Österreich bekommt ein Einwegpfand

Vor knapp einem Jahr hat die österreichische Bundesregierung die Einführung eines Pfands auf Einweggetränkeflaschen und -dosen in Österreich beschlossen. Denn achtlos weggeworfene Dosen verschmutzen unsere Umwelt und gefährden unsere Natur. Egal ob am Straßenrand oder in unseren Nationalparks.

Ab 2025 gilt deshalb in Österreich ein Einwegpfand. Wer eine Einwegflasche oder ‑dose kauft, bezahlt einen kleinen Betrag als Pfand. Dieses Geld bekommt man zurück, wenn das Gebinde zurückgegeben wird. So stellen wir sicher, dass die Getränkeverpackungen nicht in der Natur landen. Und sie können anschließend bestmöglich recycelt werden, weil sie sortenrein gesammelt sind.

„Österreich bekommt ein Pfandsystem. So schützen wir unsere Natur und sorgen dafür, dass Plastikflaschen und Dosen fachgerecht recycelt werden. Vor einem Jahr haben wir genau das beschlossen. Gemeinsam mit der Wirtschaft haben wir jetzt die ersten Details festgelegt. Wir sind der Einführung des Einwegpfands im Jahr 2025 jetzt einen großen Schritt näher“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Im Rahmen der Einführung wurde beschlossen, dass die genauen Details im Rahmen einer Arbeitsgruppe aus Klimaschutzministerium, Getränkeherstellern, Lebensmittelhandel und den Interessensvertretungen festgelegt werden. In den vergangenen Monaten wurde hier intensiv diskutiert und es wurden viele wichtige Weichenstellungen getroffen. In der heutigen Sitzung hat die Arbeitsgruppe die ersten zentralen Festlegungen getroffen.

„Die Pfandhöhe wird 25 Cent betragen – so stellen wir sicher, dass die Flaschen und Dosen auch wirklich zurückgebracht werden. Zurückgeben kann man überall, wo man auch einkaufen kann. Das ist ein gutes und praktisches System, das alle Beteiligten gut umsetzen können. Ich möchte mich für die konstruktive Zusammenarbeit ganz besonders bedanken. Gemeinsam verhindern wir Müll in unserer schönen Umwelt“, hält die Klimaschutzministerin Leonore Gewessler fest.

Die Festlegungen werden in weiterer Folge per Verordnung durch das Klimaschutzministerium festgelegt. Die entsprechende Verordnung soll noch im Herbst dieses Jahres in Begutachtung gehen.

Details zum Pfandsystem

  • Für alle Gebinde gilt eine einheitliche Pfandhöhe von 25 Cent. Damit stellen wir sicher, dass die Flaschen und Dosen wieder zurückgebracht werden.
  • Das Pfand gilt auf alle Einweggetränkeflaschen und Dosen zwischen 0,1 und 3 Liter. Für Milch gibt es eine Ausnahme.
  • Überall dort, wo Getränke eingekauft werden können, kann man sie auch zurückgeben. In kleinen Geschäften gibt es Einschränkungen.
  • Das Pfandsystem wird von einer zentralen Stelle betrieben – sie wird getragen von Vertreter:innen von Handel und Getränkeherstellern. Das Klimaschutzministerium hat umfassende Mitwirkungs- und Kontrollrechte. Ein entsprechender Verein wurde bereits gegründet.
„Mit der Einführung des Einwegpfands übernimmt der Lebensmitteleinzelhandel als Rücknahmestelle die operative Verantwortung und steht damit vor der großen Herausforderung, die Abwicklung optimal zu organisieren. Wir werden weiter gemeinsam daran arbeiten, damit die Umsetzung Anfang 2025 erfolgreich realisiert wird. Für uns als Händler ist es dabei besonders wichtig, die Rückgabe für unsere Kund:innen so bequem wie möglich zu gestalten. Nur so leisten wir einen nachhaltigen Beitrag zur Plastikreduktion für eine lebenswerte Zukunft“, sagt Robert Nagele, Vorstand „Trägerverein Einwegpfand“ und Billa AG.
„Die Getränkeproduzenten sind als Inverkehrsetzer ihrer Verpackungen die Verpflichteten für die Sammlung. Mit der Einführung eines Pfandsystems können wir dieser Verantwortung noch besser gerecht werden, da wir dadurch größere Mengen in besserer Qualität sammeln können und damit PET und Aluminium als Wertstoffe einfacher im Kreislauf halten. Darüber hinaus wird der unnötige Verlust durch Littering minimiert und wir werden damit gemeinsam das EU-Sammelziel von 90 % bis 2029 schaffen“, hält Philipp Bodzenta, Vorstand „Trägerverein Einwegpfand“ und Director Public Affairs von Coca Cola fest.