Bioökonomiestrategie für Österreich

Der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen zählt zu den großen Herausforderungen unserer Zeit, denn der Klimawandel, weitere globale Umweltbelastungen und die allgemeine Verknappung der Ressourcen sind eng mit der Nutzung fossiler Produktionsmittel verbunden.

Titelblatt "Bioökonomie - Eine Strategie für Österreich"

Demgegenüber wird durch die Bioökonomie eine Wirtschaftsform verfolgt, die durch die Nutzung nachwachsender Ressourcen – bei gleichzeitiger Reduktion der fossilen Rohstoffimporte – Technologie und Ökologie in Einklang bringt. Die effiziente und nachhaltige Verwendung biogener Rohstoffe bringt vielfältig nutzbare Optionen und stärkt die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Österreich.

Das langfristige Ziel der Bioökonomie ist, den fossilen Material- und Energieverbrauch zu reduzieren und ihn gleichzeitig durch nachwachsende Rohstoffe zu substituieren. Die Handlungsgrundlage bilden dabei europäische und internationale Zielsetzungen und Verpflichtungen wie beispielsweise das Pariser Klimaabkommen oder die in der Agenda 2030 verbindlich gemachten Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (SDG). In der österreichischen Strategie wurden diese Ziele in Form von Leitlinien vorangestellt, die somit den Rahmen für die weitere Ausgestaltung zukünftiger Maßnahmen der Bioökonomie bilden.

Der Prozess zur Erarbeitung der Strategie wurde als ressortübergreifendes Projekt, zwischen den damaligen Bundesministerien für Nachhaltigkeit und Tourismus, für Verkehr, Innovation und Technologie und für Bildung, Wissenschaft und Forschung, geführt. Bei der konkreten Ausgestaltung wurde die Bundesregierung von einem hochrangigen Gremium von Expertinnen und Experten beraten. Um alle relevanten Stakeholder einzubinden, wurde zusätzlich ein umfassender Konsultationsprozess mit zwei umfassenden Online-Umfragen sowie einer Fachkonferenz abgehalten.

Nach dem Beschluss der Bioökonomiestrategie startete noch 2019 eine österreichweite Workshop-Reihe zur Erstellung eines Bioökonomie-Aktionsplans. Durch insgesamt 19 Veranstaltungen konnten von über 400 Teilnehmenden aller betroffenen Stakeholdergruppen Inputs zu den einzelnen Handlungsfeldern gesammelt werden. Die offen geführten Diskussionen zeigten deutlich das große Interesse und die mit dem Thema verbundenen Chancen und Herausforderungen in Österreich. Aufbauend darauf sollen konkrete Maßnahmen zur weiteren Etablierung der biobasierten Wirtschaft in Österreich in einem Aktionsplan zusammengefasst werden.

Auf europäischer Ebene wird Bioökonomie ebenfalls als ein wichtiges Konzept im Umgang mit dem Ressourcenverbrauch und im Kampf gegen den fortschreitenden Klimawandel behandelt. So ist Bioökonomie in unterschiedlichen Politikbereichen wie zum Beispiel im European Green Deal (→ EU) der europäischen Kommission, im europäischen Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft (→ EU) und auch in der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie.

Die österreichische Bioökonomiestrategie wurde am 13. März 2019 im Ministerrat beschlossen.

Rückfragen und Kontakt

Abteilung V/7 Integrierte Produktpolitik, Betrieblicher Umweltschutz und Umwelttechnologie
E-Mailbiooekonomie@bmk.gv.at