Aktionsplan Mikroplastik

Klimaschutzministerin Gewessler begrüßt den „schwimmenden“ Professor Farth in Wien und stellt den Aktionsplan gegen Mikroplastik vor.

Professor Andreas Fath und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler beim Donaukanal in Wien
Professor Fath und Klimaschutzministerin Gewessler,  Foto BMK / Cajetan Perwein

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler hat heute den schwimmenden Professor Fath in Wien begrüßt. Er unternimmt gegenwärtig einen 2.700 Kilometer langen Schwimm-Marathon durch die Donau bis zum Schwarzen Meer und ging heute am Donaukanal in der Bundeshauptstadt an Land. Mit seiner Tour untersucht er wissenschaftlich begleitet die Mikroplastikbelastung des Flusses. Anschließend stellte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler den neuen Aktionsplan gegen Mikroplastik vor.

„Die Vermüllung unserer Natur und Gewässer mit Plastik zieht weite Spuren – bis zu uns in die Donau. Klar ist: Wir müssen Plastik in unserer Umwelt drastisch reduzieren. Professor Farth leistet mit seiner schwimmenden Tour durch die Donau wichtige Arbeit und ich freue mich, dass ich ihn heute in Wien persönlich willkommen heißen konnte“,  meint Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.
Professor Andreas Fath
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler,  Foto BMK / Cajetan Perwein
„Keine andere technologische Entwicklung hat unser Leben derart verändert wie die Kunststoffe.  Bei Einwegprodukten ist die Nutzungsdauer im Vergleich zu den Technischen Produkten sehr kurz – und als Abfall wird uns eine der herausragendsten Eigenschaften dieser Materialien, die Beständigkeit, zur Last. Diese Kehrseite der Medaille drängt sich nun immer mehr in den Vordergrund“, betont Professor Andreas Fath.

Der Aktionsplan Mikroplastik im Detail

Forschung und Entwicklung von Plastik-Alternativen

  • Das Klimaschutzministerium stärkt den Austausch zwischen Behörden, der Wissenschaft und der Wirtschaft.
  • Es werden konkrete Forschungsprojekte unterstützt. Dazu zählen das Projekt „microplastic@food“, das dabei hilft, Mikroplastik in Lebensmitteln schneller und effektiver zu entdecken. Oder auch das Projekt „microONE“, das die gesundheitlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf den menschlichen Körper erforscht.
  • Für Forschungsprojekte von Unternehmen, die beispielsweise auf Plastikalternativen aus biologischen Materialien setzen, werden alleine 31 Millionen Euro für 2022 bereitgestellt.

Strengere Regeln gegen Mikroplastik in der Umwelt

  • Das Klimaschutzministerium hat gemeinsam mit den Vereinten Nationen ein Vorschlag für ein globales, verbindliches Plastikabkommen gegen Müll im Meer initiiert. 
  • Österreich setzt sich aktiv auf EU-Ebene für eine Regelung gegen Mikroplastik in Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmittel ein. Mit der europäischen Chemikalienregulierung, die in Kürze zu erwarten ist, soll dem zugeführten Mikroplastik ein Ende gesetzt werden.
  • Mikroplastik aus Kosmetik, Duschgels und Waschmitteln landet häufig im Abwasser und setzt sich im Klärschlamm ab. Mit der geplanten Klärschlammverordnung wird es in Österreich zukünftig verboten sein, den mit Mikroplastik belasteten Klärschlamm auf unseren wertvollen Böden auszubringen.

Aktionsplan Mikroplastik 2022–2025 (PDF, 592 KB)

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler,  Foto BMK / Cajetan Perwein
Leonore Gewessler weist auf die Wichtigkeit des Aktionsplanes hin: „Mikroplastik ist leider überall – mit unserem Aktionsplan gegen Mikroplastik setzen wir ein Bündel an wichtigen Maßnahmen dagegen. Wir unterstützen Forschungsprojekte alleine heuer mit 31 Millionen Euro, arbeiten auf EU-Ebene an einer strengen Regulierung von Mikroplastik in Kosmetika und Waschmittel und werden in Österreich dafür sorgen, dass wir kein mikroplastikverseuchter Klärschlamm mehr auf unseren Böden landet.“

Innovative Projekte zur Mikroplastikvermeidung 

Mit innovativen Projekten mit der Land- und Forstwirtschaft setzt das Klimaschutzministerium auf praxisnahe Initiativen, die Mikroplastik in der Natur verhindern. Bereits ab 2022 soll auf Markierungsbänder aus nicht abbaubarem Kunststoff verzichtet, ab 2023 sollen nur noch Wuchshüllen aus biologisch abbaubaren Kunststoffen oder plastikfreie Alternativlösungen zur Anwendung kommen. Darüber hinaus sind auch umfassende Informationsmaterialien zur Vermeidung von Mikroplastik für Schulen geplant.