Trockenrasen in der alpinen biogeographischen Region Österreichs, Inventur und Typologie Universität Wien – Department für Botanik und Biodiversitätsforschung

Trockenrasen gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Gleichzeitig sind sie durch Nutzungsänderung und -aufgabe hochgradig gefährdet. Die Kenntnis der Trockenrasen im österreichischen Alpenraum ist derzeit allerdings unzureichend und stützt sich hauptsächlich auf Studien aus den 1950er- bis 1970er-Jahren.

Fließer Sonnenhänge

Das bislang einzige österreichweite Inventar (Österreichischer Trockenrasenkatalog von W. Holzner und Mitarbeiter:innen aus dem Jahr 1986) ist veraltet und entspricht nicht den Anforderungen, die sich aus dem EU-Naturschutzrecht in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie(FFH-Richtlinie) ergeben. Insbesondere ist die Zuordnung der Trockenrasen zu den Lebensraumtypen nach Anhang 1 der FFH-Richtlinie teilweise unklar, was ein systematisches Monitoring erschwert.

Im Rahmen dieses Projekts soll ein aktualisiertes Inventar der Trockenrasen des österreichischen Alpenraums erstellt werden. Analog zum Österreichischen Trockenrasenkatalog wird der Fokus dabei auf den echten Trockenrasen liegen. Halbtrockenrasen (Magerwiesen) werden nach Maßgabe der vorhandenen Zeit und Datenlage mitberücksichtigt. Alle Flächen sollen begangen, kartiert und der aktuelle Zustand erhoben werden. Weiters soll die pflanzensoziologische Gliederung der ostalpischen Trockenrasen revidiert und ihre Zuordnung zu den FFH-Lebensraumtypen 6190 "Lückiges pannonisches Grasland (Stipo-Festucetalia pallentis)", 6210 "Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia)" und 6240 "Subpannonische Steppen-Trockenrasen" geklärt werden.

Das Projekt unterstützt die Umsetzung der Verpflichtungen Österreichs aus der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Es liefert eine wesentliche Verbesserung der Wissensgrundlage für ein gezieltes Monitoring und für Maßnahmen zur Erhaltung der Trockenrasen in der alpinen biogeographischen Region Österreichs.