Monitoringreport 2020 Klima- und Energieziele

Jährlich wird im Bericht gemäß § 7 Bundes-Energieeffizienzgesetz (EEffG) bewertet, ob sich Österreich auf dem Pfad zur Erreichung der unionsrechtlich verbindlichen Klima- und Energieziele befindet. Darüber hinaus werden wechselseitige Auswirkungen der Maßnahmen dokumentiert. Der Bericht wurde dem Nationalrat im Frühjahr 2021 vorgelegt.

Titelblatt "Klima- und Energieziele: Monitoringreport"

Wichtigste Ergebnisse

Zielerreichung Endenergieeinsparung kumuliert 218 PJ im Jahr 2020

gemäß Artikel 7 Richtlinie 2012/27/EU

Die bisher für Artikel 7 der Energieeffizienz-Richtlinie (2012/27/EU) gemeldeten Maßnahmen tragen kumuliert 2014 bis 2018 mit 212 PJ zum Einsparziel von 218 PJ bei. Unter der Annahme der Fortsetzung der Einsparung bis 2020 liegen die Einsparungen bei bereits kumuliert über 350 PJ. Damit ist absehbar, dass Österreich seinen EU-rechtlichen Zielwert bis 2020 erreichen bzw. übererfüllen wird.

Zielerreichung Endenergieverbrauch maximal 1.050 PJ im Jahr 2020

gemäß § 4 Absatz 1 Z 1 EEffG

Das Erreichen des Zielwertes von 1.050 PJ im Jahr 2020, der auf einem Regeljahr basiert, ist auf Basis der vorliegenden Daten unwahrscheinlich. Aktuell liegt der Endenergieverbrauch in Österreich laut endgültiger Energiebilanz der Statistik Austria für das Jahr 2019 bei 1.139 PJ.

Zielerreichung kumulatives Endenergieeinsparziel in Höhe von 310 PJ im Jahr 2020

gemäß § 4 Absatz 1 Z 3 EEffG

Derzeit liegen Maßnahmenmeldungen in Höhe von 363 PJ kumuliert von 2014 bis 2019 vor, die zum Einsparziel in Höhe von 310 PJ beitragen. Unter der Annahme der Fortsetzung dieser Einsparung bis 2020 liegen die Einsparungen bei voraussichtlich kumuliert über 460 PJ. Das EEffG-Ziel von 310 PJ bis zum Jahr 2020 wird übererfüllt.

Zielerreichung der erneuerbaren Energieträger

Gemäß Erneuerbare Energien-Richtlinie (RL 2009/28/EG) ist in Österreich bis zum Jahr 2020 ein Anteil an erneuerbarer Energie von 34 % am Bruttoendenergieverbrauch zu erreichen. 2019 betrug dieser Anteil 33,6 %. Seit etwa 2014 stagniert allerdings der Anteil erneuerbarer Energieträger am Energieverbrauch. Von 2018 bis 2019 ist der Anteil sogar leicht gesunken.

Zielerreichung der Treibhausgasemissionen von 47,8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent bis zum Jahr 2020

Die Treibhausgasemissionen außerhalb des Emissionshandelsbereichs lagen im Jahr 2018 bei rund 50,5 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent. Somit war 2018 das zweite Jahr, in dem die für Österreich zulässigen Höchstmengen deutlich überschritten wurden. Für das Jahr 2019 liegt ebenfalls eine Überschreitung von rund 1,9 Millionnen Tonnen vor.

Wechselseitige Auswirkungen von Energieeffizienzmaßnahmen

Die wechselseitigen Auswirkungen der gesetzten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz, zur Erhöhung des Anteils an erneuerbaren Energieträgern und zur Verringerung der Treibhausgase zeigen, dass Energieeffizienzmaßnahmen größtenteils positive Beiträge zur Erhöhung der Erneuerbaren und Verringerungen der Treibhausgase zur Folge haben. Um die Klima- und Energieziele bis 2030 bzw. 2040 (Klimaneutralität) zu erreichen, müssen Umfang und Effektivität im Vergleich zum bisherigen Regime allerdings deutlich gesteigert werden.