Klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee Medienmitteilung der ISKB

Sofortmaßnahmen und zukünftige Entwicklung

Die Internationale Schifffahrtskommission für den Bodensee (ISKB) hat sich bei ihrer jüngsten Tagung am 16. und 17. November) in Wien  mit der Analyse und Diskussion der Machbarkeitsstudie «Klimaneutrale Schifffahrt auf dem Bodensee» befasst. Die Studie ist von der Bayerischen Staatskanzlei im Rahmen des aktuelle Vorsitzes des Freistaats Bayern bei der Internationalen Bodesseee-Konferenz (IBK) in Auftrag gegeben worden und soll bis Dezember 2023 abgeschlossen sein. Sie sieht E-Methanol insgesamt als aussichtsreichsten Kraftstoff für eine klimaneutrale Zukunft der Schifffahrt an; bei  geringen Geschwindigkeiten und kurzen Strecken können Schiffe dagegen auch elektrisch betrieben werden.

Als Sofortmaßnahme hält die ISKB fest, dass eine Verwendung von E-Methanol schon mit den heutigen rechtlichen Grundlagen möglich ist. Für Fahrgastschiffe braucht es heute aber eine besondere Zulassung der zuständigen Behörden, da in deren Motoren normalerweise nur Kraftstoffe mit einem Flammpunkt über 55° Celsius verwendet werden dürfen; der Flammpunkt von E-Methanol ist dagegen tiefer. Nach den erforderlichen Sicherheitsüberprüfungen können die Zulassungsstellen den Gebrauch von E-Methanol in Schiffen erlauben.

Zudem hat die ISKB beschlossen, die Intervalle der regelmäßigen Nachuntersuchungen von Booten mit kleinen Elektromotoren zu erhöhen. Boote mit einer maximalen Gesamtleistung von 2kW sollen statt alle 3 Jahre nur noch alle 6 Jahre vorgeführt werden, da das Sicherheitsrisiko der Boote mit solchen Motoren vergleichbar mit dem von Ruderbooten oder nicht motorisierten Segelbooten ist. Diese Vereinfachung soll einerseits für die Benutzer Erleichterungen bringen als andererseits auch die Prüfstellen entlasten.