Klimaschutzministerin Gewessler stellt klar: "Ja zu Schutz unserer Natur und Biodiversität, Nein zum Donau-Oder-Kanal" Dringlicher Appell an EU-Kommission übermittelt

Hintergrund

In regelmäßigen Abständen und durch immer wieder kehrende Initiativen, vor allem von der tschechischen Politik ausgehend, wurden in den letzten Jahren immer wieder Überlegungen und Versuche in unterschiedlicher Intensität angestellt, einen Kanal entlang der Donau-Oder-Elbe zu bauen. In Tschechien ist aktuell eine Machbarkeitsstudie in Arbeit. Zuletzt haben sich die tschechische Regierung und nun auch verstärkt andere Visegrad-Länder verstärkt für ein solches Projekt stark gemacht – als Teil einer gemeinsamen Initiative der Visegrad-Staaten auf EU-Ebene will man den Donau-Oder-Elbe-Kanal in den Transeuropäischen Verkehrsnetzen verankern. Abgesehen von den immensen Geldsummen, die ein solches Projekt verschlingen würde, wären die Kosten und negativen Folgen für die Natur und Umwelt in Österreich, und darüber hinaus, beträchtlich. Allein das berührte Gebiet zwischen Wien und Bratislava betrifft einen ökologisch sehr sensiblen Bereich und ist geprägt von wichtiger und wertvoller Artenvielfalt, und ist auch direkt von Naturschutzgebieten, darunter auch Teilen des Nationalparks Donau-Auen, umgeben. Diese Naturschutzgebiete sind unersetzbar und bieten hochwertige Lebensräume, die vielfältige und schützenswerte Tier- und Pflanzenarten beherbergen.

 „Ich sehe daher die Möglichkeit einer Umsetzung eines Donau-Oder-Elbe Kanals unter österreichischer Beteiligung beziehungsweise auf österreichischem Staatsgebiet eindeutig nicht gegeben. Auch bei einer allfälligen Umsetzung außerhalb Österreichs würde es unweigerlich zu weitreichenden Umweltauswirkungen auf österreichische Gewässer sowie unserer Naturschutzgebiete kommen“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Deshalb hat Klimaschutzministerin Gewessler in einem  dringlichen Schreiben an die EU-Kommission Österreichs ablehnende Haltung zu einem solchen TEN-Projekt festgehalten.  .

„Die nachhaltige Aufrechterhaltung, Verbesserung sowie Sicherung der Artenvielfalt und die grundsätzliche Gewährleistung des Naturschutzes werden von mir als zuständige Ministerin bzw. von Österreich als absolut notwendig erachtet. Vielmehr ist dringendster Handlungsbedarf gegeben, unsere Natur zu schützen. Ein TEN-Projekt  Donau-Oder-Elbe-Kanal stünde mit diesen Zielsetzungen in klarem Widerspruch“, stellt Gewessler in ihrem Schreiben klar. „Es geht um nicht  weniger als den Erhalt und Schutz einer intakten artenreichen Natur, es geht um unsere Zukunft“, so Gewessler abschließend.

Donau-Oder-Kanal-Brief an EU-Kommission (PDF, 118 KB)