Erste thematische Peer Review (2017–2019)

Die erste thematische Peer Review (TPR) befasste sich mit dem Alterungsmanagement von Kernkraftwerken und Forschungsreaktoren über einem Megawatt thermischer Leistung. Die Überprüfung konzertierte sich auf Alterungsmanagement in vier Bereichen nämlich den Reaktordruckbehältern, den elektrischen Kabeln, nicht zugänglichen Rohrleitungen und Betonsicherheitsbehältern (Containment).

Insgesamt haben 19 Länder (16 EU-Mitgliedstaaten, Norwegen, die Ukraine und die Schweiz) an der TPR teilgenommen. Österreich hat sich aktiv in den gesamten TPR-Prozess eingebracht und war im TPR-Lenkungsausschuss sowie in der Gruppe, die die Alterung von Kabeln erörterte, durch Expertinnen und Experten vertreten.

Prozess

Der TPR-Prozess basiert auf drei wesentlichen Elementen: den Terms of Reference, den technischen Spezifikationen beziehungsweise dem Stakeholder Involvement Plan. Diese beschreiben Umfang, Organisation und Inhalt der TPR beziehungsweise Beteiligungsmöglichkeiten für Stakeholder im Rahmen der TPR und wurden auf der → Website der European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG) veröffentlicht.

Transparenz und Partizipation waren im gesamten TPR-Prozess gewährleistet. Interessierte wurden laufend über die ENSREG-Website informiert. Relevante Dokumente beziehungsweise Berichte wurden dort veröffentlicht. Zu den Terms of Reference und den technischen Spezifikationen wurden Konsultationen durchgeführt. Für Stakeholder bestand auch die Möglichkeit zu den nationalen Länderberichten Fragen und Kommentare abzugeben. Im Mai und November 2018 fanden öffentliche Meetings in Brüssel statt.

Bei der Überprüfung der nationalen Länderberichte gab es insgesamt mehr als 2300 Fragen von Expertinnen und Experten und Stakeholdern. In einem einwöchigen Workshop wurden die Ergebnisse der Selbstbewertung, die Fragen und Kommentare zu den nationalen länderspezifischen Berichten diskutiert.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der ersten thematischen Peer Review lagen im Oktober 2018 vor:

Die TPR identifizierte vier Herausforderungen, die vielen oder allen Ländern gemeinsam sind und Bereiche sind, in denen Maßnahmen auf europäischer Ebene dazu beitragen könnten bestimmte Aspekte des Alternsmanagements zu verbessern.

  • In allen Ländern gibt es Altersmanagementprogramme für Kernkraftwerke.
  • Alterungsmanagementprogramme werden für Forschungsreaktoren weder systematisch noch umfassend reguliert oder umgesetzt.
  • Die Länder erstellen nationale Aktionspläne, um die Ergebnisse der Selbstbewertungen und der Peer Review zu behandeln.

Der ENSREG-Aktionsplan vom November 2019 beinhaltet weiterführende Arbeiten auf nationaler sowie auf europäischer und ENSREG-Ebene. Dieser soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse der TPR bei der Verbesserung der nuklearen Sicherheit in den kerntechnischen Anlagen berücksichtigt werden und sicherstellen, dass die Empfehlungen der TPR von den nationalen Aufsichtsbehörden und ENSREG in geeigneter Weise umgesetzt werden.

Erste themenbezogene Peer Reviews (TPR) (PDF, 122 KB)