International / Europa
Die internationale Anbindung der österreichischen Forschung und Entwicklung ist ein Anliegen, das schon lange und mit Erfolg vorangetrieben wird. Gute internationale Vernetzung ist für alle Handelnden im Bereich Forschung und Entwicklung (F&E) unerlässlich, um an der Spitze zu sein. Sie ist zentral für Wettbewerbsfähigkeit, das Lösen gesellschaftlicher Herausforderungen und die Sicherung von Arbeitsplätzen und Wohlstand. Die FTI-Strategie 2030 der österreichischen Bundesregierung und der aktuelle FTI-Pakt streichen die zentrale Funktion der Europäischen FTI für Österreich heraus.
Inhaltsverzeichnis
Das wichtigste Instrument zur Zusammenarbeit von Akteurinnen und Akteuren in Forschung, Technologie und Innovation (FTI) auf europäischer Ebene ist das EU-Rahmenprogramm Horizont Europa („Horizon Europe“) mit einem Etat von 95,5 Milliarden Euro. Horizont Europa hat eine Laufzeit von 7 Jahren (2021–2027) und ist das größte Programm für FTI in der Geschichte der Europäischen Union (EU) und weltweit.
Horizont Europa zielt auf die großen Herausforderungen ab, wie auf die Bekämpfung des Klimawandels und die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG), sowie auf die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Mit grünem Wachstum und sicheren Arbeitsplätzen wird Europas Position in der Welt gestärkt und die Sicherung der Zukunft unseres Planeten als zentrales Anliegen verfolgt.
Horizont Europa
Horizont Europa besteht aus drei Säulen, welche die Ziele des Programms illustrieren:
Säule I
Wissenschaftsexzellenz mit überwiegend themenoffenen Programmen, z.B. dem European Research Council (ERC), den Marie Skłodowska-Curie Actions und dem Programm zu Forschungsinfrastrukturen
Säule II
Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas, als finanzieller Schwerpunkt von Horizont Europa mit den sechs thematischen Clustern:
- Gesundheit
- Kultur, Kreativität und inklusive Gesellschaft
- Zivile Sicherheit für die Gesellschaft
- Digitalisierung, Industrie & Weltraum
- Klima, Energie und Mobilität
- Lebensmittel und natürliche Ressourcen
Säule III
Innovatives Europa, mit dem zentralen Ziel, durch die gezielte Unterstützung von KMUs, innovativen Start-Ups sowie Innovatorinnen und Innovatoren zu Europas Wettbewerbsfähigkeit beizutragen. Zentrales und in Horizont Europa neues Instrument ist der European Innovation Council (EIC).
Der zusätzliche horizontale Schwerpunkt (IV) zu Ausweitung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraumes soll über Horizont Europa hinaus wirksam werden und Europa in FTI gemeinsam voranbringen.
Zentrale Elemente der Umsetzung von Horizont Europa sind die 49 FTI-Partnerschaften und die fünf EU-Missionen, beide mit dem Ziel die jeweils wichtigen Kräfte auf Ebenen der EU und der Mitgliedstaaten zur Lösung konkreter Problemstellungen zu bündeln.
Insbesondere für kleinere Mitgliedstaaten wie Österreich stellt die aktive Mitgestaltung und Mitwirkung an der europäischen Forschung eine lohnende Herausforderung dar. Sie verschafft den jeweiligen FTI-Akteurinnen und Akteuren einen offenen Zugang zu einem Europäischen Raum des Wissens und der Innovation. Damit eröffnet sich eine Vielzahl an Chancen mit Ergebnissen, die uns allen zugutekommen.
Österreichs Forschung und Entwicklung einen angemessenen Platz in Europa und darüber hinaus zu sichern, hat einen zentralen Stellenwert für das BMK als zuständiges Ministerium.
Wichtige Ziele des BMK
- Aktives Mitwirken im Rahmen der österreichischen Schwerpunkte in FTI und Politik bei den 49 EU-Partnerschaften für FTI in Horizont Europa zu Themen wie Urbane Transition in Richtung Klimaneutralität, Energiesysteme für eine voll erneuerbare Energieversorgung, digitale Schlüsseltechnologien, Bioökonomie, Kreislaufwirtschaft, Mobilität, Wasserstoff und viele andere mehr
- Starke Mitwirkung bei der Umsetzung der EU-Missionen aus Horizont Europa auch in Österreich, z.B. zu klimaneutralen und intelligenten Städten oder zur Klimawandelanpassung
- Diese aktive Unterstützung der FTI-Partnerschaften und der EU-Missionen ist auch expliziter Auftrag aus der FTI-Strategie 2030 der österreichischen Bundesregierung und dem FTI-Pakt
- Aktive Mit-Gestaltung der europäischen FTI-Agenda durch die politische Vertretung in den EU-Gremien
- Forcierung der bilateralen FTI-Zusammenarbeit mit Ländern innerhalb und außerhalb der EU
- Durchführung von bilateralen und multilateralen Programmausschreibungen und Finanzierung der österreichischen Projektbeteiligungen aus den thematisch entsprechenden FTI-Aktivitäten des BMK. Dadurch wird unseren Akteurinnen und Akteuren aus Forschung und Wirtschaft die Teilnahme an hochkarätigen europäischen FTI-Initiativen ermöglicht
- Weitere Einbettung der österreichischen Forschung in den Europäischen Forschungsraum und Schaffen geeigneter Rahmenbedingungen
Zum Erreichen dieser Ziele wird aktiv die Verknüpfung mit österreichischen Programmen und Politiken in FTI und Umsetzung vorangetrieben und die Beteiligung an europäischen Programmen, wie den FTI-Partnerschaften, ist ein integraler Bestandteil der österreichischen FTI.
Die Beteiligung an Horizont Europa und am Europäischen Forschungsraum wird im Rahmen einer interministeriellen Beauftragung an die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) mit einem umfassenden Angebot an Serviceleistungen unterstützt.
Das BMK ist in Kooperation mit österreichischen Akteurinnen und Akteuren selbst in Europäischen Initiativen mit Technologiebezug erfolgreich aktiv. Dazu zählen neben den EU-Partnerschaften für FTI weitere multilaterale EU-Initiativen, wie zum Beispiel Joint Programming Initiativen, zahlreiche Europäische Technologieplattformen, der Strategieplan für Energietechnologie (SET-Plan) und die globale Initative „Mission Innovation“ zum Voranbringen nachhaltiger Energieformen.
Das BMK ist auch über Europa hinaus international aktiv, durch Kooperationen mit Hoffnungsmärkten wie China, zum Beispiel zu Themen wie Nanotechnologien, Werkstoffe, IKT oder Urbanisierung. Damit wird eine weitere wichtige Forderung der FTI-Strategie 2030 sowie des FTI-Pakts 2021-2023 der Bundesregierung umgesetzt.
Im Bereich Weltraum verfolgt das BMK seit vielen Jahren konsequent den Weg des Ausbaus und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie- und Forschungsaktivtäten. Dabei spielen eine aktive Teilnahme Österreichs an den Programmen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Europäischen Wetterorganisation (EUMETSAT) sowie am europäischen Weltraumprogramm mit den Komponenten Galileo (Satellitennavigation) und Copernicus (Erdbeobachtung) eine wesentliche Rolle. Weiters wird der österreichische Weltraumsektor durch das nationale Weltraumprogramm (Austria Space Applications Programme, ASAP) unterstützt. Mit all diesen Maßnahmen schafft das BMK die Voraussetzung, dass Österreich umfassende Weltraumkompetenzen aufgebaut hat und diese weiter stärk und Österreich ein wichtiger Player im europäischen Weltraumsektor ist.
Informationen über die Anbindung nationaler an internationale und EU-Technologie- und Forschungsprogramme, die Beteiligung an Horizont Europa und am Europäischen Forschungsraum (EFR) sowie an der Forschungsinitiative European Cooperation in Science and Technology (COST), an den Important Projects of Common European Interest (IPCEI) und über den Bereich Raumfahrt sind unter dem Menüpunkt International/EU zusammengefasst.