Öffentliche Institutionen und Dienstleistungsbetriebe
Die Vermeidung von Lebensmittelabfällen ist öffentlichen Institutionen sehr wichtig. Landesregierungen, Gemeinden, Abfallverbände setzen in ihren Bereichen umfassende Aktivitäten gegen die Verschwendung.
Der Abfallwirtschaftsverband Westkärnten ist ein Gemeindeverband im Eigentum seiner 19 Mitgliedsgemeinden. Die Aufgaben gliedern sich in Abfallvermeidung, -verwertung und –Entsorgung.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Abfallberatung in Kindergärten und Schulen
- Bewusstseinsbildung über den Wert landwirtschaftlicher Produkte, Lebensmittel kennen lernen
- Foodsharing, Überschüsse sinnvoll nützen
- Nachhaltigkeitsratgeber „kostbar“
Weitere geplante Aktivitäten
- Thema kontinuierlich und zielgruppenorientiert weitertragen
Siegfried Ronacher, Vorsitzender: „In unserer Region wird eine Fülle an hochwertigen Lebensmitteln produziert. Der regionale Einkauf ist ein wahres Genuss-Erlebnis. Davon können wir alle profitieren. Wir als Konsumenten durch die hohe Qualität der Produkte, die zudem nur kurze Transportwege zurücklegen, und die Hersteller, da die Wertschöpfung in den Tälern bleibt.“
Agrarmarketing Tirol setzt sich für die Stärkung der Tiroler Landwirtschaft, Produktentwicklung/-marketing und Stärkung ihrer zukünftigen Position durch Innovationsförderung ein. Es gibt enge Kooperationen mit der Tiroler Lebensmittelwirtschaft, Gastronomie und Großküchen. Engagement für nachhaltige Ernährungskultur in Bildungseinrichtungen.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Betreuung der Marke „Karakterernte“ die im Rahmen des Projektes STREFOWA geschaffen wurde. Hauptaugenmerk liegt in der Entwicklung von Produkten aus Überschussgemüse
- Umsetzung eines Netzwerkes von Akteur:innen der Lebensmittelabfallreduktion
Weitere geplante Aktivitäten
- Die Marke „Lebensmittel sind kostbar!“ im Rahmen der Vernetzungsarbeit in der Weiterbildung bewusst einsetzen
Mag. Matthias Pöschl, Geschäftsführer: „Lebensmittelverschwendung ist eine große gesellschaftliche Herausforderung, die gerade mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen dringend angepackt werden muss. Geht es um den sorgsamen Umgang mit unserem wertvollen Essen, so tragen auch wie als Agrarmarketing Tirol eine besondere Verantwortung. Aus diesem Grund wurde auch die Initiative „Karakterernte“ als ein spezielles Projekt gegen Lebensmittelverschwendung mit ins Leben gerufen. Darüber hinaus werden auch zusätzliche Maßnahmen gesetzt, um letztlich Verhaltensänderungen bei vielen Akteuren zu erreichen.“
Das Referat Abfallwirtschaft und Nachhaltigkeit ist unter anderem für Öffentlichkeitsarbeit zuständig und betreut das Langzeitprojekt "Gscheit Feiern".
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Information und Öffentlichkeitsarbeit mit Unterstützung durch die kommunalen AbfallberaterInnen in den steirischen Abfallwirtschaftsverbänden
- PR-Maßnahmen, Ökologische Landentwicklung
Weitere geplante Aktivitäten
- Einrichtung einer "Lebensmittelplattform", das heißt, alle einschlägigen Aktivitäten sichtbar machen und miteinander sinnvoll zu vernetzen
- Bewusstseinsbildung, Akzeptanz für bewusstes Einkaufen erhöhen
Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet mit Schulen und der Bevölkerung der Region Weiz. Grundlage dazu sind die „Allgemeine Erklärung für Menschenrechte“ und die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Bewusstseinsbildung
- Information, praktische Tipps, Anleitung für Konsument:innen, friedvoller Aktionismus
Weitere geplante Aktivitäten
- Hauptthema Lebensmittelverschwendung
- Workshop für Pädagog:innen
- Öffentliche Informationsveranstaltung für Bevölkerung
Gerhard Ziegler: „Auf der einen Seite verhungern tagtäglich Menschen und auf der anderen Seite landen Tonnen von Lebensmittel auf dem Müll. Das ist unerträglich! Wir werden diese Ungerechtigkeit nicht so bald und auch nicht ganz alleine beenden können, aber wir werden alles daran setzen und nicht müde werden, um hier für mehr Gerechtigkeit zu kämpfen.“
Beim Bezirksabfallverband Schärding steht die Abfallvermeidung in der Abfallhierarchie an erster Stelle und ist somit ein wichtiger Beitrag zu den gesetzlichen Aufgaben. Abfallvermeidung und -beratung ist Kerngeschäft der Organisation.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Aufklärung und Information von KonsumentInnen und SchülerInnen mittels der Kampagne „Verantwortungsvoller Konsum“
- Herausgabe des kostenlosen Umweltlernheftes „Alfons & Apfelsine – Augen auf beim Einkauf“
- Information über bewusstes Einkaufen, Kooperation mit anderen Aktionen wie zum Beispiel „Kochtopf statt Mistkübel“
- Projekt „Abfallvermeidung kontra Lebensstil – Umweltprofis machen den Praxistest“
Weitere geplante Aktivitäten
- Bestehende Projekte ausbauen und öfter einsetzen
- Informationen auf der Website und in der eigenen Zeitung verstärken
- Stärkung der Regionalität und Aufbau von Kreisläufen im Lebensmittelhandel – Stärkung der Beziehung von Konsumentin/Konsument zu Produzentin/Produzent – woher kommen die Lebensmittel?
Walter Köstlinger, Geschäftsführer: „Weniger ist oft mehr! Lieber weniger Konsum, dafür nachhaltige und hochwertige Bio-Lebensmittel; z. B. weniger Fleisch, dafür aus Bioproduktion!“
Das Bildungshaus Osttirol ist im Bereich Erwachsenenbildung bzw. Verhaltensänderung tätig und bietet Veranstaltungen zu den Themen „Bewusster Einkauf von regionalen und Fair Trade Produkten“.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Bildungsangebote
- Kooperationen mit LebensmittelanbieterInnen vor Ort
Weitere geplante Aktivitäten
- Podiumsdiskussion, um das Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen
Dr.in Gabriele Lehner: „Das Bildungshaus Osttirol übernimmt gerne den gesellschaftspolitischen Auftrag, auf die Kostbarkeit von Lebensmittel hinzuweisen. Die Bildungsinstitution tut dies in Form von Vorträgen, Seminaren und Workshops.“
CeeMii GmbH hat ein Lebensmittelmanagement entwickelt, das sich auf Verkaufsoptimierung, Abfallreduzierung und Nachhaltigkeitsförderung durch gezielte Auslastungsoptimierung spezialisiert hat.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Ausbalancierung von Angebot und Nachfrage über die kartenbasierte App-Lösung
- Transparenz von Angeboten in der unmittelbaren Umgebung
- Vor Feiertagen bzw. für Produkte nahe am MHD gezielt Angebote schalten
Weitere geplante Aktivitäten
- Zusammenarbeit mit Partnern des Lebensmitteleinzelhandels intensivieren
Konstantin Koll, MA, Co Founder: „Lebensmittel sind in der Tat kostbar. Es ist weder im Interesse des Unternehmens, noch im Interesse der Konsumentinnen und Konsumenten, Essen zu entsorgen – besonders nicht, wenn dieses noch genießbar ist. Mit Hilfe von optimaler Informationsverteilung strebt CeeMii danach, Angebot und Nachfrage abzustimmen und die Entsorgung von Nahrung zu verhindern.“
Circly ist ein Informationstechnologie-Dienstleister mit Fokus auf die Food & Beverage Branche. Das Kerngeschäft liegt in der Entwicklung von datenbasierten Services und künstlicher Intelligenz zur Vermeidung von Lebensmittel- und Ressourcenverschwendung.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
Unterstützung durch datenbasierte Bedarfsprognosen im inneren und mittleren Verantwortungsbereich. Durch die Vorhersage von realem Bedarf können Lieferketten und Warenbestand optimiert werden.
Weitere geplante Aktivitäten
Gemeinsame Umsetzung von Kampagnen und Projekten mit Partnern der Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“.
Eric Ryan Weisz, Co-Gründer und Geschäftsführer: „Circly befasst sich mit Lösungen von Problemen des Einzelhandels und deren Lieferanten, um diese effizienter und ressourcenschonender zu gestalten. Die Lösung ist nicht Standard, weshalb wir einen Baukasten für jeden Einsatzfall entwickeln.“
ecoversum ist im Bereich Schulung und Projekte rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz tätig.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Projekt „Essen teilen“ in den Schulen der Stadt Graz
- Optimierungen im Speisenmanagement
- Beratung und Prüfung des Österreichischen Umweltzeichens für die Gemeinschaftsverpflegung
- Beratung und Zertifizierung Green Meeting/Green Event
Weitere geplante Aktivitäten
- Ausbau der Kommunikation
Karin Dullnig, Geschäftsführerin: „Meine Mutter hat immer gesagt: „Tua nit wiastn!“ Es wurde wenig eingekauft, viele Leute versorgt, alle Reste wurden verkocht oder an die Schweine gefüttert. Selbstverständliches Tun von damals muss erst wieder erlernt werden. Das englische Wort „waste“ kommt vielleicht von wiastn!“
gartenernte ist ein online-Marktplatz für ganz Österreich zum nachhaltigen Kaufen, Verkaufen und Verschenken von regionalem Obst und Gemüse, Holz, Pilzen, Pflanzen und Samen – direkt vom Nachbarn, Bio-Bauern oder Bio-Markt.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
Überschüssige Ware wird genutzt und konsumiert und dadurch „gerettet“
Option der Abgeber, Ware als Tauschobjekt oder als Geschenk anzubieten
Weitere geplante Aktivitäten
- Bewusstsein in der Gesellschaft fördern, dass es unzählige Waren direkt in ihrer Nachbarschaft gibt – teilweise kostenlos!
- Ermutigung dazu, Waren vor Ablauf des MHD (Mindesthaltbarkeitsdatum) weiter zu geben
„Dein Apfel fällt von Nachbars Stamm“
Der Gemeindeverband für Umweltschutz in der Region Amstetten ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts und ähnlich organisiert wie Gemeinden. Das Kerngeschäft liegt in der Entsorgung von Abfällen für 35 Gemeinden und 125.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Kommunikation mit Fokus auf Lebensmittelabfälle mit BürgerInnen in der Region
- Laufende Information in der Verbandzeitung – Forum Umwelt
Weitere geplante Aktivitäten
- Weiterführung und Ausbau der Aktionen mittels neuen Kommunikationsformen, die derzeit in Planung sind
LAbg. Anton Kasser, Obmann des Gemeindeverbandes für Umweltschutz in der Region Amstetten: „Wir müssen es schaffen, auf den eigentlichen Sinn von Lebensmitteln hinzuweisen. Diese garantieren unsere Ernährung und damit unser Leben als Menschen. Darauf aufbauend, müssen wir genau schauen, woher diese kommen, wie sie produziert wurden und das unter den Gesichtspunkten fair, sozial undumweltgerecht!“
Markus Amann, Obmann: „Obstbäume gehören zum Vorarlberger Landschaftsbild. Obst und Most aus den heimischen Gärten ist gesund, hat viele Vitamine und stammt aus unbehandelten Kulturen. Überschüssige Früchte lassen wir nicht ungenutzt verkommen. Durch das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage wird die Bewirtschaftung des Vorarlberger Baumbestandes angekurbelt bzw. durch die Wertschätzung der alten Obstbäume bleiben die Streuobstwiesen erhalten.“
Der Verband für OGV fasst alle Vereine des Landes mit rund 15.000 Mitgliedern zusammen und fördert einheitlich den heimischen Obst- und Gartenbau, die häusliche Verwertung der erzeugten Produkte, die Landschafts- und Ortsbildpflege und den Natur- und Landschaftsschutz.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Initiative der Plattform „Obstbörse Vorarlberg“ – soll den Wert und die Qualität des heimischen Obstes (Streuobstwiesen) wieder ins Bewusstsein rücken
- Beratung der Mitglieder, Mitteilungen, Publikationen
- Fachtagungen, Kurs, Vorträge, Lehrfahrten, Nachwuchsförderung
Weitere geplante Aktivitäten
- Weiterer Ausbau der „Obstbörse Vorarlberg“
- Das gemeinsame Miteinander in der Gemeinde stärken und fördern
pulswerk ist eine auf Nachhaltigkeit spezialisierte Unternehmensberatung, ein Ingenieurbüro für Innenarchitektur und Bauphysik, eine Agentur für Kommunikations- und Informationsdesign und berät Unternehmen und Politik bei der Planung und Umsetzung nachhaltiger Lösungen.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Begleitung des Prozesses von Veränderungen entlang der Wertschöpfungskette
- Entwicklungsarbeit, Umsetzungsprozesse
Weitere geplante Aktivitäten
- Strategische Abfallwirtschaftsplanung
- Abfallwirtschaftskonzepte
- Stoffflussanalysen, Abfallsichtungen
Christian Pladerer, pulswerk GmbH: „Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Lebensmittelabfälle und -verluste zu vermeiden. Denn Lebensmittel, die rohstoff- und energieintensiv produziert, meist kilometerweit transportiert und zu qualitativ hochwertigen Speisen verarbeitet, aber nicht gegessen werden, sondern energie- und kostenintensiv entsorgt werden, verursachen auf ihrem gesamten Lebensweg eine Vielzahl von negativen Auswirkungen auf Umwelt und Mensch.“
Der Umweltverband koordiniert die überörtlichen Umweltaufgaben in allen 96 Gemeinden im Bundesland Vorarlberg und vertritt deren umweltpolitische Interessen gegenüber Land, Bund und Privatwirtschaft.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Öffentlichkeitsarbeit - Verleihen eines Infostandes für Veranstaltungen und Märkte; Auflegen von Informations-Materialien
- Projektarbeit und die Lenkung des Interesses der Bevölkerung auf dieses Thema
- Kooperation mit dem Handel
Weitere geplante Aktivitäten
- Kooperation mit Schulen
- Größere Bewerbung des Infostandes
- Ernährungswettbewerbe für Schulen
Wedding-Vienna ist eine Eventagentur, die sich auf Hochzeitsplanung spezialisiert hat und den Schwerpunkt „green&fair“ bei allen Events verfolgt.
Maßnahmen zur Verringerung/Vermeidung von Lebensmittelabfällen
- Aktivierung der Endkunden dahingehend, von Buffets auf die Qualität gezielt eingestellter Menüs umzustellen – dieser Vorschlag der eleganteren Variante wird trotz höherer Kosten von den Kunden gerne angenommen. Der wirtschaftliche Nutzen liegt bei den Kunden – in der Agentur entsteht ein „gutes Gefühl“
- Das Fach „Green Events“ wurde auf Vorschlag von Wedding-Vienna in den Diplomlehrgang Eventmanagement des WIFI aufgenommen
Weitere geplante Aktivitäten
- Forcierung von Regionalität und saisonalen Schwerpunkten – Publikation bei medialen Auftritten und im Netz
- Spendenaktionen zu Gunsten der Wiener Tafel
Elisabeth Brandl, Senior Wedding Planer: „Für unsere Kunden sind wir grenzenlos verschwenderisch mit Good-Vibes, Kreativität und guten Gefühlen. Alles andere setzen wir gezielt ein.“