Staatspreis Mobilität 2015

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Bundesminister Stöger förderte Vernetzung bei innovativen Mobilitätskonzepten

Bereits zum 8. Mal wurde der Staatspreis Mobilität als höchste Auszeichnung des Bundesministeriums verliehen, der eine Leistungsschau des Innovationsstandorts Österreich darstellte. „Wer innovative Mobilität bereitstellen und unterstützen will, muss vernetzt agieren. Deshalb ist es unser Anliegen, dies auch durch das aktuelle Motto „vernetzt und serviceorientiert“ zu forcieren.“, betonte der ehemalige Bundesminister Alois Stöger. „Die herausragendsten Projekte alle zwei Jahre vor den Vorhang zu holen und der Öffentlichkeit zu präsentieren, stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit, sichert Arbeitsplätze, trägt zu einer erfolgreichen internationalen Positionierung bei und macht Handlungsbedarf und Möglichkeiten sichtbar.“ Von rund 90 Einreichungen wurden die zwölf Besten am Montagabend der Öffentlichkeit vorgestellt und die vier Gewinner gekürt.

Der Staatspreis 2015

Der Staatspreis Mobilität orientierte sich an den Zielen des österreichischen Gesamtverkehrsplans und richtete sich mit seinen vier Kategorien an alle involvierten Stakeholder. Die Einreichungen, die von international erfolgreichen Produkten bis hin zu Speziallösungen für Nischenprodukte reichten, gaben einen Einblick in die vielfältigen Kompetenzen und die Vernetzungsbereitschaft österreichischer Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen. „Mobilität schafft Chancen. Den damit verbundenen Herausforderungen müssen wir aktiv begegnen. Die Zusammenarbeit mit anderen Sektoren ist entscheidend, um ein modernes, produktives Verkehrssystem aufrechtzuerhalten.“ unterstreichte Stöger die Bedeutung dieser forschungsintensiven Schlüsselbranche in Österreich.

Alle Staatspreisträger 2015

Ausgezeichnet wurden mit dem Staatspreis Mobilität 2015:

  • ways4me in der Kategorie „Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen.“
    Eingereicht von Fachhochschule Joanneum GesmbH
  • TTA Drive in der Kategorie „Beschäftigung sichern. Wirtschaft stärken.“
    Eingereicht von TTTech Computertechnik AG
  • Enns Multimodal in der Kategorie „Planen. Bauen. Betreiben.“
    Eingereicht von Container Terminal Enns GmbH
  • UNTERWEGS in der Kategorie „Ausbilden. Bewusstsein schaffen.“
    Eingereicht von der Universität für Bodenkultur Wien
Die Preisträgerin von UNTERWEGS im Interview

Menschen im Mittelpunkt – Auszeichnung für Vorzeigeprojekt vergeben

Neben Sicherheit, Umweltfreundlichkeit und Effizienz standen die sozialen Aspekte beim Staatspreis Mobilität im Mittelpunkt zahlreicher eingereichter Maßnahmen und Aktivitäten. Eine zusätzliche Auszeichnung erhielt heuer das Flüchtlingsprojekt der ÖBB „Diversität als Chance“. In diesem Vorzeigeprojekt erhalten minderjährige, unbeaufsichtigte Flüchtlinge in Österreich eine Lehrplatz sowie zusätzliche unterstützende Trainings und Coachings. Stöger: „Wir haben jene richtungsweisenden Projekte ausgezeichnet, die dazu beitragen, ein zukunftsfähiges Mobilitätssystem voranzutreiben. Wir wollen aber auch zeigen, welchen bedeutenden Stellenwert den Menschen, Nutzerinnen und Nutzern beigemessen wird und dass es auch in der Mobilität um Respekt, Toleranz und die Integration aller geht.“

Facts & Figures

87 eingereichte Projekte wurden zum Staatspreis Mobilität 2015 eingereicht, davon

  • 21 in der Kategorie "Forschen. Entwickeln. Neue Wege weisen."
  • 13 in der Kategorie "Beschäftigung sichern. Wirtschaft stärken."
  • 29 in der Kategorie "Planen. Bauen. Betreiben."
  • 24 in der Kategorie "Ausbilden. Bewusstsein schaffen."

ways4me – Barrierefreie Mobilität im ÖPNV“ - eingereicht von FH Joanneum GesmbH

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ways4me ist das Abschlussprojekt einer Forschungsreihe, die unter der Leitung des Studiengangs “Energie-Verkehrs- und Umweltmanagement” der Fachhochschule Joanneum in Kapfenberg mit zahlreichen nationalen und internationalen Partnern durchgeführt wurde. Im Zentrum der Entwicklung steht der Mensch, der die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchte. Das Projekt wurde mit speziellem Fokus auf sehbehinderte Menschen, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, zugeschnitten. Gemeinsam mit blinden MobilitätsexpertInnen konnten verschiedene barrierefreie Applikationen für mobile Geräte entwickelt werden, die das Reisen erleichtern. Ziel war es, eine Anwendung zu realisieren, die die In- und Outdoor-Navigation, die Abfrage von Verkehrsinformationen und die Kommunikation mit öffentlichen Verkehrsmitteln zusammenführt und dennoch intuitiv zu bedienen ist.

Weiters wurden in dieser Kategorie zwei Nominierungsurkunden vergeben:

  • Smile – einfach mobil. Eingereicht von Wiener Stadtwerke AG
  • Highlight – Wahrnehmbarkeitssteigerung im Straßenverkehr durch bedarfsgesteuerte Straßenbeleuchtung. Eingereicht von Mobimera Fairkehrstechnologien KG

Sieger in der Kategorie „Beschäftigung sichern. Wirtschaft stärken.“

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TTA Drive – Plattform für "Advanced Driver Assistance Systems"
Eingereicht von TTTech Computertechnik AG

TTA-Drive ist ein hochleistungsfähiges Plattform-Steuergerät, auf dem zahlreiche Einzelfunktionen von Fahrerassistenzsystemen hochintegriert sind. Diese innovativen Funktionen würden in anderer Konfiguration jede (mindestens) ein einzelnes Steuergerät benötigen. In einem ersten Projekt mit Audi, dem zentralen Fahrerassistenzsteuergerät zFAS, können sie erstmals zentralisiert ausgeführt werden. Insgesamt vier Jahre an Forschung und Entwicklung sowie rund 50 Millionen Euro an Investitionen flossen in TTA-Drive und rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren in die Umsetzung involviert.

Weiters wurden in dieser Kategorie zwei Nominierungsurkunden vergeben:

  • Park & Ride – Parkgebührenreduktion bei Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel. Eingereicht von SKIDATA
  • Rock Tainer ORE. Eingereicht von Rail Cargo Austria AG

Sieger in der Kategorie „Planen. Bauen. Betreiben.“

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Enns Multimodal
Eingereicht von Container Terminal Enns GmbH

Im Projekt "Enns Multimodal" werden die internationalen Verkehrsströme des Container Terminal Enns gebündelt und mit den bedeutendsten Seehäfen und Wirtschaftszentren Europas vernetzt. Durch die Erweiterung und Modernisierung des Terminals im Ennshafen werden zusätzliche trimodale Umschlagsmöglichkeiten für die Exportwirtschaft in einer der wirtschaftlich stärksten Regionen in Zentralösterreich geschaffen. Neue Krananlagen, Gleise und Abstellflächen für Container verzahnen die Verkehrsträger Bahn, Wasser und Lastkraftwagen und verbinden die Region mit dem internationalen Verkehrsnetz. Neutrale Abhandlung, ein serviceorientierter Zugang zu modernster Infrastruktur und ein starkes internationales Partnernetzwerk garantieren einen nachhaltigen Zugang zu den Weltmärkten.

Weiters wurden in dieser Kategorie zwei Nominierungsurkunden vergeben:

  • Mobilitätskonzept Hauptbahnhof Wien – Planungsgebiet "Leben am Helmut-Zilk-Park". Eingereicht von raum & kommunikation GmbH
  • KombiMo II – Kombinierte Mobilität in Graz auf Basis Multimodaler Knoten, Phase II. Eingereicht von Holding Graz Kommunale Dienstleistungen GmbH

Sieger in der Kategorie „Ausbilden. Bewusstsein schaffen.“

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UNTERWEGS – Jugend unterwegs in Wissenschaft und Alltag
Eingereicht von der Universität für Bodenkultur Wien, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur, Institut für Verkehrswesen

UNTERWEGS befasst sich mit den Einstellungen und dem Verhalten von Jugendlichen zu Mobilität. Ziel ist es abzuschätzen, inwiefern Verhalten und Einstellungen durch Information und Aktivierung hin zu einer gesundheitsfördernden und umweltverträglichen Mobilität gelenkt werden können. Gemeinsam mit SchülerInnen von vier Schulen wurde ein altersgerechtes Erhebungsinstrument zur Erfassung des Mobilitätsverhaltens entwickelt. Darüber hinaus wurde ein Mobilitäts-Interventionsprogramm erstellt. Die Vorher-Nachher-Analysen zeigen unter anderem, dass Schülerinnen und Schüler, die an der Intervention teilgenommen haben, häufiger das Rad nutzen und dass die Einstellungen und Intentionen über bewusstseinsbildende Maßnahmen in die intendierte Richtung beeinflusst werden können. Die Ergebnisse führen zur Empfehlung, bewusstseinsbildende Maßnahmen im Bereich Mobilität in die Schulausbildung zu integrieren.

Weiters wurde in dieser Kategorie eine Nominierungsurkunde vergeben:

  • Smart Future 4 TEC2move. Eingereicht von Regionales Innovations Centrum RIC GmbH
    Nominierung als Vorzeigeprojekt für humanitäres Engagement.

Nominierung als Vorzeigeprojekt für humanitäres Engagement

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ÖBB-Flüchtlingsprojekt „Diversität als Chance
Eingereicht von ÖBB Infrastruktur AG

Unter dem Motto „Diversität als Chance“ nehmen aktuell 31 Lehrlinge an einem speziell auf die Bedürfnisse von jugendlichen Flüchtlingen ausgerichteten Ausbildungsprojekt der ÖBB-Infrastruktur AG teil. 2015 werden weitere 14 Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Die Jugendlichen, die vor allem aus Afghanistan und Syrien geflohen sind, sind ohne Begleitung einer erwachsenen Bezugsperson nach Österreich gekommen und werden durch spezielle Förderprogramme, intensives Training in Deutsch und Mathematik sowie Nachhilfe und Mentoring während ihrer gesamten Lehrzeit unterstützt. Damit schaffen die ÖBB Chancen in beide Richtungen. Die Ausbildung gibt den Jugendlichen Halt und eröffnet ihnen Perspektiven in einer für sie zumeist völlig neuen kulturellen Umgebung. Das Unternehmen selbst kann auf ihre zumeist überdurchschnittliche soziale Einstellung und ihren Ehrgeiz zurückgreifen. Dieses Projekt wird in Kooperation mit dem AMS Wien und dem Verein lobby 16 durchgeführt.