Investmentseite

Von grüner Anlageberatung über die entsprechende Produkt-Vorauswahl samt Ausschlusskriterien bis zu nachhaltigen Fonds- und Anlagestrategien. Der grüne Hebel auf der Investmentseite kann bei konsequenter Anwendung nachhaltige Wirkung erzeugen.

Sustainable Finance Expert:innen 

Die Sustainable Finance oder ESG-Expert:innen sind die interne Schnittstelle zwischen den unterschiedlichen Abteilungen, wie zum Beispiel Produktmanagement Wertpapiere, Vertriebsunterstützung Wertpapiere, Risikomanagement oder Compliance-Abteilung. Sie haben damit den Überblick über die verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen – und dadurch einen großen Hebel, um Aufmerksamkeit für die ESG-Themen zu schaffen und in allen Bereichen als festen Bestandteil zu integrieren. Beispielsweise können Sustainable Finance Expert:innen Ausschlusskriterien für fossile Energieträger für das Veranlagungsportfolio festlegen. 

Was können Sustainable Finance Expert:innen tun?

  • Interne Schulungen, Netzwerke und Formate aufbauen
  • Beitritt zu Nachhaltigkeits-Initiativen organisieren – zum Beispiel zur Green Finance Alliance des Klimaschutzministeriums
  • Kund:innenveranstaltungen zum Thema Nachhaltige Veranlagungen aufsetzen (Informations- und Schulungsformate)
  • Marktupdates zu regulatorischen und sonstigen Green-Finance-Entwicklungen betreffend Veranlagungen organisieren
  • Beim Aufbau von internen Richtlinien zur Integration von Nachhaltigkeitskriterien im Wertpapierangebot unterstützen
  • Nachhaltigkeits-Berichterstattung durchführen

Privat-Kundenbetreuer:innen und Versicherungsmakler:innen

Als oftmals erste Ansprechperson für private Veranlagungen wie Fondssparen oder bei Lebensversicherungen können sie eine fundierte Grundlage für die Investitionsentscheidung ihrer privaten Anleger:innen bieten und gezielt entsprechende grüne Finanzprodukte empfehlen. 
Dabei ist es nicht nur wichtig, sich der Rolle und Verantwortung bewusst zu sein und im Beratungsprozess konsequent auf die Relevanz der Klima- und Umweltrisiken hinzuweisen, sondern auch die gesetzlichen Anforderungen zu kennen und zielorientiert zu implementieren (gemäß MiFID II – EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (→ EUR-Lex) sowie IDD – EU-Richtlinie über Versicherungsvertrieb (→ EUR-Lex)). Denn diese gesetzlichen Grundlagen sind die Basis für jedes Beratungsgespräch. Damit tragen Kundenbetreuer:innen zu einem soliden Verständnis über die Klima- und Umweltrisiken und -chancen bei. Sie erfragen die Nachhaltigkeitspräferenzen der Kund:innen, um die passenden Investitionsprodukte empfehlen zu können.

Was können Kundenbetreuer:innen oder Versicherungsmakler:innen tun?

  • Überblick über Regulatorik und den Markt verschaffen und Know-how zu grünen Veranlagungsprodukten aufbauen
  • Internes Sustainable Finance Netzwerk mit Fachexpert:innen (zum Beispiel Sustainable Finance Team) aufbauen
  • Interne Organisation oder Teilnahme an Schulungen (Mitarbeiter:innen-Zertifizierungen)
  • Externe Formate wie Informationsveranstaltungen für Kund:innen

Produktmanager:innen Wertpapiere Retailbank

Produktmanager:innen haben insbesondere im Zuge ihrer Produkt-Vorauswahl unterschiedliche Möglichkeiten für einen grünen Hebel. Dazu gehört vor allem entsprechende Ausschlusskriterien zu definieren (z. B. Ausschluss von Erdöl-Unternehmen), neue Impact-Produkte aufzusetzen (z. B. In-House oder über eine Drittbank) oder die Nachhaltigkeitszertifizierungen von Finanzprodukten durchzuführen (z. B. mit dem UZ49).

Was können Produktmanager:innen tun?

  • Überblick verschaffen und Know-how zu grünen Finanzprodukten aufbauen
  • Weiterbildung durch Schulungen und Fortbildungen, zum Beispiel sich intern zur Expertin oder zum Experten und Ansprechperson zu Fragen bezüglich grüner Produkte entwickeln)
  • In Abstimmung mit internen Stakeholdern Nachhaltigkeits-/Klima- und Umweltaspekte gesamthaft in die Produktstrategie oder den Produktauswahlprozess integrieren
  • Vertriebskolleg:innen hinsichtlich grüner Veranlagungsprodukte und deren Bedeutung schulen

Fondsmanager:innen

Fondsmanager:innen können auf Basis der definierten Fonds- oder Anlagestrategien mit ihren Investmententscheidungen gezielt in bestimmte Anlageformen investieren und dabei auf nachhaltige Investments setzen.

Was können Fondsmanager:innen tun?

  • Festlegung der grünen Strategie zur Einzeltitelauswahl auf aggregierter und granularer Ebene
  • Einbeziehen von ESG-Kriterien bei der Produktentwicklung oder Festlegung von Ausschlusskriterien
  • Bei ESG-Themen Schnittstellenfunktion zu allen intern beteiligten Stakeholdern (Produktmanagement, Risikomanagement, Chief Investment Officer, Geschäftsführung)

Green Finance Broschüre des BMK

Für das Erreichen der Pariser Klimaziele kommt dem Finanzmarkt eine bedeutende Rolle zu – nämlich privates Kapital gezielt in nachhaltige Investitionen zu lenken. Begriffe wie Transition Finance, Sustainable Finance und Green Finance stehen für diese Entwicklung. Die Green Finance Broschüre des BMK gibt einen Überblick darüber, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, warum und in welcher Höhe die Investitionen in ein Treibhausgas-neutrales und resilientes Wirtschaftssystem notwendig sind und wie der Status quo aussieht.

Green Finance: Ein nachhaltiger Finanzmarkt für die grüne Transformation