Treibhausgasreduktions-Maßnahmen im Gebäudesektor Österreichs 2009 bis 2022  Klimaschutz im Wohnbau

Bericht des Bundes und der Länder nach Artikel 16 der Vereinbarung gemäß Artikel 15a B-VG über Maßnahmen im Gebäudesektor zum Zweck der Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen (BGBl. II Nr. 213/2017)

Titelblatt: "Treibhausgasreduktions-Maßnahmen im Gebäudesektor Österreichs"

Bund und Länder haben durch eine Vereinbarung gemäß Artikel 15a des Bundesverfassungsgesetzes über Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich zur Evaluierung dieser und weiterer Maßnahmen jährliche Berichte über die Wirkungen der Maßnahmen auf die Treibhausgasemissionen zu erstellen. Der vorliegende Bericht aktualisiert die gesamte Zeitreihe ab 2009 bis 2022 und ersetzt vollinhaltlich die Vorgängerversion über Maßnahmen im Gebäudesektor 2009–2021.

Maßnahmenwirkung der Wohnbauförderung der Bundesländer

Durch Wohnbauförderungsmaßnahmen der Länder konnten im Jahr 2022 Emissionseinsparungen im Ausmaß von rund 375 Tausend Tonnen CO2 angestoßen werden. Die zusätzliche Einsparung ist damit um 47 % höher als die für 2021 ermittelte (rund 255 Tausend Tonnen CO2). Die Steigerung der CO2-Wirkung ist überwiegend auf die größere Einsparung durch Sanierung und Umstellung des Energiesystems (+ 47 %) zurückzuführen.

Maßnahmenwirkung im Bereich der öffentlichen Gebäude

Durch Maßnahmen der Länder und des Bundes konnten im Jahr 2021 Emissionseinsparungen im Ausmaß von rund 7.524 Tonnen CO2 durch Fertigstellungen öffentlicher Gebäude angestoßen werden. Die Einsparung ist damit um 149 % höher als die für 2020 ermittelte (rund 3.026 Tausend Tonnen CO2). Die Zunahme der CO2-Wirkung ist überwiegend auf die steigende Einsparung von Sanierung und Umstellung des Energiesystems (+ 195 %) und größere Wirkung im Neubau (+ 94 %) zurückzuführen

Bundesmaßnahmen im Überblick

Im Rahmen der Umweltförderung im Inland (UFI) wurden 2022 4.064 Investitionsprojekte mit einem Förderungsbarwert von 150,5 Millionen Euro gefördert. Dies entspricht einer jährlichen CO2-Reduktion von etwa 443 Tausend Tonnen CO2. Zudem wurden 2.252 Beratungsförderungen der Regionalprogramme mit 1,1 Millionen Euro unterstützt (BMK 2023).
Im Jahr 2022 wurden im Zuge der Fortführung der im Rahmen des Konjunkturpaketes 2009 geschaffenen Sanierungsoffensive („Sanierungsscheck“) für den Bereich der thermischen Gebäudesanierung Förderungen in Höhe von 345,2 Millionen Euro genehmigt:

  • Darin sind bis Ende 2022 insgesamt 434 Projekte mit einer Förderung von rund 17,0 Millionen Euro bei Betrieben und 46.773 Projekte mit einer Förderung von rund 328,2 Millionen Euro im privaten Wohnbau (inklusive „Raus aus Öl und Gas“) enthalten.
  • Das Programm „Raus aus Öl und Gas“ hat 2022 in 40.395 Projekten zur Umstellung der Heizung (11,4 % Allesbrenner/Kohle/Koks, 27,5 % Erdgas, 59,1 % Heizöl, 2 % Strom) auf erneuerbare Energiesysteme (54 % Holzzentralheizung, 36 % Fernwärme, 10 % Wärmepumpe) geführt (BMK 2023).

Das nicht administrative, nationale Förderbudget des Klima- und Energiefonds umfasste im Jahresprogramm 2022 rund 285 Millionen Euro für die vier Programmlinien Forschung, Verkehr, Markt, Bewusstseinsbildung sowie übergreifende Themen (Klimafonds 2022).

Emissionen im Sektor Gebäude

Seit 2005 sind die Treibhausgas-Emissionen des Sektors Gebäude deutlich zurückgegangen, wobei der Rückgang seit 2012 zunehmend verflacht. Die Emissionen stiegen 2021 auf Grund kühlerer Witterung gegenüber dem Vorjahr an (v. a. aufgrund des höheren Einsatzes von Erdgas und Heizöl in Wohngebäuden).