Osterluzeifalter Zerynthia polyxena
Der Osterluzeifalter ist ein heikler Esser. Ihm schmeckt überhaupt nur eine Blume und das ist, wie der Name schon sagt, das Osterluzei, auch Pfeifenblume genannt.
Mustermix aus Wellen, Zacken und Punkten
Die Ritterfalter mit einer Flügelspannweite von etwa 5,5 cm fallen vor allem durch ihre außergewöhnliche Zeichnung auf. Den gelblichen Grundton zieren schwarze Binden und Zacken, ein Wellenmuster mit Punkten bildet einen kunstvollen Rand um die filigranen Flügel. Der Osterluzeifalter schlüpft im Frühjahr und sammelt von Ende März bis Juni eifrig Blütennektar.
Viermal Metamorphose bitte!
Die Eiablage erfolgt auf der Unterseite der Blätter der Osterluzei. Nach etwa 4 Wochen schlüpfen schwarze Raupen aus den Eiern, die sich später rotgelb bis grell-orange färben und mit ihren rötlichen Dornenhöckern ganz schon gefährlich aussehen. Die kleinen Raupen verspeisen als erstes den Blütenkelch ihrer „Kinderstube“ und widmen sich dann den Blättern.
Nach 4–5 Wochen verwandelt sich die Raupe in eine schlanke, gelblich-graue Gürtelpuppe. So überwintert der Osterluzeifalter auf Zweigen, bevor er im nächsten Jahr als Schmetterling schlüpft.
Osterluzeifalter findet von Kleinasien über Südeuropa bis zum südlichen Mitteleuropa immer lokal verbreitet. Diese lokalen Begrenzungen sind auf die Abhängigkeit von der Pfeifenblume als Nahrungsgrundlage zurückzuführen. Die Pflanzen bevorzugen heiße, trockene Hänge und felsige Gebiete wie Weingärten und Flussauen- In Österreich findet man die Schmetterlinge in Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark bis zu einer Seehöhe von etwa 400 Metern.
Das Neueste vom Osterluzeifalter
Neue Gebiete wurden vom Osterluzeifalter wieder besiedelt! Zu unserer positiven Überraschung hat der Osterluzeifalter sein bisheriges Areal, das im Süden der Steiermark seit etwa fünf Jahren bis Silberberg reichte, weitere 25 km übersprungen und ist wiederum – wie vor 100 Jahren – bis Graz–St. Martin verbreitet.
Am 3. Mai 2013 wurden dort 11 Schmetterlinge festgestellt. Mit einem Besitzer der Flächen wurde vereinbart, ein gemeinsames Management zur Erhaltung der Pflanzen- und Schmetterlingspopulation zu planen und zu verwirklichen. Auch ein wenig positiv überrascht waren wir, dass der Osterluzeifalter selbstständig in den Klimaschutzgarten in Gosdorf gefunden hat und dort Eier ablegte.