Kernkraftwerk-Unfallübung 2022 

Österreichs Behörden optimal vorbereitet und informieren Bevölkerung rasch

Gute Zusammenarbeit zwischen Österreich, Schweiz und Deutschland im radiologischen Notfall

Österreichs Behörden probten am 27. September 2022 den radiologischen Notfall. Im Zuge einer groß angelegten Notfallübung des Schweizer Bundesamts für Bevölkerungsschutz stellten auch die österreichischen Behörden ihre Abläufe auf die Probe. Im Fokus stand die rasche Informationsweitergabe an die Bevölkerung und zuständigen Stellen.

Die österreichischen Behörden waren im Rahmen der Übung mit folgendem Übungsszenario konfrontiert: Im mehr als 100 Kilometer von Österreichs Grenze entfernten Schweizer Kernkraftwerk (KKW) Leibstadt wurde ein schwerer Unfall angenommen. Das Klimaschutzministerium bewertete daraufhin gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium die Lage und schätzte mit Hilfe von Prognosesystemen mögliche Auswirkungen auf Österreich ab. So konnten erforderliche Maßnahmen im Bereich der Landwirtschaft zum Schutz der Menschen beschlossen und kommuniziert werden. Die rasche Alarmierung aller zuständigen Stellen sowie die laufende Information der Bevölkerung über verschiedene Informationskanäle war Schwerpunkt der Übung. An der Notfallübung nahmen neben dem Klimaschutzministerium, dem Gesundheitsministerium und den Bundesländern auch der Österreichische Rundfunk (ORF) und die Austria Presse Agentur (APA) teil. Im Ernstfall würde der ORF sein Programm unterbrechen und die vom Klimaschutzministerium festgelegten Schutzmaßnahmen verkünden.

Bei einem KKW-Unfall ist die internationale Zusammenarbeit vor allem mit den Nachbarländern besonders wichtig. So kann sichergestellt werden, dass die Menschen in Österreich rasch alarmiert werden. Bilaterale Abkommen stellen sicher, dass Österreich bei einem Kernkraftwerksunfall noch vor der Freisetzung radioaktiver Stoffe informiert wird. Solche bilateralen Abkommen bestehen auch mit der Schweiz und mit Deutschland. Bei einem Kernkraftwerksunfall erhält das Klimaschutzministerium von den beiden Nachbarländern alle relevanten Daten, um Auswirkungen auf Österreich frühzeitig abschätzen zu können. Die Übung bewies aufs Neue die gute Zusammenarbeit zwischen den drei Ländern.

Österreichs Behörden optimal auf radiologischen Notfall vorbereitet

Österreich setzt sich für die ständige Verbesserung der Sicherheit von Kernkraftwerken ein. Dennoch können Kernkraftwerksunfälle mit schwerwiegenden Auswirkungen niemals ganz ausgeschlossen werden. Die Notfallübung hat gezeigt, dass Österreichs Behörden auf ein solches Ereignis optimal vorbereitet sind und rasch Maßnahmen zum Schutz der Menschen durchführen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem ORF und der APA ist sichergestellt, dass die Menschen in Österreich im Fall eines Kernkraftwerksunfalls schnell informiert werden.