Nachhaltige öffentliche Beschaffung (naBe)

Umwelt- und Klimaschutz, ein sorgsamer und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen und unserer Natur sowie eine Verwaltung, die ihre Vorbildwirkung aktiv wahrnimmt, sind zentrale Ziele der Österreichischen Bundesregierung.

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Das enorme volkswirtschaftliche Potenzial der öffentlichen Beschaffung von rund 14 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) pro Jahr, soll mit dem nationalen Aktionsplan zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (naBe) gehoben werden.

Das Bundesvergabegesetz normiert, dass im Vergabeverfahren auf die Umweltgerechtheit der Leistung Bedacht zu nehmen ist. Der naBe-Aktionsplan konkretisiert § 20 Absatz 5 Bundesvergabegesetz 2018 (→ RIS) und gibt Beschafferinnen und Beschaffern Orientierung, wie diese Norm umzusetzen ist. Der naBe-Aktionsplan enthält neben konkreten Zielen und Maßnahmen einen umfangreichen Kriterienkatalog für insgesamt 16 Beschaffungsgruppen.

Aktionsplan

Von biologischen Lebensmitteln über grünen Strom bis hin zu emissionsfreien Fahrzeugen: Der Aktionsplan „Nachhaltige Beschaffung“ regelt, wie und in welcher Qualität von der Öffentlichen Hand eingekauft wird.

Strategische Partnerschaften

Mit der Unterzeichnung einer strategischen Partnerschaft wird die Kooperation formell mit dem BMK besiegelt:

Best Practice

Im Rahmen der Projekte → CEMOBIL und → E-Log Klagenfurt wurde erstmals E-Mobilität in einer Stadt serienreif etabliert, um der gesundheitlichen Belastung durch Luftschadstoffe und Lärm entgegenzuwirken und durch die Reduzierung der Treibhausgase einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Diese Projekte erhöhen die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger und sind ein wichtiger Schritt in Richtung Smart City.

Das Projekt CEMOBIL wurde von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee gemeinsam mit den Projektpartnern Land Kärnten, Stadtwerke Klagenfurt, Klagenfurt Marketing, Fachhochschule Kärnten, Forschungsgesellschaft Mobilität, Wörthersee Schifffahrt, International Project Management Agency (IPAK) Klagenfurt on Lake Wörthersee GmbH und dem Institut für Technologie und Alternative Mobilität umgesetzt.

Um die E-Mobilität in Klagenfurt am Wörthersee nachhaltig zu etablieren und zu fördern, wurden insgesamt 69 Elektro-Fahrzeuge (35 Personenkraftwagen, 2 Nutzfahrzeuge, 10 Microcars, 10 Pedelecs, 10 Scooter, 1 E-Bus und 1 Solarschiff) angeschafft und getestet sowie die dafür notwendige Infrastruktur aufgebaut. 50 Elektro-Ladestationen wurden im Raum Klagenfurt am Wörthersee errichtet. Weitere 50 Elektro-Ladestationen wurden durch Privatinitiativen (zum Beispiel Wohnbauträger, Einkaufszentren) errichtet. Weiters wurden zwei Schnellladestationen installiert. Die E-Ladestationen befinden sich an wichtigen Punkten im öffentlichen Raum und werden zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben. Die Elektromobilität wurde dauerhaft in der städtischen Verkehrsplanung verankert. Insgesamt nutzten rund 2.700 Testfahrerinnen und Testfahrer die Gelegenheit, Elektromobilität hautnah zu erleben. Durch die Umweltvignette und somit kostenlose Nutzung der Parkmöglichkeiten in der Innenstadt von Klagenfurt am Wörthersee gibt es einen Anreiz für die Anschaffung von E-Autos.

Klagenfurt am Wörthersee fungiert als Best-Practice-Beispiel für andere Kommunen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. 16 Elektrofahrzeuge, welche durch Cemobil und E-Log Klagenfurt angeschafft wurden, wurden in den städtischen Fuhrpark übernommen und ersetzen dort dauerhaft Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. So fahren verschiedene Abteilungen der Stadt mit E-Autos. Auch das Ordnungsamt Klagenfurt absolviert mit 2 E-Autos seinen Dienst. Der E-Bus und das E-Schiff sind auch nach Projektende im Einsatz.

Die → Stadt Traun ist seit dem Jahr 2015 → Fairtrade-Stadt. Das ist Auszeichnung und Auftrag zugleich, sich auch weiterhin für Umweltschutz, Armutsbekämpfung und faire Arbeitsbedingungen einzusetzen. Bereits im Jahr 2014 wurde mit der Umsetzung eines großen Projekts begonnen: der Umstellung auf Arbeitsbekleidung auf Fairtrade-Basis. Das bedeutet, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kinderbetreuung, der Feuerwehr, der Wasserrettung etc. statt mit billig gefertigter Bekleidung nun mit fair produzierten Polo-Shirts in hervorragender Bio-Baumwoll-Qualität ausgestattet werden sowie mit – in einem pro mente-Betrieb gefertigten – hochwertigen Arbeitsmänteln, deren Stoffe zumindest dem „→ Global Organic Textile Standard“ entsprechen. Für dieses Projekt erhielt die Stadt Traun den „European Fair Cotton Award“, eine Auszeichnung für sozial faire Beschaffung von Baumwollprodukten. Dieser europaweit ausgeschriebene Award ermöglicht es Städten, Gemeinden, Ländern und öffentlichen Institutionen ihr Engagement für die verantwortungsbewusste Beschaffung zu präsentieren.

Ziel der Stadt Traun ist es, möglichst viele fair produzierte und gehandelte Waren zu verwenden. Einerseits will man damit zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen beitragen. Andererseits will die Stadt Traun der Bevölkerung und anderen Gemeinden Vorbild sein, um ein Umdenken zu bewirken.