Unterschied zwischen Weiher und Teich

Kennen Sie den Unterschied zwischen Weiher und Teich?  Nein? – Macht nichts, die Natur macht auch keinen Unterschied. Beide sind für Tiere und Pflanzen gerade in Siedlungsgebieten enorm wichtig.

Deshalb können Sie zum Beispiel mit der Anlage eines kleinen Gartenteiches der Natur einen großen Dienst erweisen – wenn er richtig gemacht ist.

Ein Weiher ist ein langlebiges, stehendes Gewässer von geringer Tiefe, dessen Boden in seiner ganzen Ausdehnung auch von höheren Pflanzen besiedelt ist. Im Gegensatz zum Teich ist das Wasser des Weihers nicht ablassbar. Pfützen und Tümpel wiederum sind natürlich entstandene, flache Kleingewässer, die in der Regel austrocknen. Sie entstehen meist in Senken, wo der Boden natürlicherweise wasserundurchlässig oder verdichtet ist.

Wenig Wasser für viele Arten

Ein wesentliches Merkmal haben kleine Stillgewässer gemeinsam: die geringe Wassertiefe, durch die das Sonnenlicht bis auf den Grund dringt. Gerade ein Weiher weckt in den meisten Menschen die Vorstellung von unberührter Natur. Kaum ein anderes Gewässer bietet eine so große Artenvielfalt auf engem Raum – nicht nur im Wasser selbst, sondern auch an den ökologisch hochinteressanten Übergangszonen vom Land ins Wasser. Leider sind aber unzählige Tümpel und Teiche in den letzten Jahrzehnten zerstört worden – durch Zuschüttung, Einleitung von Abwässern, Missbrauch als Mülldeponie, intensive Fischereinutzung, etc.

Mit ihrer Vernichtung gehen Laichgewässer für Amphibien und Libellen, Brutgebiete für Schilfbrüter – Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere verloren. Kein Wunder also, dass die Bewohner kleiner Stillgewässer auf der Roten Liste für gefährdete Arten ganz oben stehen...

Damit stehende Gewässer von Amphibien und Insekten erfolgreich als Laichgewässer genutzt werden können sollte auf Fischbesatz verzichtet werden! Gerade die beliebten Goldfische dezimieren sehr schnell Eier, Larven und Kaulquappen und beschleunigen so das Verschwinden bedrohter Arten.

Maßnahmen und Projektideen

  • Feuchtbiotope anlegen. Im Idealfall sollten verschiedene, größere und kleinere, tiefere und flachere Stillgewässer in einem Verbund angelegt werden, um Tieren Rast- und Nahrungsstationen zu schaffen und damit eine Wanderung zu ermöglichen.
  • Löschteiche wiederbeleben. Die Revitalisierung noch bestehender, vielleicht auch schon ausgetrockneter Feuerlöschteiche könnte neue Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten schaffen.
  • Bei Weihern, die als Erholungsgebiet genutzt werden, müssen besonders sensible Bereiche geschützt werden.
  • Bewusstseinsbildung. Ob beim "Tümpeln" oder auf Exkursionen: Hier lernen Kinder auf spielerische Art das Leben in und an wassergeprägten Lebensräumen kennen und entwickeln so schon früh ein Verständnis für notwendige Schutzmaßnahmen

Im Siedlungsbereich kann eine Vielzahl kleiner, naturnaher Gewässer als Ersatzbiotop für zerstörte Lebensräume dienen. Wenn wandernde Arten genügend "Trittsteine" haben, können sie bis in die Städte hinein erfolgreich siedeln.