Verkehrstelematikbericht 2017

Statusbericht zur Umsetzung, Forschung und Entwicklung von IVS-Anwendungen auf nationaler und internationaler Ebene (gemäß IVS-Gesetz)

Titelblatt des Verkehrstelematikberichts 2017

Der Verkehrstelematikbericht 2017 gibt einen umfassenden Überblick über die aktuellen Aktivitäten im Bereich der intelligenten Verkehrssysteme (IVS) in Österreich. Die Vision für ein intelligentes Verkehrssystem in Österreich ist im nationalen IVS Aktionsplan dargestellt, der 2011 veröffentlicht wurde. Konkrete Ziele und Handlungsfelder sind im Maßnahmenkatalog definiert, der als lebendiges Dokument in den nationalen IVS-Aktionsplan eingegliedert ist und zusammen mit ihm veröffentlicht wurde. Gemeinsam mit seinen Partnerinnen/Partnern konnte das Bundesministerium in den letzten Jahren wichtige Erfolge bei der Umsetzung der 2011 definierten Ziele erreichen. Daher wurde der Maßnahmenkatalog 2014 erstmals überarbeitet und enthält nun jene Thematiken, die bis 2017 durch die öffentliche Hand stimuliert werden sollen, um die positiven Entwicklungen im Bereich IVS fortsetzen zu können.

Die nationalen und internationalen Förderprogramme unterstützen eine Vielzahl an Projekten und Aktivitäten mit IVS-Bezug und leisten dadurch einen großen Beitrag zur Realisierung nationaler und europäischer Zielsetzungen. Im Mittelpunkt stehen dabei intelligente und umfassende Services, die sowohl den BürgerInnen als auch der österreichischen Wirtschaft den einfachen und komfortablen Zugang zu einem integrierten und umweltfreundlichen Verkehrssystem ermöglichen. Wenngleich das IVS-Gesetz (IVS-G) die intelligenten Verkehrssysteme im Straßenverkehr und deren Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern im Fokus hat, betrachtet der Verkehrstelematikbericht neben der intelligenten Verkehrssystemen im Straßenverkehr das gesamte Verkehrssystem.

Daten – und hier vor allem Mobilitätsdaten – tragen dazu bei, die Grundlage für Informationen und Dienste zu schaffen und in weiterer Folge Zusammenhänge besser zu verstehen. Die Vielzahl an Daten, die bei Behörden und Infrastrukturbetreibern liegt, wurde bisher meist für interne Prozesse genutzt. Dieser Fokus wurde aber in den letzten Jahren deutlich erweitert und stellt heute insbesondere den zielgerichteten Austausch von Daten zwischen einer Vielzahl von Stakeholdern in den Vordergrund. In einem idealen Zustand werden auch Inhalte von den Nutzerinnen/Nutzern an die öffentliche Hand zurückgespielt und fließen wieder in die Management-, Planungs- und Foresight-Prozesse ein.

Die Zukunft der Reiseinformationsdienste ist grenzüberschreitend. Nutzerinnen/Nutzer erwarten, dass Ihre Reiseinformation nicht an Betreiber-, Stadt-, Landes- oder Staatsgrenzen endet, sondern ein durchgängiger Informationsfluss auch über diese Grenzen hinweg gewährleistet wird. Während in Österreich mit der Verkehrsauskunft Österreich die innerösterreichischen Grenzen bereits überschritten wurden, widmen sich Projekte wie CROCODILE und LinkingDanube diesem Thema aus regionaler Sicht mit dem Ziel, den EndkundInnen grenzüberschreitende Reiseinformationen zur Verfügung zu stellen.

Eine gut ausgerüstete Infrastruktur ist eine wesentliche Basis für das Aufsetzen Nutzerinnen/Nutzer-orientierter Dienste sowie bei der Implementierung kooperativer Systeme (C-ITS). Seit zehn Jahren setzen österreichische Stakeholder wegweisende Initiativen im Bereich C-ITS. Der nächste Schritt – eine Harmonisierung der europäischen Ansätze im Bereich der kooperativen Systeme – wird durch das Projekt C-Roads verfolgt. Dies wird auch von der Europäischen Kommission gewünscht und deckt sich mit den derzeitigen Empfehlungen der EU C-ITS Platform. Ziel von C-Roads ist eine EU-weit harmonisierte Implementierung von Day-1-C-ITS Use Cases. In Zusammenarbeit mit der Amsterdam Group und der European C-ITS Platform soll in Arbeitsgruppen die Umsetzung der nötigen Infrastruktur abgestimmt werden. Die durch Österreich koordinierte C-Roads-Plattform dient als konsolidierende Schnittstelle zwischen den Pilotprojekten, zur Europäischen Kommission und zu externen Stakeholdern.

[Erschienen im Juli 2017, Wien, Herausgeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie]

Verkehrstelematikbericht 2017 (PDF, 7 MB)