Moore, deren Erhalt und Wiederherstellung der Biodiversität in Österreich Universität Wien

Das Projekt Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität in Mooren Österreichs leistet auf mehreren Ebenen einen Beitrag zur Renaturierung von Mooren in Österreich.

Saumoos

Das Projekt beginnt mit einem Vergleich der heutigen Biodiversität von Mooren in Österreich mit deren Biodiversität vor circa 35 Jahren, wobei auf dem Österreichischen Moorschutzkatalog (Steiner, 1992) aufgebaut wird. Die hier gewonnenen Ergebnisse werden verwendet, um ein Modell zur Beschreibung der Klimafitness von Mooren zu kalibrieren.

Schließlich werden darauf aufbauend mehrere Moore ausgesucht, die revitalisiert werden. Dabei wird über die Rückführung des Wasserhaushaltes zu einem für den jeweiligen Moortyp natürlicheren Zustand das gesamte biologische Wertschöpfungspotential des Ökosystem-Komplexes „Moor“ reaktiviert. Die Maßnahmen an den jeweiligen Moor-Standorten werden dabei in Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachkräften und lokalen bzw. regionalen Interessengruppen entwickelt und umgesetzt; zudem wird über verschiedene Kommunikationsmaßnahmen verstärktes Bewusstsein für die Bedeutung des Lebensraums Moor geschaffen.

Gesunde Moore bieten neben dem Erhalt seltenerer Arten und Lebensräume vielfache hydrologische und klimatische Vorteile. So dient der Feuchtlebensraum „Moor“ als lebendiger Wasserspeicher der Verbesserung des Mikroklimas und der Resilienz der umliegenden Landschaftsteile, indem sowohl Wasser-Überfluss (zum Beispiel bei Hochwässern) als auch Wassermangel in Dürrezeiten abgefedert wird. Zudem speichern hydrologisch gesättigte und regenerierende Moore durch kontinuierliches Wachstum und Ablagerung von Pflanzenmaterial große Mengen von Kohlenstoff und tragen so wesentlich zur Bekämpfung des Klimawandels bei.