Erneuerbare Kraftstoffe und Energieträger im Verkehrssektor in Österreich 2022
Nach der Österreichischen Kraftstoffverordnung 2012 bestand in Österreich für das Berichtsjahr 2021 die Verpflichtung, bezogen auf den Energiegehalt, zumindest einen Anteil von 3,4 % der in den Verkehr gebrachten fossilen Ottokraftstoffe und zumindest 6,3 % der fossilen Dieselkraftstoffe durch erneuerbare Energie zu substituieren.

Im Jahr 2021 wurden in Österreich insgesamt 5,84 % der fossilen Kraftstoffe durch biogene Kraftstoffe substituiert, die Substitutionshöhe damit im Vergleich zum Vorjahr leicht ab. Im Vergleich zu 2020 gab es 2021 eine Steigerung bei der Menge der in Verkehr gebrachten Kraftstoffen von insgesamt rund 4,1 % (+4 % bei Dieselkraftstoffen +5,4 % bei Ottokraftstoffen, -27 % bei Biodiesel in Reinverwendung - B100). Die in Verkehr gebrachte Menge an Kraftstoffen lag insgesamt noch -9,1 % unter der Menge des Jahres 2019 vor der Covid-19-Pandemie.
In Summe wurden rund 431.000 Tonnen Biodiesel, rund 12.000 Tonnen Hydriertes Pflanzenöl (HVO) und rund 76.000 Tonnen Bioethanol in Verkehr gebracht. Die Menge an so genannten fortschrittlichen biogenen Kraftstoffen, die im Wesentlichen aus Abfällen und Reststoffen hergestellt werden, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mit. Rd. 10.400 Tonnen in etwa verdreifacht.
Durch das elektronischen Monitoring Systems der UBA GmbH "Elektronischer Nachhaltigkeitsnachweis – elNa" liegen seit 2013 für Österreich Daten betreffend die Nachhaltigkeit über die verwendeten Rohstoffe der in Österreich produzierten und in Verkehr gebrachten biogenen Kraftstoffen vor. Für den Bereich der österreichischen Biokraftstoffproduktion wurden 2021 für Biodiesel rund 66 % Altspeiseöl – inklusive tierische Fette und Fettsäuren – sowie 29 % Raps eingesetzt. Wiederum wurde kein Palmöl für die Produktion von Biodiesel in Österreich verwendet.
Zur Produktion von Bioethanol wurden 32% Stärkeschlamm, 3 % Braunlauge, 32 % Mais sowie 32 % Weizen und Triticale eingesetzt. Der Rohstoffmix der in Österreich in Verkehr gebrachten Biokraftstoffe stellt sich hingegen unterschiedlich dar. Für Biodiesel ist der wichtigste Rohstoff mit Abstand Raps (55 %), gefolgt von Soja mit rund 24 %. Beim Ethanol ist der Unterschied der Rohstoffzusammensetzung im Vergleich zu dem in Österreich produzierten Ethanol ebenso deutlich, der Anteil von Mais beträgt rund 57 %, gefolgt von 26 % Weizen und rund 5 % Zuckerrüben. Das aus Stärkeschlamm produzierten Ethanol wird in Österreich nur in sehr geringer Menge von 0,1 % in Verkehr gebracht, das ebenso aus abfallbasierte Ethanol aus Braunlauge zu 4,4 %.
Der Grund für den unterschiedlichen Rohstoffmix im Vergleich zwischen in Österreich produzierten und in Verkehr gebrachten Biokraftstoffen besteht vor allem darin, dass die aus Abfällen und Reststoffen produzierten Biokraftstoffmengen, die eine hohe CO2-Einsparungen im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen aufweisen, im benachbarten Ausland höhere Priese erzielen, da in einigen Ländern spezielle Anreizsysteme für derartige Biokraftstoffen bestehen.
2021 wurde zu zweiten Mal elektrischer Strom, der durch Letztverbraucher:innen nachweislich als Antrieb für elektrisch betriebene Kraftfahrzeuge im Bundesgebiet eingesetzt wurde, auf die Ziele der Kraftstoffverordnung (KVO) zur Anrechnung gebracht. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 2021 rund 133.000 GJ an erneuerbarem Strom angerechnet, was im Vergleich zu 2020 mehr als eine Verdopplung der Mengen bedeutet. Es ist zu erwarten, dass sich die anrechenbaren Strommengen in den nächsten Jahren deutlich erhöhen werden.
- Erneuerbare Kraftstoffe und Energieträger im Verkehrssektor in Österreich 2022 (PDF, 2 MB)
- Biokraftstoffbericht 2021 (PDF, 1 MB)
- Biokraftstoffbericht 2020 (PDF, 1 MB)
- Biokraftstoffbericht 2019 (PDF, 1 MB)
- Biokraftstoffbericht 2018 (PDF, 1 MB)
- Biokraftstoffbericht 2017 (PDF, 2 MB)
- Biokraftstoffbericht 2016 (PDF, 2 MB)
- Biokraftstoffbericht 2015 (PDF, 1 MB)
- Biokraftstoffbericht 2014 (PDF, 823 KB)
- Biokraftstoffbericht 2013 (PDF, 968 KB)