Grünes Öl in der Raumwärme

Analyse zu flüssigen Brennstoffen aus erneuerbaren Quellen für den Einsatz in Ölheizungsanlagen zur Bereitstellung von Raumwärme

Grünes Öl in der Raumwärme, Titelblatt

Wesentliche Erkenntnisse

Knapp 5 Prozent der nationalen Treibhausgasemissionen sind auf Ölheizungen zurückzuführen. Die österreichische Bundesregierung hat sich in ihrem Regierungsprogramm das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 gesetzt. Ein wichtiger Schritt dazu ist das Phase-out für fossile Energieträger in der Raumwärme. Ölheizungen gelten dabei als besonders klimaschädliche Heizform. In rund 600.000 Ölheizungen werden jährlich mehr als 1.000.000 Tonnen fossiles Heizöl verbrannt und damit Emissionen in der Höhe von etwa 3,9 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente verursacht. Das entspricht fast 5 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Österreichs.

Konkrete Regelungen für den Ausstieg sind in Kraft beziehungsweise geplant

Der Einbau von Heizkesseln von Zentralheizungsanlagen für flüssige fossile oder für feste fossile Brennstoffe in neu errichteten Gebäuden ist mit Inkrafttreten des Ölkesseleinbauverbotsgesetzes bereits seit 1. Jänner 2020 unzulässig. In Folge sind aber auch Maßnahmen für den Bestand der circa 600.000 Öl-, Kohle- und Koksheizungen geplant: Ab 2022 ein Erneuerbaren-Gebot beim Tausch, ab 2025 ein verpflichtender Austausch von Kesseln älter als 25 Jahre und von allen Ölkesseln spätestens im Jahr 2035. Ähnlich diesem Stufenplan sollen auch die gesetzlichen Grundlagen zum Ersatz der rund eine Million Gasheizsysteme geschaffen werden.

Analyse zu grünem Öl aus erneuerbaren Quellen für den Einsatz in Ölheizungsanlagen

Analog zur Diskussion im Erdgasbereich gibt es auch bei flüssigen Brennstoffen als Alternative zum beschriebenen Ausstiegsplan aus Ölheizsystemen Vorschläge zur Etablierung einer Versorgung mit Brennstoffen auf Basis erneuerbarer Quellen. Bei den flüssigen Brennstoffen wären das zum Beispiel strombasierte synthetische Brennstoffe, synthetische Brennstoffe, die Biomasse als Kohlenstoffquelle nutzen, hydrierte Pflanzenöle oder Fettsäuremethylester. Diese werden im Begriff „grünes Öl“ zusammengefasst. Pflanzenöle oder Fettsäuremethylester. Diese werden im Begriff „grünes Öl“ zusammengefasst.

Die Österreichische Energieagentur wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) beauftragt, den möglichen Beitrag von grünen Ölen für den Einsatz in Ölheizungen für Raumwärme (und Warmwasser) zu untersuchen. Verfügbare Mengen, Nutzungskonkurrenzen, die Effizienz der Umwandlungsketten sowie Kosten stehen dabei im Zentrum der Untersuchung.

Kernaussagen:

  • Verbrennungstechnisch sind grüne Brennstoffe in der Ölheizung unkritisch
  • Grüne Öle können grundsätzlich einen wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität leisten
  • Begrenztes Potenzial und hohe Nutzungskonkurrenz bei der Erzeugung von grünem Öl
  • Deutliche Defizite bei der Effizienz der Produktionsketten für grünes Öl
  • Kostengünstigere Alternativen zur grünen Ölheizung sind bereits vorhanden
  • Raumwärme nicht isoliert denken – Einsatz für grünes Öl nur in schwer zu dekarbonisierenden Bereichen.

Studie Grünes Öl in der Raumwärme