Gas
Die heimischen Erdgasspeicherkapazitäten haben sich seit Anfang 2011 mehr als verdoppelt, und fassen derzeit in etwa den jährlichen Gasverbrauch Österreichs. Dies wirkt sich positiv auf den Wettbewerb und die Versorgungssicherheit in Österreich aus. Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat Österreich rund 80 Prozent der Erdgasimporte aus Russland bezogen.
Mit dem Gasdiversifizierungsgesetz (→ RIS) sollen Unternehmen bei der Erdgasbeschaffung aus nichtrussischen Quellen finanziell unterstützt werden.
Einen Überblick über die Bedeutung von Gas im österreichischen Bruttoinlandsverbrauch sowie in der Strom- und Wärmeerzeugung gibt die Publikation Energie in Österreich 2023 – Zahlen, Daten, Fakten (PDF, 5 MB). Aktuelle Zahlen, wie beispielsweise der monatliche Gasverbrauch, Gasspeicherstand und Gaspreis werden auf → energie.gv.at des Klimaschutzministeriums zeitnah veröffentlicht. Darüber hinaus wird auch der Anteil von russischem Erdgas an österreichischen Importen veröffentlicht, an dessen Reduktion intensiv gearbeitet wird.
Gasinfrastruktur
Erdgas wird in Österreich über das Fern- und Verteilerleitungsnetz transportiert. So gibt es neben dem Erdgasverteilungssystem (Hoch- und Niederdruck) zur Versorgung der Endverbrauchenden auch Transitleitungen. Diese Pipelines sind von internationaler Bedeutung, da sie Österreich queren sowie für den innerösterreichischen Transport genutzt werden. Der internationale Erdgastransport wird über ein dichtes Leitungsnetz geführt. Im europäischen Erdgasnetz nimmt Österreich hierbei eine Schlüsselfunktion ein. So ist die niederösterreichische Gasstation Baumgarten einer der wichtigsten europäischen Anlaufknoten für Erdgas.
Die Speicherung von Erdgas erfolgt durch in Österreich tätige Erdgasspeicherbetreiber, deren Arbeitsgasvolumen (= tatsächlich nutzbare Speichervolumen) in etwa dem österreichischen Jahresverbrauch entspricht. Es handelt sich dabei um teilausgeförderte Erdgaslagerstätten aus Gestein, in denen das Gas eingelagert wird, bis es wieder in den Verbrauch gelangt. Diese Speicher sind es auch, in denen die Strategische Gasreserve eingelagert wird. Im Rahmen von zwei Ausschreibungen wurden 20 TWh Gas angekauft und stehen seit Ende 2021 nur für österreichische Verbraucher:innen zur Verfügung. Diese Menge entspricht dabei in etwa dem durchschnittlichen Gasverbrauch Österreichs von zwei Wintermonaten.
Gaswirtschaftsgesetz 2011 – GWG 2011 (→ RIS)
Risikobewertung, Notfallplan und Präventionsplan
Solide Entscheidungsgrundlagen sind essentiell um auf Störungen der Gasversorgung vorbereitet zu sein und um im Notfall schnell reagieren zu können. Eine solche bilden, neben den gesetzlichen Vorgaben des Energielenkungsgesetzes, die Risikobewertung, der Notfallplan sowie der Präventionsplan, die in Entsprechung der Verordnung (EU) 2017/1938 („Gas SoS Verordnung“) (→ EUR-Lex) von der Stabsstelle Krisenmanagement und Energielenkung in Kooperation mit E-Control und dem Markt- und Verteilergebietsmanager in regelmäßigen Abständen erstellt werden. Sie dienen der Identifikation von Risiken und bilden die Aufgaben und Zuständigkeiten der Marktteilnehmer:innen und Behörden sowie deren nationale und internationale Zusammenarbeit in der Vermeidung und dem möglichen Eintreten von Krisenfällen ab.
- Notfallplan Gas (PDF, 1 MB)
- Notfallplan Gas in Englisch: Gas Emergency Plan of the Republic of Austria (PDF, 1 MB)
- Präventionsplan Gas (PDF, 1 MB)
- Präventionsplan Gas in Englisch: Gas Preventive Action Plan (PDF, 1 MB)
- Annex 1: Common Risk Assessment – Eastern Gas Supply Risk Group – Ukraine (PDF, 1 MB)
- Annex 2: Common Risk Assessment – Eastern Gas Supply Risk Group – Baltic Sea (PDF, 3 MB)
- Annex 3: Common Risk Assessment – North African Risk Group – Algeria (PDF, 1 MB)
- Annex 4: Common Risk Assessment – North African Risk Group – Libya (PDF, 709 KB)
- Annex 5: Common Risk Assessment – South-East Risk Group – Southern Corridor – Caspia (PDF, 1 MB)
Tipp
- Energie in Österreich – Zahlen, Daten, Fakten
- Österreichs Infoportal zur Energiesituation → energie.gv.at