Öffentliche Konsultation zum "Österreichischen Aktionsplan Nanotechnologie" Bis 29. November 2012 wurden interessierte Stellungnahmen zur geplanten Umsetzung des Aktionsplans Nanotechnologie abgeben.

Die österreichische Bundesregierung hat dem zunehmenden Einsatz von Nanotechnologie in der Industrie mit einem umfassenden Aktionsplan Rechnung getragen. Es geht um die Nutzung von Nanotechnologie für Umwelt- und Energietechnik oder Medizin, aber auch um die Frage, welche Vorkehrungen aus Umwelt- oder Gesundheitssicht zu treffen sind.

Der Sammelbegriff "Nanotechnologie" umfasst die Forschung und Anwendung auf Basis von Kleinstpartikeln, deren Größe vom Einzelatom bis zu einer Größe von 100 Nanometern reicht. Zur besseren Vorstellung: Ein Nanopartikel verhält sich zur Größe einer Orange wie diese zur Größe der Erde. Die Anwendung von Nanotechnologie reicht in die Bereiche Physik, Oberflächenchemie, Halbleiterphysik, Chemie und Lebensmitteltechnologie.

Die Tatsache, dass in diesem Grenzbereich Oberflächeneigenschaften gegenüber den Volumeneigenschaften der Materialien eine immer größere Rolle spielen, macht die Nanotechnologie interessant für eine Vielzahl technischer und industrieller Anwendungen. Nanomaterialien können ganz andere physikalische und chemische Eigenschaften aufweisen als dieselben Stoffe in normaler Form, etwa eine erhöhte chemische Reaktionsfähigkeit aufgrund der größeren Oberfläche.

Ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Sie reichen von schmutzabweisenden Oberflächen über UV-Filter in Sonnencremen und Geruchshemmer in Sportbekleidung, Farben und Lacken bis zu Lebensmitteln und Verpackungen. Als großes Hoffnungsfeld gilt der Einsatz in der Medizin oder in der Umwelt- und Energietechnik, etwa in Filtern für die Abwasserreinigung. Viele Anwendungen sind derzeit noch im Entwicklungsstadium, daher gibt es auch noch Wissenslücken über die genauen Auswirkungen der eingesetzten Stoffe.

Die Nanotechnologie bedient sich auch bei Vorbildern aus der Natur wie dem so genannten "Lotuseffekt". Die Oberflächenstruktur von Lotosblüten ähnelt einem winzigen Nagelbrett und bietet vergleichsweise großen Wassertropfen und Staubpartikeln keine Kontakt- und Haftfläche. Regenwasser perlt an den Blüten ab. Die Nanotechnologie bildet diesen Effekt nach.

Die Stellungnahmen zur Umsetzung des Aktionsplans wurden veröffentlicht. Weitere Informationen zur Technologie findet man auf dem Infoportal des Gesundheitsministeriums: www.nanoinformation.at.