Nachhaltigkeit

Um die Gefahr von Hochwassern nachhaltig zu reduzieren, greifen mehrere Bausteine ineinander. Nur so kann der Schutz von Leben, Gesundheit, Hab und Gut letztendlich funktionieren.

Donaukanal am Hermannpark, Hochwasser 2013
Donaukanal am Hermannpark Foto BMK

Die Festlegung und Umsetzung der Ziele nach der EU-Hochwasserrichtlinie und der EU-Wasserrahmenrichtlinie erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), dem gesamtverantwortlichen Ressort für die österreichische Wasserpolitik, und den Ländern Wien, Niederösterreich und Oberösterreich, durch welche die praktische Umsetzung der Maßnahmen erfolgt.

Als Bausteine eines zukunftsweisenden Hochwasser-Risikomanagements werden folgende Maßnahmen angewandt:

  • Bewertung des Hochwasserrisikos und Erstellen von Hochwasser-Gefahrenkarten (Überflutungsflächen) und Hochwasser-Risikokarten unter Federführung des BML
  • Berücksichtigung der Anforderungen des Natur- und Umweltschutzes
    Die Wiederherstellung und Schaffung von mäandrierender Gewässerverläufe, Flachwasserzonen, strukturierten Uferzonen, Fischaufstiegshilfen und von natürlichen Lebensräumen für wildlebende Pflanzen und Tiere werden als wichtige Ziele im Sinne der EU-Wasserrahmenrichtlinie, der EU-Vogelschutzrichtlinie und der EU-Fauna-Flora-Habitatrichtlinie beachtet.
  • Passiver Hochwasserschutz (Absiedelungen)
    Zur Gewinnung und Sicherung von Hochwasserrückhalte (Retentions)- und -Abflussräumen (zum Beispiel Machland Nord größtes Projekt Europas). Durch die Rückgewinnung von Retentionsräumen soll dem Donaustrom wieder mehr Raum im Hochwasserfall aber auch zur Entwicklung von natürlichen Lebensräumen und Rückgewinnung von alten Nebengerinnen gegeben werden. Als visionäres Leitbild gilt der Zustand vor der Donauregulierung.
  • Kombinierter Hochwasserschutz im Machland Nord
    Neben dem oben beschriebenen passiven Hochwasserschutz werden im Machland Nord auch aktive Maßnahmen umgesetzt:
    • Aktiver Hochwasserschutz
      30 Kilometer Erddämme, 7 Kilometer zum Teil mobile Hochwasserschutzmauern, 8,7 Kilometer Nebengerinne (Flutmulde), 78 Pumpwerke, 14 Gerinnedurchlässe und drei Brücken machen dieses Projekt zum größten Hochwasserschutzprojekt Mitteleuropas.
    • Passiver Hochwasserschutz
      260 Absiedelungsobjekte mit einem Ablösezeitwert samt Abbruchkosten von rund 115 Millionen Euro (davon werden von 50 % vom Bund und 30 % vom Land abgegolten) stellen das größte derartige Vorhaben in Europa dar.
  • Technischer Hochwasserschutz
    Zur vorbeugenden Verminderung von bestehenden Hochwasserrisiken (zum Beispiel Regulierungen, Dämme, Entlastungsgerinne, HW-Schutzmauern, mobile Hochwasserschutzmauern, Untergrundabdichtungen, Pumpwerke, Entwässerungssiele, Überströmstrecken zur Verhinderung des Versagensfalles von Hochwasserschutzanlagen bei Überschreitung des Bemessungshochwassers (HQ100) und zum und Schutz der Unterlieger.