Klimabewusstsein in Österreich auf dem Prüfstand

Wie steht die Mehrheit der Menschen in Österreich zur Klimakrise? Und welche Maßnahmen sind aus Sicht der Bevölkerung die wichtigsten? Eine Umfrage des Klimaschutzministeriums ist diesen Fragen nachgegangen.

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Die Jahre 2020 und 2021 waren von Krisen geprägt: Nicht nur die Covid-19-Pandemie, auch die Auswirkungen der Klimakrise waren für viele spürbar.

Klimakrise wird als dringendes Problem wahrgenommen

77 Prozent der Befragten sind sehr oder eher davon überzeugt, dass es durch Menschen verursachten Klimawandel gibt und sie selbst seine negativen Auswirkungen noch miterleben werden. Österreichweit fordern Menschen entschlossenes Handeln für mehr Klimaschutz.

Um die Klimakrise aufzuhalten und nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Erde zu hinterlassen, muss das eigene Verhalten dringend verändert werden – davon sind 82 Prozent der Befragten überzeugt (44 Prozent stimmen sehr zu, 38 Prozent stimmen eher zu).

Zudem verlangen 84 Prozent, dass insbesondere nach der Covid-19-Krise das Wirtschaftssystem nachhaltiger, krisensicherer, umweltfreundlicher und fairer gestaltet werden muss.

Dass der Umstieg auf Erneuerbare Energie und nachhaltigere Wirtschaft eine große Chance für Österreich ist, die langfristig Arbeitsplätze sichert, meinen 81 Prozent der Befragten.

Es gibt einen klaren Handlungsauftrag an die Politik

Die Hälfte der Befragten ist der Meinung, dass Österreich im Bereich Klimaschutz viel mehr unternimmt, als andere Länder. 86 Prozent sind der Meinung, dass die Politik die nötigen Rahmenbedingungen schaffen muss, um klimafreundliches sowie nachhaltiges Handeln einfach und kostengünstig zu machen.

76 Prozent der Befragten stimmen sehr oder eher der Aussage zu, dass auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten alle notwendigen Mittel für den Umwelt- und Klimaschutz bereitgestellt werden müssen.

Mit konkreten Maßnahmen gegen die Klimakrise

Von konsequentem Recycling bis zur Förderung von umweltfreundlicher Sanierung oder Öko-Strom: Aus Sicht der Österreicherinnen und Österreicher spielen sowohl das eigene Verhalten – wie auf regionale Lebensmittel zurückgreifen oder reparieren statt neu kaufen – als auch externe Anreize der Politik eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Klimakrise. Von der Politik fordern sie bessere Preise und Verbindungen beim öffentlichen Verkehr sowie günstigere Preise für klimafreundliche Produkte.

Klimakrise ein zentrales Problemfeld

Im Großen und Ganzen zeigt die Befragung, dass die Klimakrise im Jahr 2020 und 2021 ein zentrales Problemfeld darstellte. Neben den Sorgen vor mehr Naturkatastrophen und weitreichender Auswirkungen durch den Klimawandel haben die Befragten viele konkrete Maßnahmen im Kampf gegen die Krise genannt. Einerseits stellen sie einen klaren Handlungsauftrag an die Politik, andererseits zeigen Dreiviertel der Befragten die Bereitschaft, ihr persönliches Verhalten zugunsten des Klimas zu verändern.

Hinweis

Im Auftrag des Klimaschutzministeriums hat Brand Support Media Research & Consulting 2.148 bzw. 1.500 Interviews in Österreich im Herbst 2020 und 2021 durchgeführt. Die Befragten waren aus der Altersgruppe 14 bis 75 Jahre und repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Regionen und Bildung.