Gesundheitsziele
In einem breit abgestimmten Prozess wurden mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Gesellschaft zehn Gesundheitsziele entwickelt und 2012 vom Ministerrat angenommen. Deren großes gemeinsames Ziel ist mehr Gesundheit, Lebensqualität und Wohlbefinden für alle zu erreichen und die Anzahl der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre zu erhöhen.
Bis zum Jahr 2032 bilden diese zehn Gesundheitsziele den Handlungsrahmen für eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik. Mit diesem Umwelt-Gesundheitsziel liegen mittlerweile Strategie- und Maßnahmenkonzepte für sieben Gesundheitsziele vor.
Covid-19
Die Arbeitsgruppe zu Gesundheitsziel 4 „Luft, Wasser, Boden und alle Lebensräume für zukünftige Generationen sichern“ hat sich 2020 unter der gemeinsamen Leitung von Klimaministerium, Dr. Thomas Jakl, und Sozialministerium dem Thema Umwelt und Gesundheit – Covid 19 gewidmet.
Die Zusammenhänge und Wechselwirkungen sind vielfältig – von Luftqualität und Mobilitätsverhalten über Biodiversität und Pelztierhaltung bis zu Innenraumluft, Risikokommunikation und Desinfektionsmitteln. Die Beiträge wurden in einer anekdotischen Evidenz gesammelt und wesentliche Erkenntnisse, Chancen und Risiken dargestellt.
Die Covid‐19‐Pandemie im Kontext Umwelt und Gesundheit (→ Gesundheitszeile Österreich)
Bericht zum Gesundheitsziel 4 „Umwelt und Gesundheit“
Der Bereicht wurde am 9. Oktober 2019 vom Ministerrat angenommen. Umweltpolitische Maßnahmen tragen vielfach zur Verbesserung der Gesundheitssituation bei. Daher ist der Umwelt auch eines der zehn österreichischen Gesundheitsziele gewidmet. Vertreterinnen und Vertreter von über zwanzig Institution unter der Leitung zweier Bundesministerien haben im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsziele ein Maßnahmen- und Strategiepapier mit dem Ziel, Luft, Wasser, Boden und alle Lebensräume für künftige Generationen zu sichern, entwickelt. Dabei wurden drei große Handlungsfelder definiert: Ressourcen schützen, Belastungen vermeiden und Umweltgerechtigkeit/-kompetenz erhöhen. Aktuell arbeitet die Arbeitsgruppe an weiteren Maßnahmen zur Erreichung der Ziele.
Die drei großen Handlungsfelder
Ressourcen schützen
Insbesondere begrenzt verfügbare Ressourcen müssen effizient genutzt werden, was Nachhaltigkeit in der Produktion (zum Beispiel Abfälle wiederverwerten), Einkauf (zum Beispiel Umweltzeichen) und Konsum (zum Beispiel Abfall vermeiden, weniger Lebensmittel verschwenden) erfordert. Weitere Themen sind die biologische Vielfalt (Biodiversität), sowie sich ändernde Rahmenbedingungen, wie etwa der Klimawandel.
Umweltbelastungen vermeiden
Bei bestimmten potenziellen Belastungen (zum Beispiel hormonell aktiven Stoffen, Nanopartikeln, Kombinationswirkungen) muss die Datenlage verbessert werden und zusätzliche Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Gesundheit sind zu entwickeln. Damit beziehen sich viele Maßnahmen zu diesem Ziel auf die Forschung (zum Beispiel Schadstoffe in der Muttermilch, Makrokunststoffe in der Donau) und den Einsatz von Chemikalien (durch neue Vertriebsformen soll der Verbrauch reduziert werden) und Bioziden (in Fassaden, im Haushalt). Es geht aber auch um die Verringerung von Gewässer- und Luftverunreinigungen.
Umweltkompetenz erhöhen
Ein weiteres Ziel ist es bei allen Bevölkerungsgruppen die persönlichen Kompetenzen und das Verantwortungsbewusstsein zu stärken, den Zugang zu verständlicher, unabhängiger und qualitätsgesicherter Information zu erleichtern sowie das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz vor allem bei Kindern und Jugendlichen als Beitrag zur Gesundheit zu fördern. Hier werden Maßnahmen gesetzt, die Wissen vermitteln, zum Beispiel ein Hitzeschutzplan, ein Spezialbericht zu Gesundheit, Demografie und Klimawandel sowie Informationen zum Chemikalienrecht.
Die zehn Gesundheitsziele wurden im Jahr 2012 vom Ministerrat angenommen und bilden bis zum Jahr 2032 den Handlungsrahmen für eine gesundheitsförderliche Gesamtpolitik.