Gerüchte rund ums Energiesparen  Stimmt's oder stimmt's nicht?

Manche Gerüchte rund um das Thema Energiesparen halten sich sehr hartnäckig. Im Folgenden verraten wir Ihnen, wie es wirklich ist.

Trommel einer Waschmaschine
Trommel einer Waschmaschine, Foto BMLRT / Paul Gruber

Gerücht 1: Reinigungsprogramme: Je schneller, desto sparsamer

Je kürzer Waschmaschine oder Geschirrspüler im Betrieb sind, desto weniger Energie und Wasser wird verbraucht. Klingt eigentlich logisch, ist aber falsch!

Waschmaschine und Geschirrspüler benötigen im Schnellwaschgang mehr Energie, um die gleichen Reinigungsergebnisse in kürzerer Zeit zu erbringen. Das liegt vor allem daran, dass das Aufheizen des Wassers beim Waschen den größten Anteil an Energie braucht. Die sparsamen Eco-Programme nutzen niedrigere Temperaturen und kompensieren dies eben mit einer längeren Laufzeit. Außerdem hat hier das Reinigungsmittel mehr Zeit einzuwirken.

Gerücht 2: Nur hohe Waschtemperaturen entfernen Flecken

Je höher die Waschtemperatur, desto besser die Fleckenentfernung und desto hygienischer das Waschergebnis?

Im Grunde sind moderne Textilien inzwischen kaum noch für höhere Waschtemperaturen geeignet. Müssen sie aber auch nicht sein, denn im Regelfall reicht es aus, die Kleidung mit maximal 30/40 Grad zu waschen. Moderne Waschmittel sind heute so konzipiert, dass durch die enthaltenen hochwirksamen Waschenzyme, die auch Keime abtöten, die Wäsche sauber wird. Eines ist jedenfalls amtlich: Wer seine Wäsche bei niedrigeren Temperaturen wäscht, spart Energie, da das Aufheizen des Wassers die meiste Energie benötigt, und letztlich auch Geld.

Gerücht 3: LED-Lampen sind Umweltsünder

LED-Lampen verbrauchen zwar im Betrieb weniger Energie, ihre Herstellung, Lieferung und Entsorgung ist aber so energieaufwändig und umweltschädlich, dass LED-Lampen unsere Umwelt in Wirklichkeit noch mehr belasten?

Zugegeben, im Ansatz ist hier ein Körnchen Wahrheit versteckt, aber dennoch ein falsch! Es ist richtig, dass LED-Lampen bei der Herstellung mehr Energie verbrauchen, als traditionelle Glüh- oder Halogenlampen. Aber entscheidend ist die Ökobilanz über die gesamte Lebensdauer hinweg. 95 bis 98 Prozent der aufgewendeten Energie werden im Einsatz, also bei der Erzeugung von Licht, verbraucht. Der restliche und wesentlich geringere Anteil am Energieverbrauch fällt auf die Rohstoffe, Herstellung, Transport und Entsorgung. Eine LED-Lampe hält im Schnitt 15 bis 20 Mal länger als eine Glühlampe und benötigt dabei circa ein Siebtel weniger Energie.

Gerücht 4: LED-Lampen sollte man besser brennen lassen

LED-Lampen verbrauchen beim Einschalten so viel Strom, dass es besser ist, sie brennen zu lassen, falls man nur für ein paar Minuten den Raum verlässt? Außerdem schadet das mehrmalige Ein- und Ausschalten der Lampe, so dass diese früher kaputtgeht?

Generell gilt die Faustregel: nur eine ausgeschaltete Lampe verbraucht keine Energie. Auch das Gerücht stimmt nicht, dass sich die Lebensdauer einer LED durchs Ein- und Ausschalten verkürzt. Schaltfeste LED-Lampen kann man über viele Jahre täglich mehrmals ein- und ausschalten, ohne dass diese kaputtgehen.

Gerücht 5: Der Abwasch von Hand ist energie- und wassereffizienter, als mit dem Geschirrspüler

Geschirrspüler brauchen viel Energie, der Abwasch per Hand nicht?

Ganz im Gegenteil: energie- und wassersparende Geschirrspüler arbeiten deutlicher effizienter, als es der Mensch beim Abwasch je könnte. Schon beim Kauf sollte man daher darauf achten, dass man sich für ein möglichst effizientes Gerät (Energielabel!) in angemessener Größe entscheidet. Die Dimensionierung ist deshalb wichtig, weil nur ein voll beladenes Gerät wirklich effizient arbeitet. Außerdem sollte man auf Spar-und Eco-Programme setzen, um Strom und Wasser zu sparen. Bei kleineren Geschirrmengen lohnt es sich dennoch, manuell abzuwaschen. Für zwei Teller und zwei Tassen sollte man wirklich nicht den Geschirrspüler starten.