stimmungsvolle Wanderung, Uferspaziergang oder Teilnahme am bunten Familien- und Workshop-Programm: Ein Besuch im Nationalpark Donau-Auen ist immer eine Atempause vom Alltag.

Trailer Nationalpark Donau-Auen

Menschen fahren mit einem Boot in einem Seitenarm der Donau.
(c)Stefan Leitner
Ein Seitenarm der Donau mit Totholz im Wasser.
(c)Stefan Leitner
Ein Mann steht am Ufer eines Flusses.
(c)Stefan Leitner

Es gibt immer was zu entdecken.

Flussauenlandschaft zwischen Wien und Bratislava
Leute sehen Schildkröten in einem Teich an
(c)Kovacs
Ein Schloss zum Besuchen
(c)Kern

Schlossinsel

Als Teil des schlossORTH Nationalpark-Zentrum ermöglicht das Auerlebnisgelände „Schlossinsel“ authentische Begegnung mit Tieren, Pflanzen und Lebensräumen der Region. Neben heimischen Schlangen- und Amphibienarten, Zieseln, Wildbienen, Käfern, Libellen und Schmetterlingen können auch Europäische Sumpfschildkröten gesichtet werden. Junge Gäste kommen u.a. beim Spielen auf Hängebrücke, Stipfelpfad und Vogelnest auf ihre Kosten.

Viele Äste am Boden beim Ufer des Fluss
(c)Kern
(c)Kern

Orther Auen

Die Orther Auen sind ein besonders dynamischer Lebensraum. Die Verbindung zweier Seitenarme mit dem Donaustrom hält die Landschaft im stetigen Wandel und sorgt für ideale Bedingungen für Amphibien, Reptilien, Fische, Vögel und wassergebundene Insekten. Mit den Orther Inseln formt das Gewässer außerdem einladende Wildbadeplätze und Grundlage für Naturwälder.

Leute in einem Boot am Fluss
(c)Kovacs
Leute in einem Boot am Fluss sehen die Bäume im Wasser an
(c)Kovacs

Geführte Bootstouren

Bootstouren bieten Gelegenheit, den Donaustrom und seine Augewässer intensiv zu erleben. Ob Kanu-/Schlauchbootfahrt entlang der Altarme oder Schiffstour stromabwärts: Flora und Fauna vom Wasser aus kennenzulernen ist eine besondere Erfahrung. Fachkundige Begleitung durch Nationalpark Rangerinnen und Ranger garantiert, dass kein Naturgeheimnis ungelüftet bleibt.

Der beste Start
ins Naturerlebnis

Noch mehr Erleben

Die Geheimnisse der Au lüften und ihren Bewohnern auf die Spur kommen: Das ermöglichen die vielfältigen Informations- und Besucherangebote des Nationalpark Donau-Auen.

Ein Schloss zum Besuchen
(c)Kern
Leute sehen Schildkröten in einem Teich an
(c)Kovacs

schlossORTH Nationalpark-Zentrum

Neue Perspektiven auf die Au und umfassende Besucherinformation bietet das schlossORTH Nationalpark-Zentrum. Neben der multimedialen Ausstellung „DonAUräume“, die Entstehungsgeschichte und aktuelle Situation des Schutzgebietes erfahrbar macht, laden die Nationalparklounge und das Auerlebnisgelände „Schlossinsel“ zum Erkunden und Verweilen ein. Im Aussichtsturm vermittelt die Ausstellung „Im Aufwind. Die Rückkehr der Seeadler“ Wissenswertes zum Comeback der majestätischen Greifvögel. Ein Besuch im Nationalparkshop und die Möglichkeit, geführte Touren zu buchen, runden das Angebot ab.

 

Kontakt

schlossORTH Nationalpark-Zentrum
Schlossplatz 1
2304 Orth an der Donau
Tel.: +43 (2212) 3555

schlossorth@donauauen.at

Ein Haus aus Holz
(c)Breuer
Ein Haus aus Holz
(c)Breuer

Nationalparkhaus wien-lobAU

Das Besucherzentrum für den Wiener Teil des Nationalpark Donau-Auen bietet Raum für Naturgenuss und Erholung abseits der Großstadt. Mit Nationalparkausstellung tonAU, AU-Kino und jährlich wechselnden Sonderausstellungen gewährt es tiefe Einblicke in Flora und Fauna des Schutzgebietes. Der großzügige Garten mit Abenteuerspielplatz und Picknickbänken sorgt für Entspannung – ehe (vor Ort buchbare) Touren zu weiteren Entdeckungen einladen.

 

Kontakt

Nationalparkhaus wien-lobAU
Dechantweg 8
1220 Wien
Tel.: +43 (1) 4000 49495

nh@ma49.wien.gv.at

Ein Schloss mit vielen Bäumen
(c)Kovacs

Schloss Eckartsau

Das Marchfelder Jagdschloss Eckartsau blickt auf eine lange Tradition zurück. Heute ist der Aufenthaltsort des letzten österreichischen Kaiserpaars Teil des Nationalpark Donau-Auen und Schauplatz zahlreicher Nationalparkprogramme sowie der Ausstellung „W|LD°WECHSEL“. Der weitläufige Schlosspark samt Beobachtungshütte und Kaiserweg lädt zum entspannten Naturgenuss ein.

 

Kontakt

Österreichische Bundesforste AG
Nationalparkbetrieb Donau-Auen
Schloss Eckartsau
2305 Eckartsau
Tel.: +43 (2214) 2240

schlosseckartsau@bundesforste.at

 

Kontakt und Anreise

Nationalpark Donau-Auen GmbH

Schloss Orth, Schlossplatz 1
2304 Orth an der Donau
Tel.: +43 (2212) 3450
nationalpark@donauauen.at

 

Gefördert durch Bund sowie Europäischer Union.

Partner aus der Wirtschaft im Zuge der Kampagne #gemeinsamverändern:

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Nationalpark Ranger:innen

Einsatz im Dienste der Natur: Unsere Nationalpark Ranger:innen sind leidenschaftliche Botschafter:innen des Natur- und Artenschutzes.

Einsatz für die Natur

Als Inspirationsquelle, Forschungsgebiet und Anlaufstelle für ehrenamtliches Engagement eröffnen die österreichischen Nationalparks vielfältige Möglichkeit, Natur zu erfahren.

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