Österreichische Strategie Nachhaltige Entwicklung (ÖSTRAT) Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes und der Länder

Seit 2010 verfügt Österreich über eine von den Ländern und vom Bund gemeinsam getragene Nachhaltigkeitsstrategie.

Die Nachhaltigkeitsstrategie des Bund und der Länder (ÖSTRAT) wurde nach einem einjährigen Dialog- und Konsultationsprozess im Mai 2009 von den Landeshauptleuten und im Juli 2010 vom Ministerrat beschlossen.

Zielsetzung und Ausgangspunkt

Die ÖSTRAT war als Ergänzung zu Nachhaltigkeits-Aktivitäten gemeint, die vom Bund, von einzelnen Ressorts oder von einzelnen Bundesländern gesetzt werden. In ihr werden die zu erwartenden Herausforderungen, die wesentlichen Handlungsfelder und prioritäre Zukunftsthemen definiert. Sie  dient für den Bund und die Länder als gemeinsamer Orientierungs- und Umsetzungsrahmen auf dem Weg zu einem Nachhaltigen Österreich.

Nachhaltige Entwicklung wird in der ÖSTRAT als ein integrativer, moderner gesellschaftlicher Prozess gesehen. So heißt es in der ÖSTRAT: "Es bedarf nicht primär Normen und technologischer Veränderungen, sondern eines klugen und kreativen, und vor allem ganzheitlichen Umgangs mit den Herausforderungen der Zukunft". Demzufolge bekennen sich Bund und Länder zu dem Leitgedanken, "ein Österreich schaffen und erhalten, das langfristig eine intakte Umwelt, wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und sozialen Zusammenhalt garantiert, ohne dabei die Generationengerechtigkeit zu verletzen oder sich der globalen Verantwortung zu entziehen".

Politischer Rahmen

Die ÖSTRAT baut auf den Zielen und Politikprinzipien der Nachhaltigkeitsstrategie der Europäischen Union (EU-SDS, 2006), der Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes (NSTRAT, 2002) sowie den Strategien und Programmen der Länder im Bereich Nachhaltiger Entwicklung auf. Sie orientiert sich auch an den Zielsetzungen der Lissabon Strategie und an den Millenniumszielen der Vereinten Nationen.

Die Strategie richtet sich primär an Politik und Verwaltung, strebt aber auch die Stärkung von themenspezifischen Kooperationen zwischen Bund, Ländern, Regionen, Gemeinden, Sozialpartnern und zivilgesellschaftlichen Organisationen an.

Zentrale Herausforderungen 

  • Naturräumliche und ökologische Lebensgrundlagen bewahren
  • Prävention und Bekämpfung von Armut, individuellen Wohlstand und die Attraktivität Österreichs als Wirtschaftsstandort sicherstellen
  • Die Globalisierung umwelt- und sozialverträglich gestalten
  • Die Beschäftigungsziele erreichen
  • Ein hohes Niveau an sozialer Sicherheit und gesellschaftlichem sowie sozialem Zusammenhalt gewährleisten
  • Den demographischen Trends mit adäquaten Maßnahmen begegnen
  • Die Gender Mainstreaming-Strategie in allen Themenfeldern umsetzen

Seit dem Beschluss der ÖSTRAT durch die Landeshauptleute (Juni 2009) und den Ministerrat (Juli 2010) wurden zahlreiche Initiativen entwickelt und Aktivitäten gesetzt.

Erfolgreiche Initiativen sind zum Beispiel "Green Events", "Aktionstage Nachhaltigkeit", "Bewusst kaufen", "Wachstum im Wandel" oder das "Agenda 21-Netzwerk".