Kontaminierte Waren

Kontaminierte Waren sind Produkte, die einen unüblich hohen Radioaktivitätsgehalt aufweisen. Oft ist die erhöhte Radioaktivität auf die verarbeiteten Rohstoffe zurückzuführen, die von Natur aus radioaktiv sind. Deren Radioaktivitätsgehalt kann dabei größeren Schwankungen unterliegen. Kontaminierte Waren können aber auch mit künstlichen radioaktiven Stoffen verunreinigt worden sein, wie zum Beispiel Cäsium-137.

Kontaminierte Waren sind nicht zugelassen und sollten daher auch gar nicht in den Handel kommen. Wenn sie schon im Umlauf sind, sollten diese wieder aus dem Handel entfernt werden.

Im Auftrag des BMK führt die AGES regelmäßige Recherchen und stichprobenartige Untersuchungen durch, um kontaminierte Waren aufzufinden. Darüber hinaus gibt es eine Vernetzung, die europaweit beim Auffinden solcher Waren eine rasche Informationsweitergabe gewährleisten soll.

Kontaminierte Waren enthalten oft den Rohstoff Turmalin

Turmalin ist ein Gestein, das aufgrund seiner antistatischen Eigenschaften eingesetzt wird. Wie viele andere natürliche Rohstoffe, kann Turmalin natürliche Radionuklide enthalten, deren Gehalt stark schwanken kann. In seltenen Fällen können die Endprodukte einen so hohen Gehalt an natürlichen Radionukliden aufweisen, sodass sie aus dem Verkehr gezogen werden müssen.

  • Beispiele für Waren, die natürliche Radionuklide aufgrund von Turmalin enthalten könnten:
  • Schmuck und Edelsteinprodukte mit Turmalin
  • Bioenergie-Anhänger/ Quantum Scalar Energie-Anhänger
  • Textilien, in denen Turmalin verarbeitet ist, wie zum Beispiel Leggins, Schlafmasken oder Nierenwärmer
  • Haarbürsten und Lockenstäbe mit Turmalin
  • Rheumamatratzen mit Turmalin

Bei einigen Waren wird Turmalin auch in der Produktbezeichnung oder der Beschreibung angegeben (zum Beispiel bei Lockenstäben, Haarbürsten oder Leggins). Oft wird mit der Verarbeitung von Turmalin, aufgrund des gewollten antistatischen Effektes, explizit geworben. Dieser Effekt wird jedoch nicht von den möglicherweise enthaltenen radioaktiven Stoffen hervorgerufen.

Im Fall von sogenannten Bioenergie-Anhängern wird die Verwendung von Turmalin mittlerweile bewusst verschleiert. Nach aktuellem Kenntnisstand werden auch immer wieder die Produktbezeichnungen und Herstellernamen geändert (zum Beispiel Quantum Scalar Energie-Anhänger und ähnliche) – vermutlich, da inzwischen bekannt ist, dass manche dieser Anhänger Radionuklide enthalten. Das Tragen solcher Anhänger wird oft mit einer positiven Wirkung auf den Körper angepriesen. Dafür gibt es jedoch keine wissenschaftlich untermauerten Beweise.

Recherchen und stichprobenartige Untersuchungen von Waren durch die AGES

Untersucht werden Produkte, die national oder international bereits als potenziell kontaminierte Waren bekannt sind und nach Österreich importiert bzw. über das Internet gekauft werden können sowie weitere Produkte, die im Zuge von Recherchen gefunden werden. Es darf aber festgehalten werden, dass keines der bisher untersuchten Produkte einen Radioaktivitätsgehalt aufwies, der als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden musste.

Nur bei wenigen Produkten konnte überhaupt eine messbare Strahlenexposition festgestellt werden. Die berechnete Dosis ist in allen Fällen sehr gering. Beispielsweise führt das ständige Tragen (24 Stunden pro Tag und 365 Tage im Jahr) des Bioenergie-Anhängers mit dem höchsten Messwert zu einer jährlichen Dosis von 0,06 Millisievert. Im Vergleich dazu beträgt die durchschnittliche Dosis aufgrund der natürlichen Strahlenexposition in Österreich circa 4,3 Millisievert pro Jahr und die durchschnittliche jährliche Gesamtdosis liegt bei circa 6 Millisievert. Dennoch wird vom Tragen solcher Anhänger abgeraten, da insbesondere die lokale Dosis für die Haut eine unnötige Strahlenexposition darstellt, die leicht vermieden werden kann.

Strahlungswerte in Österreich

Hinweis

Falls Sie solche Waren besitzen oder den Verdacht haben, dass ein Produkt betroffen sein könnte, besteht die Möglichkeit, eine Messung durch die AGES zu veranlassen.

→ ages.at