Faktencheck Klimawandel, Landwirtschaft, Ernährung

Teil B: Der Agrarsektor ist von den Auswirkungen des Klimawandels direkt betroffen und trägt zugleich zur Freisetzung von Treibhausgasen (THG) und somit zum anthropogenen Klimawandel bei. Eine wachsende Zahl von Studien legt nahe, dass der Klimawandel die landwirtschaftliche Produktivität weltweit bereits über viele Mechanismen beeinträchtigt, vor allem durch wärmere Mittel und Extremtemperaturen, veränderte Niederschlagsregime und erhöhte CO2-Konzentrationen in der Atmosphäre.

Titelblatt "Faktencheck Klimawandel, Landwirtschaft, Ernährung: Studie zum Stand des Wissens"

Dies wirkt sich bereits heute nachteilig auf die Ernährungssicherheit aus. Der Landwirtschaft kommt daher eine entscheidende Bedeutung bei der Bewältigung der großen klimatischen Veränderungen zu, mit denen wir derzeit konfrontiert sind und die sich in Zukunft wahrscheinlich noch verschärfen werden. Sowohl im Pariser Klimaübereinkommen als auch in den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) wird betont, wie wichtig es ist, angesichts des Klimawandels die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Eine nachhaltige Klimaschutzstrategie im Bereich der Landwirtschaft erfordert Antizipation, Planung und langfristiges Denken sowohl hinsichtlich der Anpassung an den Klimawandel als auch in Hinblick auf die Vermeidung von Treibhausgasemissionen, und zwar von der Ebene der landwirtschaftlichen Betriebe bis hin zur transnationalen Ebene.

Nach Angaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) wird etwa ein Viertel aller anthropogenen Treibhausgasemissionen weltweit durch die Land- und Forstwirtschaft sowie durch Landnutzungsänderungen verursacht. Die Mehrzahl der Länder räumt der Landwirtschaft infolgedessen eine bedeutende Rolle bei der Abschwächung und Anpassung an den Klimawandel ein. Nahezu 80 % der ‚Nationally Determined Contributions‘ (NDC), der Beiträge zur Erfüllung der Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens, enthalten Aktionspläne zur Minderung des Klimawandels in der Landwirtschaft, während 90 % der NDCs, die Anpassungsmaßnahmen vorsehen, den Agrarsektor als prioritären Bereich für Klimaschutzmaßnahmen ausweisen.

Darüber hinaus wirken eine Vielzahl wirtschaftlicher, politischer und sozialer Faktoren, einschließlich des weltweiten Handels und seiner räumlichen Trennung von landwirtschaftlicher Produktion und Konsum einerseits und seinen wirtschaftlichen und ökologischen Gewinnen bzw. Verlusten andererseits und beeinträchtigen die Ernährungssicherheit.

Teil B: Faktencheck Klimawandel, Landwirtschaft, Ernährung (PDF, 1 MB)