POP-Übereinkommen Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe (POP)

Chemikalien finden heutzutage in einer Vielzahl von Produkten Anwendung. Einige dieser Stoffe können schädliche Auswirkungen auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit haben. Die Umweltschadstoffe sind eine spezielle Gruppe von gefährlichen Chemikalien, die unter dem Begriff POPs (persistent organic pollutants, in Deutsch: langlebige organische Schadstoffe) zusammengefasst sind.

Das Stockholmer Übereinkommen über persistente organische Schadstoffe (POP) wird laufend aktualisiert. Die elfte Vertragsstaatenkonferenz fand vom 1.–12. Mai 2023 in Genf (Schweiz) unter dem Motto „Accelerating action: targets for the sound management of chemicals and waste“ statt. Die POP-Liste umfasst mit den drei neu aufgenommenen Stoffen Methoxychlor, Dechloran Plus und UV-328 nun 34 Chemikalien.

Tagungen der Konferenzen COPs (→ Secretariat of the Basel, Rotterdam and Stockholm Conventions)

POP sind Chemikalien mit toxischen Eigenschaften, die sich über die Nahrungskette hinweg anreichern und sich im Fettgewebe von Menschen und Tieren einlagern. Zudem verbleiben sie aufgrund ihrer geringen Abbaubarkeit lange in verschiedenen Umweltmedien (Boden, Luft, Wasser). Zu ihren gefährlichen Eigenschaften zählt aber vor allem ihre Flüchtigkeit, die dazu führt, dass diese Stoffe in der Atmosphäre über lange Strecken transportiert werden können.

POPs-Booklet (PDF, 1 MB)

POP-Atmosphärenmessungen

So lagern sie sich an den Polen, aber auch in den europäischen Alpen aufgrund ihrer Funktion als Senke, ab, was das INTERREG-Projekt  „MONARPOP (Monitoring Network in the Alpine Region for Persistent Organic Pollutants)“ in Zusammenarbeit mit Regionen Deutschlands, der Schweiz, Italiens und Sloweniens untersuchte. Nach dessen Abschluss 2007 wurden POP-Atmosphärenmessungen an Alpengipfeln (Sonnblick in Österreich, Zugspitze in Bayern und Weißfluhjoch in der Schweiz) kontinuierlich fortgeführt. Seit 2018 werden die Messungen im Rahmen des Projekts PureAlps (→ Bayerische Landesamt für Umwelt), das Österreich gemeinsam mit dem Freistaat Bayern durchführt, vorgenommen.

Stockholmer Übereinkommen

Im Jänner 2008 wurde Anhang G zum Stockholmer Übereinkommen (PDF, 273 KB) betreffend die Beilegung von Streitigkeiten kundgemacht. Bei der 9. Vertragsparteienkonferenz im Mai 2019 wurden Perfluoroctansäure (PFOA; und damit verwandte Substanzen) sowie Dicofol in das Übereinkommen aufgenommen. Bei der 10. Vertragsparteienkonferenz wurden Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS), ihre Salze und PFHxS-verwandte Verbindungen hinzugefügt.

Nationaler Durchführungsplan

2012 wurde die zweite Überarbeitung des Nationalen Durchführungsplanes (PDF, 1 MB) veröffentlicht.

Seit 27. April 2022 ist der österreichische NIP 2021 über POPs (am Stand der Änderungen der 9. Vertragsparteienkonferenz) auf der → Website des Stockholmer Übereinkommens zu POPs zu finden.

  • Aldrin
  • Chlordan
  • Chlordecon
  • Chlorierte Naphtaline
  • Kurzkettige Chlorparaffine (SCCPs - short-chained chlorinated Paraffins)
  • Decabromdiphenylether
  • Dechloran Plus
  • Dieldrin
  • Endrin
  • Endosulfan
  • Heptachlor
  • Hexabrombiphenyl
  • Hexabromcyclododecan (HBCD)
  • Hexabromdiphenylether und Heptabromdiphenylether
  • Hexachlorbenzol (HCB)
  • Hexachlorbutadien
  • Alpha-HCH
  • Beta-HCH
  • Lindan
  • Pentachlorbenzol
  • Perfluorhexansulfonsäure (PFHxS)
  • Polychlorierte Biphenyle (PCB)
  • Tetrabromdiphenylether
  • Pentabromdiphenylether
  • Pentachlorphenol (PCP)
  • Toxaphen (Camphechlor)
  • UV-328

  • DDT
  • PFOS

  • Dioxine
  • Furane
  • Hexachlorbenzol (HCB)
  • Hexachlorbutadien
  • Pentachlorbenzol
  • Polychlorierte Biphenyle (PCB)