Faktencheck Klimawandel, Landwirtschaft, Ernährung Studie zum Stand des Wissens

Teil A: Ausführlicher Literaturüberblick zum aktuellen Stand des Wissens mit Hintergrundinformationen

Titelblatt "Faktencheck Klimawandel, Landwirtschaft, Ernährung: Studie zum Stand des Wissens"

Die Landwirtschaft, wie sie derzeit praktiziert wird, verursacht in erheblichem Maße Umweltschäden, die sich negativ auf die Gesundheit und die damit verbundenen Kosten auswirken. Um diese Probleme in Zukunft zu vermeiden, müssen die landwirtschaftlichen Systeme in umfassende One-Health-Konzepte integriert werden, die den Zusammenhang zwischen der Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt anerkennen. Die Landwirtschaft erweitert ihr Spektrum von der engen Aufgabe der Biomasseproduktion hin zu einer umfassenden Rolle beim Schutz und der Förderung der Gesundheit und übernimmt damit Verantwortung für die Verringerung von Umwelt- und Gesundheitsrisiken, die derzeit externalisiert werden.

In jüngster Zeit haben die EU, die UN und die FAO eine Reihe von Strategiepapieren veröffentlicht, die sich mit der Lebensmittel- und Ernährungssicherheit, der Klimaanfälligkeit, dem Klimawandel, der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen und der Resilienz befassen. Die FAO bewertete die globale Situation in Bezug auf die Zukunft von Lebensmitteln und Landwirtschaft und veröffentlichte Berichte über zukünftige nachhaltige Tierhaltungssysteme. Auf EU-Ebene wurden die Bioökonomie-Strategie, die „Farm to Fork“- Strategie, der „Green Deal“ und die Notwendigkeit einer Kreislaufwirtschaft veröffentlicht, um eine Vision zukünftiger Systeme zu schaffen. Landwirtschaftliche Aktivitäten müssen die planetaren Grenzen respektieren. Nährstoffverluste und Treibhausgasemissionen müssen vermieden werden. Daraus ergibt sich die Forderung nach einer besseren Integration von Pflanzenbau und Tierhaltung und einem Überdenken der Rolle der Tierhaltung in bioökonomischen Kreislaufsystemen. Produktion und Verbrauch von Produkten tierischen Ursprungs müssen auf ein Niveau reduziert werden, das eine nachhaltige Produktion ermöglicht.

Konzepte wie nachhaltige Intensivierung, Agrarökologie, Agroforstwirtschaft, klimaintelligente Landwirtschaft, naturnahe Landwirtschaft und konservierende Landwirtschaft sind auf dem Weg zu künftigen nachhaltigen Agrarsystemen von erheblicher Bedeutung. Die digitale Transformation wird Werkzeuge liefern, um landwirtschaftliche Prozesse mit hoher Effizienz und geringen Umweltauswirkungen besser zu steuern. Dies wird dazu beitragen, die Tierhaltung und die Pflanzenproduktion (wieder) miteinander zu verbinden, um Synergien und eine höhere Leistung auf der Grundlage neuer Futtermittel, Düngemittel und einer verbesserten Bodenfruchtbarkeit zu erzielen. Das Schließen von Kohlenstoff- und Nährstoff-Kreisläufen wird zu einer Verringerung von Abfällen und Emissionen, insbesondere von Methan und Stickstoff, führen. Weitere Maßnahmen sind erforderlich, um One-Health-Konzepte zu unterstützen, den Einsatz von Antibiotika zu minimieren, den Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen zu fördern, die Verbesserung der Produktionsverfahren zu fördern und das Tierwohl als weitere Priorität zu berücksichtigen.

Teil A: Faktencheck Klimawandel, Landwirtschaft, Ernährung: Studie zum Stand des Wissens (PDF, 421 KB)