Emissionen von Lachgas aus der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung

Lachgas (Distickstoffmonoxid N2O) ist neben Kohlendioxid und Methan das drittbedeutendste Treibhausgas. Mit einer mittleren atmosphärischen Verweilzeit von 114 Jahren und einem relativ hohen molekularen Treibhauspotenzial – das globale Erwärmungspotential beträgt circa das 298-Fache von Kohlendioxid und circa das 12-Fache von Methan – beträgt sein Beitrag zum anthropogenen Treibhauseffekt heute etwa 6 Prozent.

Die vom Bundesministerium beauftragte Studie beschreibt die Grundlagen für die Entstehung von Lachgas bei der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung (MBA). Lachgas wird einerseits während des biologischen Umsatzes der organischen Substanz im Zuge der Rotte oder Abwasserreinigung gebildet (primäres Lachgas), andererseits entsteht Lachgas auch bei der biologischen und der thermischen Abluftreinigung (sekundäres Lachgas). Allein durch Kenntnis der wesentlichen Bildungsreaktionen ist es möglich, die Lachgasbildung bei der MBA zu steuern und zu minimieren. Ziel der individuellen Betriebsführung einer MBA-Anlage muss es sein, die Lachgasbildung möglichst weitgehend zu unterdrücken, denn eine technische Maßnahme zur nachträglichen Emissionsminderung steht nicht zur Verfügung.

Die Studie zeigt daher die für die Lachgasbildung relevanten Einflussfaktoren und spezifischen Quellen für die Bildung von Lachgas bei der MBA auf und formuliert entsprechende Empfehlungen für Maßnahmen zur gezielten Minimierung der Lachgasbildung. Erfahrungswerte aus den Betriebsoptimierungen bei MBA-Anlagen in Deutschland, die auf Grund des Emissionsgrenzwertes der 30. BImSchV (2001) bereits umgesetzt wurden, und Ausführungen zur Emissionsmessung runden die Studie ab. Einzelne Emissionsmessungen bei MBA-Anlagen in Österreich dokumentieren auf Seiten der Lachgasminimierung ein zum Teil noch erhebliches Optimierungspotential.

Studie: Lachgas-Emissionen (PDF, 2 MB)