Erarbeitung eines Beprobungskonzeptes für Ersatzbrennstoffe

Im Rahmen des Projekts „Erarbeitung eines Beprobungskonzeptes für Ersatzbrennstoffe“ erarbeitete die Umweltbundesamt GmbH fachliche Grundlagen zur Regelung der Probenahme, Aufbereitung und Analytik von Ersatzbrennstoffen. Dazu wurden die Eigenschaften einer heizwertreichen Fraktion sowohl chemisch-analytisch als auch indirekt durch die Bilanzierung eines großtechnischen Verbrennungsversuchs ermittelt. Die Projektergebnisse sind direkt in die Novelle der Abfallverbrennungsverordnung (BGBl. II Nr. 476/2010) eingeflossen.

Titelblatt "Erarbeitung eines Beprobungskonzeptes für Ersatzbrennstoffe"

Im Zuge der Umsetzung der Anforderungen der Deponieverordnung und durch die angespannte Preissituation am Energiemarkt ist die Bedeutung des Einsatzes von Abfällen als Ersatzbrennstoff in den letzten Jahren stark gestiegen. Qualitätsgesicherte Ersatzbrennstoffe können zur Substitution von Primärbrennstoffen in Prozessen der Grundstoffindustrie (z. B. Zementindustrie, …) und im Bereich der Energieumwandlung (z. B. in Kraftwerken und Abfallverbrennungsanlagen) beitragen.

Für den Einsatz von Ersatzbrennstoffen ist eine grundlegende Charakterisierung des heizwertreichen Materials erforderlich, die sowohl brennstofftechnische als auch umweltrelevante Eigenschaften und deren Variabilitäten umfassen sollte. Die Herstellung eines Ersatzbrennstoffes hat unter einem Qualitätsmanagement zu erfolgen, damit eine definierte Qualität sichergestellt werden kann. Die qualitätssichernden Maßnahmen bei der Herstellung eines Ersatzbrennstoffes müssen bereits bei der Auswahl von geeigneten Inputmaterialien ansetzen und den gesamten Produktionsprozess begleiten. Durch dokumentierte Verfahren sind die typischen Eigenschaften des Ersatzbrennstoffes aus verbrennungstechnischer und umweltrelevanter Sicht zu erheben und eine gleich bleibende Qualität nachzuweisen.

Zur Erhebung der charakteristischen Eigenschaften können grundsätzlich direkte und indirekte Verfahren eingesetzt werden. Bei den direkten Verfahren werden Proben des aufbereiteten Brennstoffes gezogen und nach einer geeigneten Aufbereitung chemisch-analytisch und physikalisch geprüft. Zur Bestimmung der mittleren Zusammensetzung von heizwertreichen Fraktionen können auch Stoffbilanzierungen großtechnischer Verbrennungsversuche herangezogen werden. Insbesondere bei heterogenen Materialien, wie bei den im Rahmen der Studie untersuchten heizwertreichen Fraktionen aus Restmüll (Restmüll-Splitting ohne nachfolgende Sortierung), kommen der Probenahme und Probenaufarbeitung des Materials hohe Bedeutung zu.

Erarbeitung eines Beprobungskonzeptes für Ersatzbrennstoffe (PDF, 11 MB)