Faktencheck E-Mobilität

Elektromobilität ist ein wesentlicher Baustein der Mobilitätswende. Der Faktencheck Elektromobilität liefert Antworten auf die 10 wichtigsten Fragen zum Thema.

Faktencheck E-Mobilität (→ faktencheck-energiewende.at)

Es folgt ein Auszug aus der Publikation des Klima- und Energiefonds (2022), die in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt und dem VCÖ erstellt wurde:

Elektromotoren sind effizient, leise und lokal abgasfrei, stoßen also im Betrieb selbst keine Treibhausgase oder Luftschadstoffe aus. Die Lebenszyklusanalyse oder „Ökobilanz“ betrachtet den gesamten Weg von der Herstellung, über die Energiebereitstellung bis zur Entsorgung. Hier ergibt sich ein deutlicher „Klimavorteil“ für Elektrofahrzeuge. Das gilt insbesondere dann, wenn der Strom für den Fahrbetrieb zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammt. In diesem Fall verursachen Elektroautos über das gesamte Fahrzeugleben um bis zu 79 % weniger Treibhausgas-Emissionen als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. 

Mit Elektrofahrzeugen können mit dem gleichen Energieeinsatz mehr Kilometer gefahren werden. Durch den höheren Wirkungsgrad sind sie deutlich energieeffizienter als Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Laut aktuellen Untersuchungen des Umweltbundesamtes könnten dadurch im Jahr 2030 bis zu 1,6 Millionen vollelektrische PKW, also rund ein Drittel des derzeitigen PKW-Bestandes auf Österreichs Straßen fahren. Diese hätten einen Strombedarf von rund 4,6 TWh. Der aktuelle Jahresstrombedarf von rund 70 TWh würde sich dadurch lediglich um 6,6 % erhöhen.

Mit Elektrofahrzeugen können mit dem gleichen Energieeinsatz mehr Kilometer gefahren werden. Durch den höheren Wirkungsgrad sind sie deutlich energieeffizienter als Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Laut aktuellen Untersuchungen des Umweltbundesamtes könnten dadurch im Jahr 2030 bis zu 1,6 Millionen vollelektrische PKW, also rund ein Drittel des derzeitigen PKW-Bestandes auf Österreichs Straßen fahren. Diese hätten einen Strombedarf von rund 4,6 TWh. Der aktuelle Jahresstrombedarf von rund 70 TWh würde sich dadurch lediglich um 6,6 % erhöhen.

Die durchschnittliche Tageswegelänge liegt in Österreich bei rund 35 km und kann mit jedem heute verfügbaren Elektroauto problemlos mehrmals bewältigt werden. Tatsächlich sind moderne Elektroautos bereits mit Reichweiten von 450 km und mehr verfügbar. Die steigenden Energiedichten und fallenden Batteriepreise führen dazu, dass die erzielbaren Reichweiten weiterhin ansteigen. Meist handelt es sich dabei um eine Herstellerangabe und die reale Reichweite kann im Winter um bis zu einem Drittel niedriger ausfallen. Dennoch eignen sich Elektroautos, unter anderem aufgrund der stetig wachsenden Zahl an Schnellladestationen im In- und Ausland, auch schon für die Mittel- und Langstrecke.

Elektroautos werden zu 80 % bis 90 % zuhause oder am Arbeitsplatz geladen. Um den Einbau von Lademöglichkeiten auch in Mehrparteien-Wohnhausanlagen zu erleichtern wurde das sogenannte Right-to-Plug im Wohnungseigentumsgesetz verankert. Dazu wächst die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladestationen beständig. Um das Laden zu vereinfachen, ermöglichen einige Ladekarten sogenanntes E-Roaming, also die Möglichkeit, mit einer Ladekarte die Ladestationen mehrerer Ladestellenbetreiber zu nutzen. 

Produktion und Betrieb eines Fahrzeuges erfordern unabhängig von der zugrundeliegenden Technologie immer den Einsatz endlicher Rohstoffe. Beim konventionell angetriebenen Fahrzeug betrifft dies neben den Rohstoffen für die Fahrzeugherstellung vor allem die Förderung und Raffination von Erdöl. Bei der Elektromobilität stehen die metallischen und halbmetallischen Rohstoffe wie Lithium oder Kobalt im Zentrum des gesellschaftlichen Diskurses. Bei den Rohstoffen für die Elektromobilität können heute aber Maßnahmen gesetzt werden, um die gegenwärtig diskutierten umweltrelevanten und sozialen Auswirkungen des Rohstoffabbaus zu minimieren: Durch die Wahl sowohl eines kleineren Fahrzeuges, als auch einer kleineren Batterie kann die Nachfrage nach den betreffenden Rohstoffen gesenkt werden. 

Die Anschaffung von Elektroautos ist insbesondere aufgrund der Batteriekosten meist teurer als jene von vergleichbaren Autos mit Verbrennungsmotoren. Ein Gesamtkostenvergleich (Total Costs of Ownership) zeigt aber, dass der Kauf dank deutlich geringerer Betriebskosten innerhalb weniger Jahre zu Kostenvorteilen führt. Finanzielle Anreize helfen in der aktuellen Markthochlaufphase die derzeit noch höheren Anschaffungskosten auszugleichen. Neben den deutlich verringerten Energiekosten fallen auch andere Betriebsausgaben, etwa für Verschleiß und Wartung, geringer aus. Elektroautos eignen sich auch besonders gut für Sharing- und Mietmodelle. 

Gerade für Betriebe und Gemeinden bietet Elektromobilität große Chancen. Zusätzlich zum positiven Image sind Elektroautos in Fuhrparks oft schon zum Zeitpunkt des Fahrzeugkaufes wirtschaftlich. Das ist teilweise auf Förderungen bei der Fahrzeuganschaffung und auf steuerliche Begünstigungen zurückzuführen. Der große Kostenvorteil ergibt sich aber insbesondere aufgrund der deutlich niedrigeren laufenden Kosten. Eine Vorreiterrolle in der Beschaffung von Elektrofahrzeugen nimmt die öffentliche Hand ein. So sollen in Bundesministerien und deren nachgelagerten Dienststellen schon ab 2022 im Regelfall nur mehr E-Pkw und elektrische leichte Nutzfahrzeuge angeschafft werden.

Sicherheitsbedenken in Zusammenhang mit der Nutzung von Elektroautos betreffen meist das niedrigere Fahrgeräusch, die rasche Beschleunigung des E-Autos sowie das Brandverhalten und den Umgang mit der Batterie. Die geringe Lautstärke von E-Fahrzeugen bei niedrigen Geschwindigkeiten ist ein wertvoller Beitrag zur Lärmreduktion des Verkehrs. Um Verkehrsunfälle zu vermeiden, müssen Hybridelektro- und reine Elektrofahrzeuge bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten aber ein Warngeräusch aussenden. Tatsächlich verfügen Elektrofahrzeuge bereits beim Anfahren über ein hohes Drehmoment. Somit ist eine, im Vergleich zum Auto mit Verbrennungsmotor raschere Beschleunigung aus dem Stand heraus möglich. Dem sollte mit einem verantwortungsvollen Fahrverhalten begegnet werden. Die Brandsicherheit von Batterien bzw. Elektroautos ist ähnlich jener von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, wie bisherige Studien und Versuche zeigen.

Der schrittweise globale Umstieg auf Elektromobilität bei PKW geht mit einem erheblichen Strukturwandel innerhalb der Automobilindustrie einher. Für den Wirtschaftsstandort Österreich ergeben sich daraus bis 2030 ein zusätzliches Wertschöpfungspotential von 19 % und ein zusätzliches Beschäftigungspotential von 21 % bzw. 7.300 zusätzliche Arbeitsplätze. Dem vorausgesetzt ist eine rasche und umfassende Anpassung der heimischen Wirtschaft an die neuen Gegebenheiten. Diese Anpassung wird durch die in Österreich neu gegründete → Austrian Automotive Transformation Plattform (AATP) vorangetrieben. Aber auch abseits der Automobilindustrie ergeben sich volkswirtschaftliche Vorteile durch Elektromobilität in allen Fahrzeugkategorien. Das umfasst etwa Einnahmen im Inland durch nationale Energieproduktion oder eine Reduktion der externen Gesundheits- und Umweltkosten aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe.

Voraussetzung für das Erreichen der nationalen und internationalen Klimaziele ist die Reduktion des Energiebedarfs, die Maximierung der Energieeffizienz sowie der Einsatz erneuerbarer Energie. Im Verkehr ist die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte hierfür ein zentraler Baustein. Darüber hinaus ist aber auch entscheidend, wie Elektrofahrzeuge zukünftig genutzt bzw. kombiniert werden. Die Bedeutung des klassischen öffentlichen bzw. öffentlich zugänglichen Verkehrs (Bus, Bahn, Mikro-ÖV etc.), des Zu-Fuß-Gehens und Radfahrens wird wachsen. Dank elektrischer

Unterstützung werden auch die Wegelängen am Fahrrad zunehmen. Darüber hinaus werden Bedarfsverkehre und geteilte Mobilität, sogenannte „Shared Mobility“, die neue Mobilität maßgeblich beeinflussen. Das geänderte Nutzungsverhalten wird gemeinsam mit der Energiewende maßgeblich die Mobilität der Zukunft mitgestalten.