Admont, Bad Radkersburg, Gabersdorf, Hartberg und Judenburg

Admont

Admont ist eine der drei Nationalparkgemeinden des Nationalparks Gesäuse. Die enge Verbundenheit zur Natur zeigt sich hier schon in der Schule: In der wöchentlichen Nationalparkstunde vermittelt die Neue Mittelschule Respekt vor Natur und Umwelt. Neben Praktischem, wie zum Beispiel der Haltbarmachung von Nahrungsmitteln, wird auch anderen Fragen auf den Grund gegangen: Etwa wie heimische Pflanzen und Tiere überwintern und welche Anpassungsstrategien sie entwickelt haben. Tierspuren werden erforscht, Bäume und Sträucher bestimmt, die Vogelwelt mit Ferngläsern erkundet und vieles mehr. Schülerinnen und Schüler des Stiftsgymnasiums Admont haben beim „Nature Poetry Slam“, einem Dichterwettstreit, die Möglichkeit sich kreativ mit dem Thema Natur auseinanderzusetzen.

Admont

Bad Radkersburg

Die Stadtgemeinde ist bekannt als Kurort. Sie liegt an der Mur, die die Staatsgrenze zu Slowenien bildet und somit am Grünen Band der Steiermark. Ganz im Zeichen von "Grenzen trennen – das Grüne Band verbindet" werden immer wieder diverse Projekte mit Schülern aus beiden Ländern der Grenzregion durchgeführt. Auch auf Ebene der Experten ist eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Natura 2000-Gebiet erwünscht. Vor mittlerweile zwei Jahren gab es dazu den ersten Workshop, in dem Managementpläne, Schutzgüter, Schwerpunkte et cetera erarbeitet wurden.

Gabersdorf

Gemeinsam mit den Gemeinden Straß, St. Veit, Ehrenhausen und Gamlitz entstand das Projekt "Naturgas". Das sich im Bau befindliche Umwelt-Kompetenz-Zentrum Leibnitzerfeld-Süd soll nach Fertigstellung aus Klärschlamm und biogenen Abfällen Naturgas gewinnen, welches in das Netz der Energie Steiermark eingespeist wird. Dadurch kann das normalerweise durch Klärung von Abwasser verbleibende Volumen an Gärresten mit Klärschlamm aus der Region auf ein Achtel der Menge reduziert werden. Dieser Rest kann weiter als Dünger verkauft werden. Diese effiziente Verwertung von Abfällen ist eine beispielhafte Pionierleistung.

Hartberg

Die Stadtgemeinde beherbergt das Naturschutzgebiet Hartberger Gmoos, ein Vogel-Hotspot. Im Jahr 2000 wurde die Vogel-Beringungsstation "Hartberger Gmoos" in Betrieb genommen. Bis Ende 2015 konnten 16.794 Individuen von 91 Vogelarten gefangen werden. Zu den häufigsten Vogelarten gehören Zilpzalp, Sumpf- und Schilfrohrohrsänger, Mönchsgrasmücke, Rotkehlchen und Blaumeise. Neben diesen finden sich auch zahlreiche gefährdete Arten wie Rohr-, Schlag- und Feldschwirl, Eisvogel und Blaukehlchen. Eine besonders herausragende Bedeutung hat das Gebiet für den Sprosser, eine Zwillingsart der Nachtigall. Für ihn ist es das wichtigste Rastgebiet in ganz Österreich! Die hohen Arten- und Individuenzahlen sind auf die hohe Habitatdiversität im Hartberger Gmoos zurückzuführen. Im steirischen Alpenvorland gibt es keinen vergleichbaren Lebensraum, wo auf kleinem Gebiet nebeneinander ausgedehnte Schilfflächen, Feuchtwiesen und Gebüschgruppen auftreten.

Judenburg

Die Aktion vielfaltleben war ein Anstoß, um das Thema Biodiversität in Judenburg wieder verstärkt ins Bewußtsein zu bringen.So wurden unter der Leitung von Mag. Christine Bärnthaler und Helfried Kreiter vom Umweltreferat die biodiversen Aktivitäten im Stadtgebiet gebündelt und weiterentwickelt.

Gemeinsam mit Fachleuten sowie Bürgerinnen und Bürgern wurden in einer Workshop-Reihe Ideen für mehr lebendige Vielfalt in Judenburg gesammelt, die dann in das Konzept "BioDiversJudenburg" geflossen sind. Das Konzept beinhaltet 25 laufende und geplante Projekte mit zahlreichen weiteren Massnahmen und Initiativen rund um das Thema Biodiversität.

Grünes Gewissen der Stadt

Die Zahl 25 hat für Judenburg im Jahr 2010 eine wichtige Bedeutung, denn 2010 feiert die Umweltabteilung der Stadtgemeinde ihr 25-jährges Bestehen. Umweltstadtrat Dr. Franz Bachmann ist seit dieser Zeit gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Umweltreferates unermüdlich für die Umwelt im Einsatz. So leistet die Umweltabteilung als grünes Gewissen der Stadt wertvolle Bewußtseinsbildungsarbeit bei den großen und kleinen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt.

Dadurch wurden bereits zahlreiche Innovationen in Judenburg bewirkt wie zum Beispiel die Kultur der Beteiligung von Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern, Bürgerinnen und Bürgern (LA21). Neben den Judenburger Schulen und Kindergärten sind auch zahlreiche Vereine, Aktivistinnen und Aktivisten mit von der "grünen Partie". 1992 wurde ein eigener (parteiunabhängiger) Bürgerbeirat, der Judenburger Umweltbeirat, gegründet. Etwa 15 aktive Bürgerinnen und Bürger, unter Ihnen auch Lehrerende und Fachleute in Sachen Umweltschutz, unterstützen die Umweltaktivitäten der Stadtgemeinde und sind auch ein wichtige kritische aber auch unterstützende Stimme für die Erhaltung von Judenburg als lebenswerte Stadt der Vielfalt.

Meilensteine

Neben der laufenden Öffentlichkeitsarbeit in den monatlichen Stadtnachrichten und dem Judenburger Stadtfernsehen werden regelmäßig ausführliche Berichte in gebundener Form erstellt (Umweltberichte, Energieberichte, Wasserberichte). Zahlreiche Projekte werden in den verschiedenen Bereichen der Umweltsache immer wieder durchgeführt. Wesentliche Meilensteine im Bereich der Bodiversität sind der Ökokataster Judenburg sowie der Judenburger Baumkataster.

Für ihre Bemühungen hat die Gemeinde Judenburg bereits zahlreiche Auszeichnungen bekommen. So hat Judenburg 1990 und 1999 den Umweltschutzpreis des Landes Steiermark erhalten, wurde 1992 erste obersteirische Klimabündnisgemeinde, 2000 österreichische LA21 Gemeinde, erhielt 2002 den steirischen Klimabündnispreis und 2006 die Anerkennung als E5-Gemeinde.

Judenburg