SAICM Strategic Approach to International Chemicals Management beyond 2020

Das ursprüngliche Ziel, Chemikalien bis 2020 so zu produzieren und zu verwenden, dass signifikante negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt minimiert werden, wird in die Nachhaltigkeitsagenda 2030 eingegliedert.

Die Strategie, deren Vorbereitungstreffen 2005 in Wien stattfand, wurde 2006 in Dubai beschlossen, wobei Internationale Konferenzen zu Internationalem Chemikalienmanagement (ICCMs) alle 5 Jahre bis 2020 stattfinden sollten. Da das Ziel des weltweiten sicheren Management gefährlicher Chemikalien sowie des Management gefährlichen Abfalls im Lebenszyklus aber 2020 noch nicht erreicht werden konnte, wurde auf der 4. Konferenz (ICCM4) ein intersessioneller Prozess für die Erarbeitung eines Nachfolgeinstruments von SAICM festgelegt. Weder das letzte Treffen dieses Prozesses (IP4) zur Vorbereitung der im Juli in Bonn geplanten ICCM5 noch die 5. Konferenz selber konnten wegen der Covid-19-Pandemie stattfinden. Daher hat man sich 2020/2021 mit 4 virtuellen Arbeitsgruppen beholfen, die sich um Ziele und Indikatoren, Gouvernanz, Finanzierung und Chemikalien und Stoffgruppen, die besonders bedenklich sind, drehten.

Virtual Working Groups Advancing Beyond 2020 Chemicals Framework (→ SAICM Knowledge)

Um das „momentum“ zu behalten, hielt Deutschland daher am 7. und 8. Juli 2021 (dem Zeitpunkt der ICCM5, die in Bonn stattfinden hätte sollen) das Berliner Forum zu Chemikalien und Nachhaltigkeit ab, das von Kanzlerin Merkel eröffnet und von UN-Generalsekretär Guterres und UNEP-Direktorin Andersen unterstützt werden soll. Das in Genf (Schweiz) ansässige UNEP-SAICM-Sekretariat legte eine Legal Opinion vor, dass SAICM nach den Direktiven des Büros der Strategie weitergeführt werden kann. Von 4. bis 5. September 2023 findet nun das 2. virtuelle Berliner Forum zu Chemikalien und Nachhaltigkeit in Vorbereitung von ICCM5 statt.

2. virtuelle Berliner Forum zu Chemikalien und Nachhaltigkeit (→ sdgglobalforum.org)

Neu

Vom 25. bis 29. September 2023 hat die 5. Internationale Konferenz zu Chemikalienmanagement (ICCM5) stattgefunden. Die advanced Versions von HLD, GFC und Resolutionen sind veröffentlicht und unter → saicm.org zu finden.

Ein mehrstufiger Prozess der Evaluierung und der Fortführung von SAICM wird zu sicherem, globalem Chemikalien- und Abfallmanagement (SMCW) führen. Der strategische Ansatz für internationales Chemikalienmanagement (SAICM) ist eine freiwillige Strategie für ein weltweites, nachhaltiges Chemikalienmanagement, die auf multisektoraler und multi-stakeholder Basis weltweit die Kapazitäten für nachhaltiges, sicheres Chemikalien- und Abfallmanagement erweitert. 

SAICM Beyond 2020 (PDF, 680 KB)

Internationale Konferenz zum Chemikalienmanagement (ICCM) – Rückblick

Organ der Strategie ist die ICCM (International Conference on Chemicals Management), die auf ihrer 4. Sitzung eine Evaluierung von SAICM bis 2020 und einen Prozess für die Zeit nach 2020 (SAICM and beyond) eingeleitet hat. Das 3. Treffen der unbefristeten Arbeitsgruppe (OEWG) (→ saicm.org) fand im April 2019 in Montevideo (Uruguay) statt. Der intersessionelle Prozess (→ saicm.org) wurde nun in zwei Teilen – zum 4. Mal in Bukarest 2022 und in Nairobi 2023 – fortgeführt, um vor ICCM5 (→ iisd.org) alle Dokumente und Unterlagen, insbesondere das konsolidierte Dokument der Co-Vorsitzenden des Prozesses vorzubereiten.

Termine und Ergebnisse bisheriger internationaler Konferenzen

Die 4. internationale Konferenz zu SAICM fand von 28. September bis 2. Oktober 2015 in Genf statt. Sie schloss an die Entscheidung der Vereinten Nationen zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) an und legte einen intersessionellen Arbeitsplan für die Zeit nach 2020 fest.

Internationale Konferenz ICCM4 (→ SAICM)

ICCM4 einigte sich auf konkrete Umsetzung der bestehenden Themen und auf Aktivitäten zu den neuen Politikfeldern. Konkret zählen dazu:

  • Zukünftige Arbeiten von UNEP und WHO zur Generierung und zum Austausch von Informationen im Bereich der „Endokrinen Disruptoren“;
  • Aktionen zu „umweltpersistenten Pharmazeutika“ (Environmentally Persistent Pharmaceutical Pollutants, kurz EPPPs);
  • Umsetzung von Aktivitäten im Bereich „Chemikalien in Produkten“;
  • Entwicklung eines Arbeitsplanes zum Management von „gefährlichen Stoffe in Elektro- und Elektronikprodukten“;
  • Weiterführung des Informationsaustausches im Bereich „Nanomaterialien“;
  • Maßnahmen im Bereich der „besonders gefährlichen Pestizide“.

Die 3. internationale Konferenz zum Chemikalienmanagement fand von 17. bis 21. September 2012 in Nairobi statt.

Ihr folgte die 2. Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der neuen Themen wie die Zukunft von SAICM nach 2020 und weitere neue Politikfelder (Emerging Policy Issues, kurz EPIs).

Internationale Konferenz ICCM3 (→ SAICM)

Die 2. internationale Konferenz fand vom 11. bis 15. Mai 2009 in Genf statt und installierte die Open Ended Working Group (OEWG).

Internationale Konferenz ICCM2 (→ SAICM)

Etwa 80 Umweltministerinnen und -minister nahmen an der von 4 bis 6. Februar 2006 in Dubai stattfindenden 1. internationale Konferenz teil, bei der weitere Schritte über Maßnahmen zur Reduzierung der von Chemikalien ausgehenden Gefährdung für Gesundheit und Umwelt beschlossen wurden.

Internationale Konferenz ICCM1 (→ SAICM)

SAICM besteht aus drei Teilen: einer High-Level-Deklaration für die in Dubai anwesenden Ministerinnen und Minister, einer umfassenden politischen Strategie (Overaching Political Strategy) und einem globalen Aktionsplan (Global Plan of Action). In der umfassenden politischen Strategie geht es unter anderem darum, die zum Teil völlig unterschiedlichen Ansätze der USA und Europas in einem Grundsatzdokument darzustellen. Der globale Aktionsplan ist die Grundlage für die faktische Umsetzung der Strategie. Zudem wurde die Installierung eines eigenen Sekretariates, eines eigenen Mechanismus zur Beobachtung des Fortschrittes und eines eigenen Finanzierungsregimes geplant.