Biodiversitätsmonitoring und Headline Biodiversitäts-Indikatoren

Die Bewertung der Risiken für die Biodiversität und die angemessene Entwicklung von weiteren Maßnahmen erfordern fundierte wissenschaftliche Grundlagen zu Verbreitung, Status und Entwicklung von Genen, Arten und Lebensräumen sowie zu den aktuellen Gefährdungsursachen.

Im Projekt wird

  • ein Set an Headline Biodiversitäts-Indikatoren zur Bewertung der Biodiversität Österreichs entwickelt 
  • sowie ein weiterer Durchgang zur Erfassung von Tagfaltern, Heuschrecken, Gefäßpflanzen, und Biotoptypen (Österreichisches Biodiversitätsmonitoring der offenen Kulturlandschaft) umgesetzt.
Kurzschwänziger Bläuling
Kurzschwänziger Bläuling, Foto Christian Kantner

Das Set an Headline Indikatoren dient auch der Erfüllung von Berichtspflichten zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt sowie für Analysen für die Europäische Kommission (z. B. Evaluierung der EU-Strategien) und der Europäische Umweltagentur (z. B. State of Nature Report) dient. Im Rahmen des Projekts werden Headline-Indikatoren definiert, die durch eine Kombination der verschiedensten Indikatoren eine Beurteilung von Biodiversitätstrends und eine Evaluierung nationaler Biodiversitätsziele ermöglichen sollen und gleichzeitig leicht zu kommunizieren sind. Zur Entwicklung der Headline-Indikatoren werden die Indikatoren aus bereits seit mehreren/vielen Jahren bestehenden Monitoringprogrammen, wie der Waldinventur, dem Österreichischen Brutvogelmonitoring, dem Monitoring zur Erfüllung von Berichtspflichten für EU-Richtlinien (FFH- und Vogelschutz-Richtlinie, Wasserrahmen-Richtlinie) und auch aus relativ jungen Monitoring-Programmen, wie dem Monitoring der offenen Kulturlandschaft, u. a. auf ihre Tauglichkeit als Headline-Indikator überprüft.

Schachbrettfalter
Schachbrettfalter, Foto Christian Kantner

Im Jahr 2016 wurde das Konzept für das Österreichische Biodiversitätsmonitoring ÖBM-Kulturlandschaft (ÖBM-K) entworfen: Ein systematisches Beobachtungssystem, welches eine umfassende Bewertung des Status und des Trends der Biodiversität in der offenen Kulturlandschaft zulässt. ÖBM-Kulturlandschaft wurde so konzipiert, dass eigene Erhebungen in Grünland-do-minierten Kulturlandschaften mit parallel dazu stattfindende Datenerhebungen in Ackerland-dominierten Landschaften im Rahmen des Biodiversitäts-Monitoring-Programms BINATS zu Gesamtaussagen kombinierbar sind. Im Rahmen dieses Projekts werden nun Kartierungen der offenen Kulturlandschaft Österreichs auf rund 200 Aufnahmeflächen (Größe je 625 x 625 m2) erfasst, Biotoptypen, Gefäßpflanzen, Heuschecken und Tagfalter werden erhoben.