Definition und Funktionen
Mikro-ÖV-Systeme sind kleinräumige, bedarfsorientierte, flexible und an Nutzerinnen und Nutzern orientierte Verkehrsangebote, die in ländlichen bzw. dünn besiedelten Räumen angewendet werden und Transportdienstleistungen für Personen zur Verfügung stellen.
Mikro-ÖV-Systeme decken die Verkehrsnachfrage einer Gemeinde oder einer Kleinregion (gemeindeübergreifend) ab. Um den Begriff „Mikro-ÖV“ zu definieren, sind unterschiedliche Herangehensweisen möglich.
Lokale und kleinregionale Systeme des öffentlichen Verkehrs (ÖV), sogenannte Mikro-ÖV-Systeme, sind integrale Bestandteile des gesamten ÖV-Systems mit folgenden Funktionen:
Zubringerfunktion zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs
Die Zubringerfunktion von Mikro-ÖV-Systemen stärkt auch den Öffentlichen Verkehr und dessen Nutzung. Damit werden diese Systeme ein integraler Bestandteil des gesamten ÖV-Systems und der Modal-Split erhöht sich zugunsten des Öffentliche Personennahverkehrs (ÖPNV).
Versorgungsfunktion zur Sicherung der Daseinsvorsorge
Durch den Ausgleich der vorhandenen Defizite in der regionalen Mobilitätsversorgung können Mikro-ÖV-Systeme die Nachfrage nach lokalen Versorgungseinrichtungen unterstützen und damit Abwanderungstendenzen im ländlichen Raum reduzieren.
Optimierungsfunktion zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit bzw. Kostenoptimierung im ÖV
In nachfrageschwachen Räumen und Zeiten können Mikro-ÖV-Systeme durch die mögliche Ersatzfunktion von „klassischen“ Linienangeboten mit niedrigem Kostendeckungsgrad eine attraktive Alternative bieten, die mit einem traditionellen Linienverkehr nicht zu finanzieren wären.