35 Jahre Aubesetzung Hainburg

Aufstand für Natur und Umwelt – damals und heute: Unter diesem Motto lud die Nationalparkverwaltung Donau-Auen gemeinsam mit dem Umweltdachverband am 8. Dezember 2019 zu einer Wanderung in die Stopfenreuther Au.

Stopfenreuth, 8. Dezember 2019 – Eine Gruppe, bestehend  aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nationalparkverwaltung Donau-Auen, des Umweltdachverbandes, lokalen Politikern, Zeitzeugen und ehemaligen Aktivistinnen, Aktivisten sowie Vertreterinnen und Vertretern von Fridays for Future, wanderte gemeinsam mit Johannes Schima (in Vertretung der Bundesministerin Maria Patek) zu den Standorten der Aubesetzung 1984 im heutigen Nationalparkgebiet. Danach wurden in einer Gesprächsrunde im Gasthaus "Auhirsch" Bedeutung und Folgewirkungen des historischen Events erörtert.

Ziviler Ungehorsam in der Stopfenreuther Au

In diesen Tagen jähren sich die Ereignisse des Dezember 1984 zum 35. Mal. Mit einer Wanderung auf den Spuren von gestern zu den historisch bedeutsamen Plätzen in den Donau-Auen – dort wo sich einst hunderte engagierte Menschen gegen die Errichtung eines weiteren Donaukraftwerkes stellten und die Au besetzten – wird der Geburtsstunde eines demokratiepolitischen Bewusstseinswandels in der österreichischen Umwelt- und Energiepolitik gedacht. Daran, dass Grenzen gesetzt wurden gegen den inakzeptablen Verlust der letzten freien Fließstrecke der Donau, den weiteren Verlust von natürlichen Ökosystemen und des letzten Stücks Wildnis am großen Strom. Die Initiative war ein entscheidender Impuls für die weitere gesellschaftliche und umweltpolitische Entwicklung, hat Menschen weit über die österreichischen Grenzen hinaus inspiriert und motiviert.

Parallelen zum Speicherkraftwerksprojekt Dorfertal in Osttirol

Auch im Westen von Österreich hat sich vor 30 Jahren Ähnliches abgespielt. Trotz der „Vereinbarung von Heiligenblut“, einer politischen Absichtserklärung zur Einrichtung eines Nationalparks Hohe Tauern in Salzburg, Kärnten und Tirol, war ein groß dimensioniertes Speicherkraftwerk im Dorfertal bei Kals in Osttirol geplant. Hier gab es lange, zermürbende Auseinandersetzungen zwischen der Energiewirtschaft und Umweltakivistinnen und -aktivisten, die schlussendlich zum Erfolg im Sinne des Naturschutzes und der Nationalparkgründung geführt haben.

Interviewrunde im Gasthaus Auhirsch

Im Stopfenreuther „Auhirsch“ sprachen im Anschluss an die Wanderung Johannes Schima, Gerhard Heilingbrunner – Ehrenpräsident des Umweltdachverbandes, ehemaliger Aubesetzer und Mitinitiator des Konrad-Lorenz-Volksbegehrens, die amtierende Nationalparkdirektorin Edith Klauser sowie der Vertreter der Bewegung „Fridays for Future“, Adrian Hiss, über die Auswirkungen des erfolgreichen Widerstandes im Dezember 1984 und die aktuellen Herausforderungen der Klimakrise.

Rückfragehinweis

Nationalpark Donau-Auen GmbH
Mag. Erika Dorn
Telefon: +43 (0) 2212/ 3450-26
E-Mail: e.dorn@donauauen.at