Just Transition – Aktionsplan Aus- und Weiterbildung

Die Transformation der Gesellschaft in Richtung einer emissionsarmen und ressourcenschonenden Wirtschaft wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus: Qualifizierungsanforderungen an Beschäftigte, Berufseinsteiger:innen und Arbeitssuchende werden sich verändern. Der Aktionsplan „Just Transition“ zu Aus- und Weiterbildung legt konkrete Maßnahmen im Energie- und Wärmebereich fest. 

Titelblatt "Just Transition - Aktionsplan Aus- und Weiterbildung"

Der Arbeitsauftrag für die nächsten Jahre ist, Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Die dabei erforderliche Transformation hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Neue Qualifizierungen, Aus- und Weiterbildung sowie Umschulungen werden nötig sein, um den geänderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Gleichzeitig werden neue Berufsfelder geschaffen. Der Just Transition – Aktionsplan Aus- und Weiterbildung (PDF, 1 MB) identifiziert konkrete Maßnahmen, die diese Veränderungen für alle Betroffenen gerecht gestalten. 

Für die Erreichung der Klima- und Energieziele braucht es Fachkräfte. Insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energie und dem Baugewerbe werden Spezialist:innen für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen oder  für die thermische Gebäudesanierungen benötigt. Auch die Energieträger fürs Heizen werden sich ändern – weg vom Heizen mit Öl und Gas, hin zu Fernwärme und Wärmepumpen. Viele Gasinstallateur:innen, die heute Gasthermen installieren und warten, werden in Zukunft für die Arbeit an nachhaltigen Heizungssystem gebraucht. Hier entstehen überall zukunftsträchtige Berufe, die enorm wichtig für einen klimagerechten Übergang von Wirtschaft und Gesellschaft sind.

Just Transition – Aktionsplan Aus- und Weiterbildung (PDF, 1 MB)

Hintergrund

Das BMK hat im Dezember 2020 mit Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft den Just-Transition-Prozess gestartet. Gemeinsam wird diskutiert, welche wirtschafts-, sozial- und arbeitsmarktpolitischen Aufgaben bewältigt werden müssen, um eine Transformation zu einer resilienten, klimaneutralen und umweltverträglichen Gesellschaft und Wirtschaft zu meistern. In der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung unter dem Co-Vorsitz von Arbeiterkammer und Arbeitsmarktservice Wien werden der Fachkräftebedarf im Energiebereich sowie die notwendigen beruflichen Anforderungen und Qualifikationen zukünftiger Klimajobs thematisiert. Dabei ist zentral, die für die Transformation relevanten Wirtschaftszweige zu identifizieren. Das geschieht anhand wissenschaftsbasierter Analysen und der Einbeziehung von Stakeholdern aus den Bereichen Forschung, Wirtschaft und Arbeitnehmervertretung. Im Rahmen des Just-Transition-Prozesses wurden entsprechende Maßnahmen zur Stärkung von Aus- und Weiterbildung entwickelt.

Stakeholder im Just-Transition-Prozess

Der Just-Transition-Beirat ist ein hochrangig besetztes Beratungsgremium. In diesem werden die wesentlichen Meilensteine und Zwischenergebnisse des Prozesses präsentiert und Feedback eingeholt.

Mitglieder des Beirats: Arbeiterkammer (AK) (Co-Vorsitz der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung), Arbeitsmarkservice Wien (AMS Wien) (Co-Vorsitz der Arbeitsgruppe Aus- und Weiterbildung), Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (BMKÖS), Büro für nachhaltige Kompetenz B-NK GmbH, Impact Hub Vienna, Industriellenvereinigung (IV), Institut für Höhere Studien (IHS), Initiative Wachstum im Wandel, Momentum Institut – Verein für sozialen Fortschritt, Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB), Oesterreichische Nationalbank (OeNB), Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Verein Klimavolksbegehren, Wirtschaftskammer Österreich (WKO).

Klimajobs für die Zukunft: Maßnahmen und Umsetzung

Eine konkrete Maßnahme wird bereits umgesetzt: Die Umweltstiftung ist eine vom Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) und Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) initiierte Implacement Zielgruppen-Stiftung. Sie wird gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW), dem Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) und in enger Zusammenarbeit mit nachfragestarken Unternehmen im Bereich der Klimaberufe verwirklicht. Zwischen April 2022 und April 2025 werden circa 1.000 Menschen ohne am Arbeitsmarkt verwertbare Berufsausbildung im Umweltbereich qualifiziert.