Treibhausgasreduktions-Maßnahmen im Gebäudesektor Österreichs 2009-2021 Klimaschutz im Wohnbau

Bericht des Bundes und der Länder nach Artikel 15a B-VG über Maßnahmen im Gebäudesektor zum Zweck der Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen (BGBl. II Nr. 213/2017).

Titelblatt: "Treibhausgasreduktions-Maßnahmen im Gebäudesektor Österreichs 2009-2021"

Bund und Länder haben durch eine Vereinbarung gemäß Artikel 15a des Bundesverfassungsgesetzes über Klimaschutzmaßnahmen im Gebäudebereich zur Evaluierung dieser und weiterer Maßnahmen jährliche Berichte über die Wirkungen der Maßnahmen auf die Treibhausgasemissionen zu erstellen. Der vorliegende Bericht aktualisiert die gesamte Zeitreihe ab 2009 bis 2021 und ersetzt vollinhaltlich die Vorgängerversion über Maßnahmen im Gebäudesektor 2009–2020.

Maßnahmenwirkung der Wohnbauförderung der Bundesländer

Durch Wohnbauförderungsmaßnahmen der Länder konnten im Jahr 2021 Emissionseinsparungen im Ausmaß von rund 255.000 Tonnen CO2 angestoßen werden.

Die zusätzliche Einsparung ist damit um 20 Prozent höher als die für 2020 ermittelte (rund 212.000 Tonnen CO2). Die Steigerung der CO2-Wirkung ist überwiegend auf die größere Einsparung durch Sanierung und Umstellung des Energiesystems (+ 21 Prozent) zurückzuführen.

Maßnahmenwirkung im Bereich der öffentlichen Gebäude

Durch Maßnahmen der Länder und des Bundes konnten im Jahr 2020 Emissionseinsparungen im Ausmaß von rund 3.026 Tonnen CO2 durch Fertigstellungen öffentlicher Gebäude angestoßen werden. Die Einsparung ist damit um 17 Prozent geringer als die für 2019 ermittelte (rund 3.641 Tonnen CO2). Die Abnahme der CO2-Wirkung ist überwiegend auf die sinkende Einsparung von Sanierung und Umstellung des Energiesystems (- 24 Prozent) und geringere Wirkung im Neubau (-3,3 Prozent) zurückzuführen.

Bundesmaßnahmen im Überblick

Im Rahmen der Umweltförderung im Inland (UFI) wurden 2021 7.997 Investitionsprojekte mit einem Förderungsbarwert von 123,1 Millionen Euro gefördert. Dies entspricht einer jährlichen CO2-Reduktion von etwa 349.000 Tonnen CO2. Zudem wurden 2.038 Beratungsförderungen der Regionalprogramme mit 1,3 Millionen Euro unterstützt (BMK 2021a).

Im Jahr 2021 wurden im Zuge der Fortführung der im Rahmen des Konjunkturpaketes 2009 geschaffenen Sanierungsoffensive („Sanierungsscheck“) für den Bereich der thermischen Gebäudesanierung Förderungen in Höhe von 123,1 Mio. Euro genehmigt.

  • Darin sind bis Ende 2021 insgesamt 316 Projekte mit einer Förderung von rund 10,4 Millionen Euro bei Betrieben und 23.385 Projekte mit einer Förderung von rund 112,7 Millionen Euro im privaten Wohnbau (inklusive „Raus aus Öl“-Bonus) enthalten.
  • Das Programm „Raus aus Öl“ hat 2021 in 18.577 Projekten zur Umstellung der Heizung auf erneuerbare Energiesysteme (58 Prozent Holzzentralheizung, 10 Prozent Fernwärme, 32 Prozent Wärmepumpe) geführt (BMK 2021a).

Das nicht administrative, nationale Förderbudget des Klima- und Energiefonds umfasste im Jahresprogramm 2021 rund 213,8 Millionen Euro für die vier Programmlinien Forschung, Verkehr, Markt, Bewusstseinsbildung sowie übergreifende Themen (Klimafonds 2021).

Emissionen im Sektor Gebäude

Seit 2005 sind die Treibhausgasemissionen des Sektors Gebäude deutlich zurückgegangen, wobei der Rückgang seit 2012 zunehmend verflacht. Die Emissionen sanken 2020 gegenüber dem Vorjahr leicht ab.