Warum angurten
Dass Sicherheitsgurte die Gefahr von schweren Verletzungen bei Unfällen drastisch reduzieren, ist mittlerweile fast allen Menschen bekannt. Trotzdem schnallen sich viele nicht an und erhöhen so das Risiko, bei Unfällen wirklich schwer verletzt oder sogar getötet zu werden. Oft werden Argumente gegen das Angurten gebracht, die auf den ersten Blick durchaus plausibel klingen. Expertinnen und Experten haben die häufigsten Aussagen gesammelt und ihre Meinung dazu abgegeben.
Lesen Sie nach, was wirklich hinter den Ausreden steckt:
Abstützen ...
„Bei so einem Aufprall kann ich mich eh am Lenkrad abstützen.“
Versuche mit Leistungssportlern haben gezeigt, dass ab einer Kollisionsgeschwindigkeit von cirka 18 km/h selbst der trainierteste Kraftsportler nicht mehr in der Lage war, sein Gewicht mit Händen und Füßen abzustützen.
Airbags ...
„Mein Auto hat eh rundum Airbags, die mich sanft auffangen.“
Airbags aller Art, aber auch Gurtstraffer oder Gurtkraftbegrenzer sind zusätzliche Schutzeinrichtungen, die ihre volle Schutzwirkung nur dann entfalten können, wenn der Gurt korrekt benutzt wird.
Lästig ...
„Der Gurt ist lästig, weil er meine Kleidung verdrückt. Deshalb lege ich den Gurt nur ganz locker an.“
Der Gurt kann seine volle Schutzwirkung nur entfalten, wenn er möglichst knapp über Becken und Brustkorb verläuft. Fehlerhaftes Anlegen des Gurtes, zum Beispiel durch lockere Verwendung oder im Winter durch dicke Oberbekleidung, führt zu einem deutlichen Nachlassen der Schutzwirkung.
Kinder ...
„Auf kurzen Strecken brauchen wir unsere Kinder hinten nicht anzuschnallen. Da sind wir eh nicht so schnell unterwegs und bei einer Notbremsung werden die Kinder relativ sanft gegen die Lehnen der Vordersitze geworfen.“
Bei einer Kollision mit „Stadtgeschwindigkeit“ wirken auf jeden Körper Kräfte, die mindestens dem 30-fachen des normalen Körpergewichtes entsprechen. Ein Mann mit 80 Kilogramm „wiegt“ dann plötzlich 2.400 Kilogramm , ein Kind mit 15 Kilogramm kurzzeitig 450 Kilogramm und ein Spielzeugauto auf der Hutablage, das sonst nur 40 Gramm hat, rast mit dem Gewicht eines Hammers durchs Auto.