Leuchttürme der Bioökonomie in Österreich Beitrag zur Umsetzung der österreichischen Bioökonomiestrategie

Bioökonomie steht für ein Wirtschaftskonzept, das fossile Ressourcen (Rohstoffe und Energieträger) durch nachwachsende Rohstoffe in möglichst allen Bereichen und Anwendungen ersetzen soll. Sie umfasst alle industriellen und wirtschaftlichen Sektoren, die biologische Ressourcen produzieren, ver- und bearbeiten oder nutzen.

Titelblatt der Bioökonomie in Österreich

Die Bioökonomie bietet damit die große Chance, globalen Herausforderungen, wie dem fortschreitenden Klimawandel, der Lebensmittel- und Wasserknappheit oder den zunehmenden Umweltbelastungen zu begegnen und gleichzeitig die ökonomische Entwicklung zu stärken. Die Bioökonomie stellt daher eine der vier fundamentalen Säulen der Dekarbonisierung der Wirtschaft dar und leistet folglich einen wesentlichen Beitrag zur Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität.

Den Rahmen für die Umsetzung der Bioökonomie schafft die 2019 beschlossene österreichische Bioökonomiestrategie. Darin wurden – im Abgleich mit den Nachhaltigkeitszielen der UN (SDGs) – Leitlinien entwickelt, um möglichen Zielkonflikten zu begegnen und Synergien mit anderen Zielsetzungen der Agenda 2030 zu optimieren, an denen sich in weiterer Folge alle Aktivitäten im Bereich der Bioökonomie orientieren.

Die Bundesregierung hat sich im Regierungsprogramm 2020–2024 (→ BKA)  zu der Umsetzung der österreichischen Bioökonomiestrategie bekannt. Mit dem Programm wurden bereits Handlungsempfehlungen formuliert, die zur Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität beitragen.

Weg zur Umsetzung der österreichischen Bioökonomiestrategie

Aufbauend auf einen strukturierten und partizipativen Prozess mit 20 Veranstaltungen und mehr als 400 teilnehmenden Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Verwaltung, wurden rund 800 Inputs im Bereich der Bioökonomie gesammelt und in verschiedenen Aggregationsprozessen zu mehr als 100 Maßnahmen verarbeitet.

Die „Leuchttürme der Bioökonomie“ zeigen die ersten Schritte der Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität. Sie holen die in Umsetzung befindlichen Maßnahmen im Bereich der Bioökonomie vor den Vorhang und zeigen, welchen wichtigen Beitrag sie dazu leisten, um Österreichs Wirtschaft nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten.

Leuchttürme der Bioökonomie

Leuchtturm „Nachhaltige biobasierte Konsummuster“

Dieser Leuchtturm behandelt Maßnahmen um auch auf Seite der Konsumentinnen und Konsumenten eine entsprechende Bereitschaft zur Änderung des Verhaltens zu einem bewussteren Konsum, etwa durch den Reparaturbonus oder das Vorbild der öffentlichen Hand, zu erwirken.

Leuchtturm „Bioökonomie fördern und fordern“

In diesem Leuchtturm finden sich die neuen Bioökonomie-relevanten Förderungsschwerpunkte der Umweltförderung im Inland (UFI) sowie aktuelle Aktivitäten und mögliche Optionen zur Reduktion der Flächenversiegelung.

Leuchtturm „Regionale Wertschöpfung durch Bioökonomie“

In diesem Leuchtturm werden einerseits die regionalen Infrastrukturmaßnahmen beschrieben, die unter anderem durch die zukünftige Ausgestaltung der Ländlichen Entwicklung unterstützt werden können. So wurde auch die Ausschreibung des Klima- und Energiefonds für eine Schwerpunktregion Bioökonomie/Kreislaufwirtschaft in Österreich im Rahmen des Programms Klima- und Energiemodellregion (KEM) durchgeführt. Nach zahlreichen Bewerbungen konnte sich das Steirische Vulkanland den Zuschlag sichern.

Mehr Informationen unter → vulkanland.at

Leuchtturm „Innovation in der erneuerbaren Ressourcennutzung vorantreiben“

Darin werden Forschungskooperationen hervorgehoben und neue Themen zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie, wie z.B. die Forcierung von Stärke als Rohstoff oder Textilrecycling im Rahmen der angewandten Forschung eingeführt.

Leuchtturm „Biobasierte Kreislaufwirtschaft“

Hier wird das bioökonomierelevante Spektrum der Kreislaufwirtschaft und die bereits in Umsetzung befindlichen Initiativen der Grünen Chemie oder dem Aufbau eines Sekundärrohstoffmarktes aufgezeigt.

Leuchtturm „Österreichische Holzinitiative“

Die Maßnahmen des Waldfonds zielen unter anderem auf die Entwicklung klimafitter Wälder, die Förderung der Biodiversität im Wald und auf eine Stärkung der Verwendung des Rohstoffes Holz als aktiven Beitrag zum Klimaschutz ab. Zahlreiche Maßnahmen des Waldfonds tragen auch zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie bei. So soll etwa im Rahmen der Österreichischen Holzinitiative der Holzbau stärker gefördert werden, die Forschung intensiviert und technische Infrastrukturen zur Produktion von Gas, Biotreibstoffen und Wasserstoff aus Holz finanziert werden.

Mehr Informationen unter → bml.gv.at

Leuchtturm „Ökologische Leitplanken der Bioökonomie verstehen“

Dieser Leuchtturm beschreibt die biowissenschaftliche Grundlagenforschung für eine nachhaltige Bioökonomie-Entwicklung sowie die zukünftigen Entwicklungen zur Forschungsinfrastruktur in diesem Bereich.

Mehr Informationen unter → boku.ac.at und → ffg.at

Leuchtturm „Bewusstseinsbildung – Wissensmanagement Bioökonomie“

Darin werden Bioökonomie-relevante Schwerpunkte in den Lehrplänen beschrieben, außerdem Maßnahmen für Bewusstseinsbildung zur Vertiefung des Wissens über Bioökonomie, sowie Wissenstransfer aus der Forschung in alle Stufen des Bildungssystems.

Broschüre „Leuchttürme der Bioökonomie in Österreich“ (PDF, 8 MB)

Hinweis

Unter → bioeco.at finden Sie die Datenbank zum Aktionsplan Bioökonomie.

Rückfragen und Kontakt

Abteilung V/7 Integrierte Produktpolitik, Betrieblicher Umweltschutz und Umwelttechnologie
E-Mailbiooekonomie@bmk.gv.at